Vegetationsökologisches Pflegekonzept für Burgenlands Naturschutzgebiete

Die Erhaltung der Schutzgebiete durch gezielte Bewirtschaftungsmaßnahmen gewinnt in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung. Die bisher einzige und letzte Arbeit, die sich umfassend mit der Pflege von burgenländischen Schutzgebieten befasst, stammt von Koo (1994). Aufgrund der Nominierung neuer Schutzgebiete und der Veränderungen in der Nutzung der Flächen ist eine Überarbeitung und Ergänzung der vorhandenen Daten bedeutsam geworden. Die vorhandene Arbeit umfasst 42 Gebiete, davon sind 28 Schutzgebiete vor 1994, ein weiteres Schutzgebiet und sieben geschützte Lebensräume nach 1994 ausgewiesen worden. Die restlichen sechs Gebiete befanden sich zum Zeitpunkt der Publikation in der Planungsphase zur Schutzgebietsernennung. Der Fokus liegt auf einer möglichst praxisorientierten Darstellung der einzelnen Pflegemaßnahmen. Neben umfassenden Felderhebungen liegen der Arbeit Erfahrungswerte von Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen zu Grunde. Ziel ist es, Managementempfehlungen für Schutzgebiete zu entwickeln. Dabei handelt es sich um keine endgültigen Rezepte wie die Gebiete gepflegt werden sollen; die Arbeit soll vielmehr als Grundlage für zukünftige Untersuchungen insbesondere im Bereich der Zoologie dienen. Eine umfassende Darstellung der Tier- und Pflanzenwelt in den untersuchten Gebieten ist nicht Teil der Arbeit.

In einem ersten Schritt wurden im Zuge mehrerer Feldbegehungen Daten, die für eine Erstellung eines naturschutzfachlichen Pflegekonzepts von Bedeutung sind, erhoben. Danach erfolgte eine Ausarbeitung eines ersten Vorschlags für die Definition der Pflegezielen und der Maßnahmen auf Grundlage ausgewählter Fachliteratur. In Diskussionsrunden beziehungsweise bei persönlichen Gesprächen mit Fachleuten wurde der Erstentwurf gemeinsam verfeinert und ergänzt. Abschließend erfolgte die Verschneidung der gewonnen Daten sowie eine graphische und textliche Darstellung.