Waasen – Hanság (Bewahrungszone)

Der Waasen, der in Ungarn als Hanság bezeichnet wird, liegt im äußersten Südosten des Neusiedlersee-Gebietes. Ursprünglich handelte es sich um ein ausgedehntes Niedermoor- und Erlenbruchwaldgebiet, das besonders durch die Errichtung des Einserkanals und durch den damit verbundenen Drainage-Effekt langsam austrocknete.

Die Vegetation entspricht weitgehend dem Typus der Pfeifengraswiesen / Molinion beziehungsweise der Feuchtwiesenbrachen, die jedoch durch Entwässerungsmaßnahmen deutliche Tendenzen zu Wechselfeuchte bzw. Wechseltrockenheit zeigen. Daher kommen neben Arten der Pfeifengraswiesen auch Elemente der pannonischen Halbtrockenrasen / Cirsio-Brachypodion in den Wiesenbeständen vor (Weinzettl 2010).

Eine Besonderheit dieses Gebietes ist das Vorkommen der Moor-Birke / Betula pubescens, die sonst saure Böden und kühles Klima bevorzugt.

Als besondere Attraktion in diesem Gebiet gilt die extrem scheue und auf Störungen äußerst empfindlich reagierende Großtrappe / Otis tarda. Weiters kommen in diesem Areal der Große Brachvogel / Numenius arquata, die Wiesenweihe / Circus pygargus, die Wachtel / Coturnix coturnix und die Sumpfohreule / Asio flammeus vor (Kohler & Korner 2006).