s. lat.

sensu lato = im weiteren Sinn

s. str.

sensu stricto = im engeren Sinn

Salzlacken

Salzlacken = Sodalacken: stehende Gewässer mit salzhältigem Wasser (hauptsächlich → Soda, aber auch andere Salze); besonders zahlreich im Seewinkel östlich des Neusiedler Sees im Nord-Burgenland; → Lacke

Salzsteppe

verschiedene Pflanzengesellschaften (Rasengesellschaften) auf salzhältigen Böden. Beim „Salz“ handelt es sich im Seewinkel hauptsächlich um → Soda (→ Solonetz, → Solontschak).

Salzzahl (S)

(Ellenberg’sche ökologische Zeigerwerte): 10-stufige Skala für das Vorkommen im Gefälle des Salz-, insbesondere Chloridkonzentration im Wurzelbereich: 0 = nicht salzertragend; 1 = salzertragend, nur gelegentlich auf etwas salzhältigen Böden vorkommend; 2 = oligohalin; 9 = euhalin bis hypersalin (auf Böden mit sehr hohem, in Trockenzeiten extremem Salzgehalt).

sauer (Boden)

mit niedrigem pH-Wert (Essig und Zitrone sind sauer); bedeutet nicht „nass“! (Vgl. → basisch.)

Saum, Waldsaum, Saumgesellschaft

staudenreiche Gesellschaft des Waldrandes.

Schließfrucht

sich zur Reife nicht öffnende  → Frucht, z. B. → AchäneNuss, Beere

Schötchen (silicula)

Schote, die weniger als 3× so lang wie breit ist

Schote (siliqua)

sich mit 2 Klappen öffnende Frucht, dazwischen eine Scheidewand, an deren Rand (Replum) die Samen sitzen; bei den Kreuzblütlern / Brassicaceae. Die Schmetterlingsblütler (z. B. Bohne, Erbse) sind hingegen Hülsenfrüchtler / Fabaceae! (vgl.→ Hülse).

segetal

im Ackerland, Segetalpflanzen = → Beikräuter

Sekundärsteppe

durch Waldrodung und Beweidung entstandene Steppe; → Steppe

Selbstbestäubung (Autogamie)

Bestäubung innerhalb derselben → Zwitterblüte;  vgl. Gegensatz: → Fremdbestäubung; vgl. → Kleistogamie

Serpentinophyt

Sippe, die auf Serpentingestein wachsen kann.

Silikatgebirge

Ihre Gesteine (Granite, Gneise, silikatische Schiefer usw.) bestehen hauptsächlich aus silikatischen Mineralien; oft auch „kristalline Gesteine“ oder fälschlich „Urgesteine“ genannt. Sie bilden meist saure Böden im Gegensatz zu den → Karbonatgesteinen.

Sippe

natürliche Verwandtschaftsgruppe, gleich welcher Rangstufe. Die in der Natur vorhandenen Sippen versucht der Sippensystematiker zu erkennen, zu erfassen, zu erforschen, er tut dies, indem er aus ihnen Taxa (→ Taxon) macht.

Sippensystematik

Sippensystematik = Biosystematik: Teilgebiet der Biologie bzw. der Botanik, das die → (Pflanzen-)Sippen erforscht, d. h. beschreibt, sie miteinander vergleicht, deren Verwandtschaftsverhältnisse und Entstehung untersucht, sie nach einem (oder mehreren) System(en) ordnet und benennt. (In diesem weiteren Sinn umfasst sie also auch die → Taxonomie.)

sitzend

sitzend nennt man ein ungestieltes Blatt (= ein Blatt ohne → Blattstiel).

Soda

Soda = Natriumkarbonat, Na2 CO3 (→ Salzlacken)

Solonetz

ein Salzbodentyp, bei dem die maximale Salzkonzentration nicht an der Oberfläche, sondern etwas unterhalb („begraben“) liegt.

Solontschak

Salzbodentyp, mit maximaler Salzkonzentration an der Oberfläche; mit „Salzausblühung“

Sori (Einzahl: Sorus)

Sori nennt man die mit freiem Auge sichtbaren Gruppen der mikroskopisch kleinen Sporangien (Sporenkapseln) auf der Unterseite der Farnblätter.

Spore

Sporen sind einzellige Fortpflanzungskörper (Keime). Bei den Sporenpflanzen (Bärlapppflanzen, Schachtelhalme, Farnpflanzen) keimt die Spore am Wuchsort, um (wenn auch über den Umweg des Prothalliums) eine neue Pflanze zu erzeugen. Bei den Samenpflanzen ist die Sache komplizierter, nämlich (sehr vereinfacht) so: Die Spore keimt im Inneren der Mutterpflanze und erzeugt dort einen Embryo, der dann in Gestalt des Samens ausgebreitet wird, und dieser keimt am Wuchsort.

Sporn (calcar)

hohles, zylindrisches (sackförmiges, schlauchförmiges) Anhängsel eines Blütenblattes, z. B. bei Veilchen / Viola, Lerchensporn / Corydalis; meist zur Aufbewahrung von Nektar.

Spreite (lamina)

Blattfläche, im Gegensatz zu → Blattstiel, → Blatt­scheide und → Nebenblätter

Spross

Sprossachse samt den Blättern daran. Nicht nur Stängel mit Laubblättern sind Sprosse, sondern auch → Rhizome, Ausläufer, Blütenstände und auch die → Blüte.

Staminodium

verkümmertes, nicht funktionsfähiges, d. h. keinen → Pollen erzeugendes → Staubblatt

Standort

→ Habitat

Stängel

nicht gestauchte (verkürzte) → Achse, auf der → Laubblätter entspringen. Nicht mit dem → Blattstiel verwechseln! (Der Blattstiel ist Teil des Blattes.)

