Naturschutzgebiet Rohrbacher Kogel (Marzer Kogel)
Bezirk Mattersburg; KG Rohrbach bei Mattersburg, KG Marz, KG Loipersbach, KG Draßburg; LGBI. Nr. 32/1973; Größe: 6 ha; Seehöhe: 340-388 m; Natura-2000-Gebiet Mattersburger Hügelland (SCI AT1109318 Typ G, SPA AT1123323).
Der Rohrbacher Kogel ist Teil einer der größten Trockenlandschaften des Burgenlands. Vor der vielseitigen Nutzung der Schutzgebietsflächen als Hutweide, Mähwiese und Ackerbaufläche, befand sich hier wahrscheinlich ein Flaumeichen–Buschwald. Nach der Aufgabe der Bewirtschaftung wurden einige Bereiche mit Trauben-Eichen / Quercus petraea, Robinien / Robinia pseudacacia und Schwarz-Föhren / Pinus nigra aufgeforstet (Koó 1994). Durch großflächige Stilllegungsmaßnahmen im Umfeld des Schutzgebietes, konnte die Wiesenfläche beachtlich ausgeweitet werden. Diese Flächen stellen eine wichtige Pufferzone zum Schutzgebiet und Vernetzungsbiotope in Richtung Teichwiesen dar. Im Schutzgebiet werden die Offenlandbereiche von artenreichen pannonischen Rasensteppen / Festucion valesiacae und pannonischen Halbtrockenrasen / Cirsio-Brachypodion eingenommen. Die Gehölzbestände umfassen Flaum- und Traubeneichenwälder / Quercion pubescenti-petraeae, thermophile Gebüsche / Berberidion und einem Schwarzföhrenbestand / Pinus nigra. Der Rohrbacher Kogel ist auch von herausragender zoologischer Bedeutung, wie die sehr reichhaltige Heuschrecken-Fauna belegt.
Naturschutzfachliche Erhaltungsziele
- Erhaltung der artenreichen Halbtrockenrasen und Saumgesellschaften
- Erhaltung (Entwicklung) der Waldlebensräume
- Erhaltung von Lebensraumelementen (Hecken, Einzelbäumen, Gebüschgruppen)
Pflegemaßnahmen
Jährlich wird in wechselnden Abschnitten 50% der Fläche bewirtschaftet, und somit werden die Trocken- und Halbtrockenrasen im zweijährigen Turnus gemäht. Die aktuellen Pflegemaßnahmen sind für die Erhaltung und Entwicklung des Pflanzenbestandes förderlich. Neben den vorhandenen Pufferzonen sollte eine Biotopvernetzung vom Schutzgebiet über die Sandgrube zu den Teichwiesen eingerichtet werden. Eine Erweiterung der Schutzgebietsfläche ist in Erwägung zu ziehen.