Naturschutzgebiet Pfarrwiesen

Bezirk Neusiedl am See; KG Illmitz; LGBI. Nr. 41/1987; Größe: 22 ha; Seehöhe: 118 m, Teil des Natura-2000-Schutzgebiets Neusiedlersee-Seewinkel (SCI-SPA AT1110137 Typ C).

Die Pfarrwiesen befinden sich am östlichen Ortsrand von Illmitz. Im Gebiet selbst existiert eine verlandete Lacke (Pfarrsee), die durch ein dichtes Schilfröhricht gekennzeichnet ist. Der Großteil des Schutzgebietes wird von Schilfröhricht / Phragmition und Europa-Schneideried / Cladium mariscus eingenommen. An den wechselfeuchten Randbereichen sind schmale Bereiche mit Pfeifengraswiesen / Molinion zu finden (Koó 1994). Ausgewiesen wurde das Schutzgebiet aufgrund seines Vogelreichtums. Neben typischen Schilfvögeln, wie der Großen Rohrdommel / Botaurus stellaris, Rohrweihe / Circus aeruginosus, Tüpfelsumpfhuhn / Porzana porzana und Wasserralle / Rallus aquaticus sind vor allem Arten der Verlandungszone wie Schilfrohrsänger / Acrocephalus schoenobaenus, Feldschwirl / Locustella naevia und Wiesenweihe / Circus pygargus zu finden.

Naturschutzfachliche Erhaltungsziele

  • Erhaltung des Schneidebinsenrieds
  • Fortführung (Wiederaufnahme) der Nutzung an den Rändern der Lacke

Pflegemaßnahmen

Die angrenzenden Brachflächen bilden eine wichtige Pufferzone zu den Äckern, Siedlungsbereichen und Weingärten. Nach Möglichkeit sollten auch diese Flächen zumindest einmal jährlich gemäht werden. Die Schaffung einer Hecke würde die Pufferfunktion zum Siedlungsgebiet verstärken. Für die vorkommenden Vogelarten ist eine hochwüchsige, unbewirtschaftete Vegetation von Vorteil. Hinsichtlich dieser Arten sollte nur die Pfeifengraswiese genutzt werden. Das große zusammenhängende Schneidebinsenried ist laut der Natura-2000-FFH-Richtlinie schützenswürdig. Zur Erhaltung der relativ artenarmen Reinbestände sind keinerlei Maßnahmen notwendig. Die Schneidebinse ist nicht schnittresistent und wird somit durch das Brachestadium in ihrem Bestand gestärkt.