Naturschutzgebiet Bachaue Lug

Bezirk Güssing; KG Neuberg, LGBI. Nr. 13/1991; Größe: 6 ha; Seehöhe: 260 m.

Von einem Nebengerinne des nahen Lukabaches durchflossen, begleiten Feuchtwiesen das nach Süden zur Strem entwässernde Gebiet. Das Naturschutzgebiet Bachaue Lug stellt einen Rest ehemals großflächiger Feuchtwiesen dar, die vor 50 Jahren an vielen südburgenländischen Bächen zu finden waren. Großseggenriede / Magnocaricion mit Banat-Segge / Carex buekii, Frischwiesen mit Wiesen-Fuchsschwanzgras / Alopecurus pratensis und Feuchtwiesen mit Bach-Kratzdistel / Cirsium rivulare sind die vorherrschenden Pflanzengesellschaften.

Der landschaftliche Reiz des Gebietes geht von den zahlreichen Asch-Weiden / Salix cinerea aus, die wegen ihrer halbkugeligen Wuchsform volkstümlich „Kugelweiden“ genannt werden. Den Verlandungsbereich einer kleinen Wasserfläche prägen Röchrichte mit Groß-Schwaden / Glyceria maxima, die Horste der Steif-Segge / Carex elata und dichte Bestände der leuchtend gelb blühenden Wasser-Schwertlilie / Iris pseudacorus. In einem kleinen Teil des Schutzgebietes ist eine Pfeifengras-Streuwiese / Molinion erhalten geblieben, die seltene und attraktiv blühende Pflanzenarten beherbergt: Sibirien-Schwertlilie / Iris sibiricaBertram-Schafgarbe / Achillea ptarmica und Trollblume / Trollius europaeus.

Naturschutzfachliche Erhaltungsziele

  • Wiederherstellung der standorttypischen Feuchtwiesen und Seggenriede
  • Erhaltung (Förderung) der Pfeifengraswiesen
  • Entwicklung verbrachter Standorte
  • Erhaltung von Einzelbäumen und Gehölzgruppen

Pflegemaßnahmen

Im Winter 09/10 wurden großflächige Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt und dadurch der ursprüngliche Wiesencharakter wieder hergestellt. Im darauf folgenden Sommer wurde mit einer Schafbeweidung und begleitender Pflegemahd begonnen. Die Beweidung fand in der Zeit von Mai bis Oktober statt. Die Koppeln wurden nach Bedarf alle zwei Wochen gewechselt und somit wird die Gesamtfläche gleichmäßig beweidet. Nach der Beweidung wurde eine Pflegemahd durchgeführt. Seit 2013 wird nach Aufgabe der Schafbeweidung die Fläche zweimal jährlich Mitte Juni/August gemäht. Die Bewirtschaftung wird über das ÖPUL (Österreichisches Programm zur Förderung einer umweltgerechten Landwirtschaft) finanziert.