Stängelblätter (folia caulina)

Auf dem Stängel angeordnete Laubblätter

stark gefährdet (G2)

Falls die Gefährdungsfaktoren weiterhin anhalten, ist das ,„Aufrücken“ in Gefährdungsstufe 1 zu befürchten. Hierher gehören Arten, deren Populationen sehr klein sind oder klein, aber in besonders stark gefäihrdeten Vegetationstypen, und Arten, deren Vorkommen starke Verluste erlitten haben. Stark gefährdet sind Taxa mit deutlichem Aussterberisiko und starker Gefährdung ihrer Rolle in der Biodiversität des Bezugsgebietes (des Burgenlandes); ≈ IUCN: EN (Endangered)

Status, floristischer

Status, floristischer: → floristischer Status

Staubbeutel

→ Anthere

Staubblatt (= Stamen)

männliches Organ der → Blüte, besteht aus Filament (= Staubfaden) und → Anthere

Staubfaden (= Filament)

stielförmiger oder fadenförmiger, steriler Teil des → Staubblatts; er trägt an der Spitze die → Anthere (= Staubbeutel)

Staude

Staude (♃): → ausdauernde krautige (unverholzte) Pflanze

Stempel (=Pistill)

weiblicher Teil der → Blüte; besteht aus einem oder (meist) mehreren, miteinander verwachsenen → Karpellen. Äußerlich gliedert sich der Stempel in den → Fruchtknoten, den → Griffel  und die → Narbe/n.

Steppe

Vegetationstyp ohne Sträucher und Bäume, mit zumindest einer trockenen Jahreszeit. Primärsteppe = natürlich, → Sekundärsteppe = durch Eingriffe des Menschen entstanden.

Steppenroller

Steppenroller (Steppenläufer, Bodenläufer, Steppenhexe, Burrian): Zur Fruchtreifezeit bricht der Stängel am Grund an einer vorgebildeten Stelle ab, die ± kugelgestaltige Pflanze wird vom Wind über die Steppe getrieben und streut dabei die Früchte bzw. Samen aus;  z. B. Feld-Mannstreu / Eryngium campestre, Stauden-Rapsdotter / Rapistrum perenne.

steril

steril = unfruchtbar; Gegensatz: → fertil

Sternhaare

± sternartig verzweigte Haare

Stickstoffzahl (= Nährstoffzahl N)

(Ellenberg’sche ökologische Zeigerwerte): 9-stufige Skala für das Vorkommen im Gefälle der Mineralstickstoffversorgung: 1 = stickstoffärmste, magerste Standorte anzeigend; 9 = an übermäßig stickstoffreichen Standorten konzentriert (Viehlägerpflanzen, Verschmutzungszeiger).

stielrund

stielrund (= teret): mit ± kreisförmigem Querschnitt

Stipeln

Stipeln = → Nebenblätter

Streuewiese (Streuwiese)

weniger für Futterheu als hauptsächlich nur zur Gewinnung von Streu („Einstreu“, für den Stall) verwendbare Wiese, meist einschürige → Feuchtwiese

subillyrisch

abgeschwächt → illyrisch, wie etwa im Süd-Bgld, in der Südost-Steiermark und in Ost-Slowenien.

submediterran

Übergangsgebiet zwischen eumediterran (echt mittelmeerländisch) und mitteleuropäisch; gekennzeichnet durch kalte (frostige) Winter, aber trocken-heiße Sommer

submontan

Höhenstufe zwischen Ebenen- und Högelstufe und Berg(wald)stufe, reicht von ca 250 - 400 m SH bis auf ca 350 bis 450, in Ausnahmefällen bis 600m SH:  Verwirklicht ist sie in Österreich an warmen Randlagen der Alpen und der Böhmischen Masse, sowie Teilen des nördlichen und südöstlichen Alpenvorlandes. Die zonale Vegetation sind (an frischen Hängen, z.B. nordexponiert) Buchenwälder und eichen-Hainbuchenwälder (an trockenen, aber auch an ausgeprägt feuchten Hängen). Diese Stufe wurde früher nicht unterschieden, sondern zum oberen Teil der collinen Höhenstufe gezählt.

subruderal

nicht ganz → ruderal, halbruderal

südsibirisch
sukkulent

fleischig-saftig. Blattsukkulente haben verdickte, wasserspeichernde Laubblätter (z. B. Mauerpfeffer / Sedum); Achsensukkulente haben verdickte Achsen (Stängel;  z. B. Glasschmalz / Salicornia). Es handelt sich dabei um Anpassungen an sehr trockene oder sehr salzreiche Standorte.

Synökologie

erforscht die Beziehungen zwischen den Organismen (zwischen den miteinanderwachsenden Pflanzen).

Synonym

anderer Name mit gleicher Bedeutung

Syntaxon (Pl. Syntaxa)

In der Pflanzensoziologie eine Vegetationseinheit beliebigen Ranges.

Syntaxonomie

Die systematische Beschreibung der Pflanzengesellschaften durch eine Hierarchie von Rangstufen (Assoziation, Verband, Ordnung, Klasse) in weitgehender Analogie zur Sippensystematik.

System

bedeutet in der Biologie die (meist) natürliche, hierarchisch aufgebaute Anordnung der Pflanzen- bzw. Tier-Taxa (→ Taxon). → Überblick über das System der Höheren Pflanzen des Burgenlandes.

Systematik

mehrdeutiges Wort! Es kann bedeuten: (1) planmäßige, gesamthafte Ordnung, geordnete, logische, planmäßige Vorgangsweise; oder in der Biologie meistens: (2) → Sippensystematik(→ Taxonomie) oder (3) Synsystematik (→ Pflanzensoziologie). Vgl. →System, → Rangstufen.