Vogelschutzgebiet Mattersburger Hügelland

Bezirk Mattersburg; Seehöhe: 260–650 m

Vogelschutzgebiet Mattersburger Hügelland: AT1123323; Größe: 3105 ha

Landschaftsschutzgebiet Rosalia – Kogelberg: LGBl. Nr. 54/200; Größe: 8820 ha

Naturpark Rosalia – Kogelberg: Größe: 7328 ha

 

Das Gebiet wird im Westen vom Rosaliengebirge und im Südosten vom Ödenburger Gebirge umrahmt und von der Wulka entwässert. Im Rosaliengebirge sind grobkörnige Granitgneise aus dem Karbon weit verbreitet. Die Tallandschaften bestehen zum Großteil aus undifferenzierten Ton-, Sand- und Kies-Sedimenten des Badeniums.

 

Das an die bewaldeten Hänge des Rosalien- und Ödenburger Gebirges anschließende Hügelland ist eine offene, reichhaltig strukturierte Kulturlandschaft. Sie ist vor allem durch kleinräumig parzellierte Felder, Weingärten, Wiesen und Trockenrasen sowie zahlreiche Streuobstwiesen (z.B. Gemeinde Forchtenstein) geprägt. Die Ästhetik der Landschaft wird noch durch die mosaikartige Vernetzung und Verzahnung vieler Lebensräume wie Hecken, Feldgehölze, Waldreste und Baumgruppen verstärkt. Bedeutsam ist das Vorkommen der Edelkastanie Castanea sativa und des Speierlings / Sorbus domestica – Beweise für die günstigen klimatischen Bedingungen mit submediterranem Einfluss.

 

Bemerkenswert sind auch die Erlenbruchwälder bei Forchtenstein und die Hangwiesen bei Sieggraben.

 

Das Mattersburger Hügelland wurde auch nach der Vogelschutzrichtlinie als Natura-2000-Gebiet ausgewiesen. Es beherbergt ein bedeutendes Vorkommen der Zwergohreule / Otus scops, die als zentrale Ziel- und Leitart der Region gilt und hier 70% der nationalen Bestände bildet (Koó 2003). Sie ernährt sich unter anderem von den Großinsekten, die auf den extensiven Wiesen und Streuobstwiesen ihren Lebensraum haben (Weinzettl 2010). Weitere bedeutende Vogelarten sind beispielsweise der Blutspecht / Dendrocopos syriacus, der Mittelspecht / Dendrocopos medius, der Steinkauz / Athene noctua und die Zwergrohrdommel / Ixobrychus minutus, die an den Rohrbacher Teichen vorkommt. (Koó 2003)

 

Zum Schutz dieser Vogelarten ist die Erhaltung der Edelkastanien- und Obstbaumbestände, der kleinräumig strukturierten Kulturlandschaft sowie der Trocken- und Magerrasen von Bedeutung. Auch die extensive forstliche Nutzung von Waldstandorten sowie die Erhaltung von Altschilfbeständen am Rohrbacher Teich dienen dem Schutz der Artenvielfalt. (Koó 2003).