Naturschutzgebiet Zurndorfer Eichenwald und Hutweide

Bezirk Neusiedl am See; KG Zurndorf; LGBl. Nr. 27/1969; Größe: 150 ha; Seehöhe: 148–158 m, Natura-2000-Schutzgebiet (SCI AT1102112 Typ G, SPA AT1125129).

Südlich von Zurndorf erstrecken sich entlang eines Trockentales ausgedehnte Eichenwälder und Halbtrockenrasen. Die Eichen-Steppenwälder / Quercion pubescenti-petraeae (Feldahorn-Eichenmischwald verzahnt mit Feldulmen-Feldahorn-Wald) nehmen mit 100 ha einen Großteil der Fläche ein. Die ehemaligen Hutweiden stocken über silikatischen Schottern und sind infolge ihrer Basenarmut stark versauert (Schönlaub et al., 2000). Im südöstlichen Bereich befinden sich einzelne Gruppen mit Flaum-Eichen / Quercus pubescens und Zwergmandel-Gebüschen / Prunus tenella. Einige Ackerflächen reichen weit in das Waldstück hinein. Im Ost- und Nordwestteil des Waldbestandes bedroht die Ausbreitung der Robinie / Robinia pseudacacia die ursprüngliche Artenzusammensetzung. Der pannonische Halbtrockenrasen / Cirsio-Brachypodion weist einen bedeutsamen Bestand des Ungarn-Salbei / Salvia aethiopis auf. Häufig sind pannonische Rasensteppen / Festucion valesiacae anzutreffen. Gemähte Bereiche werden von der Aufrecht-Trespe / Bromus erectus eingenommen.

Naturschutzfachliche Erhaltungsziele

  • Erhaltung der großflächigen Trockenrasengesellschaften
  • Erhaltung der Saumgesellschaften
  • Erhaltung (Wiederherstellung) der standortstypischen Waldgesellschaften
  • Entwicklung von Pufferzonen

Pflegemaßnahmen

Die typische Baumartenzusammensetzung des Eichenwaldes ist durch die Ausbreitung der Robinie und die Jagdwirtschaft sehr stark gefährdet. In den nächsten Jahren sollte die Waldbewirtschaftung zu Gunsten der heimischen Arten geändert werden. Zur Erhaltung der Trockenrasen und Halbtrockenrasen stellt die Beweidung, aufgrund der Großflächigkeit und des strukturierten Reliefs, die geeignetste Maßnahme dar. Dazu eignet sich die zeitliche und räumliche Staffelung mittels Koppelhaltung. Zurzeit wird die Fläche mit Rindern und Schafen beweidet.