Natur- und Landschaftsschutzgebiet Siegendorfer Puszta und Heide

Allgemeine Beschreibung

Am Rande des Wulkabeckens erhebt sich aus der ebenen Landschaft das Natur- und Landschaftsschutzgebiet der Siegendorfer Puszta und, östlich davon gelegen, der ehemaligen Siegendorfer Heide. Der Untergrund der Siegendorfer Puszta wird von kalkreichen pannonen Sanden mit reicher Fossilführung gebildet. Die Trockenrasen weisen eine reichhaltige Vegetation mit einigen seltenen Arten auf. Die Flächen sind durch extensive Beweidung entstanden und würden ohne menschlichen Einfluss verbuschen. Nach einem langjährigen Brachestadium werden die Flächen seit einigen Jahren wieder beweidet.

Am Nordrand unterhalb des hügeligen Geländes mit den Trockenrasens sind in einer flachen Senke artenreiche Salzwiesen („Sulzbreiten“) mit Übergängen zur Pfeifengraswiese und zu Schilfbeständen zu finden.

Die Trockenrasen der Siegendorfer Heide befinden sich, im Unterschied zu denen der Puszta, über tiefgründigen und weitgehend kalkfreien Sandböden. Von den ehemals großflächigen Trockenrasen, einer Wacholderheide, sind hier nur mehr Fragmente erhalten geblieben. Die Wiederbewaldung befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium.

Siehe dazu auch unter Naturschutz/Schutzgebiete und unter Geographie/Landschaften!

Charakteristische Habitate und Vegetation

Die großteils nordseitig exponierten Hänge tragen pannonischen Halbtrockenrasen / Cirsio-Brachypodion. Kuppen und südwestseitig exponierte Flächen werden von pannonischen Rasensteppen / Festucion valesiacae eingenommen.

Die „Sulzbreiten“ im nördlichen Teil des Schutzgebietes sind eine ausgedehnte Senke mit Feuchtwiesen. Auf den am besten mit Wasser versorgten Bereichen ist eine Salzsumpfwiese / Juncion gerardii ausgebildet. Diese Fläche wird durch einen Bestand von niederwüchsigem Pfeifengras / Molinia caerulea dominiert, das von einigen wenigen typischen Salzpflanzen durchsetzt ist. Die Salzwiesen werden mit abnehmender Versalzung des Bodens von Pfeifengraswiesen / Molinion abgelöst. Die von Entwässerungsgräben durchzogenen und etwas erhöht gelegenen Bereiche der Salzwiese werden von einer artenreichen Vegetation eingenommen. Hier sind sowohl Pflanzen der Halbtrockenrasen wie der Salzsumpfwiesen zu finden. Im südöstlichen Bereich der Salzsumpfwiese befindet sich eine große Schilffläche. Innerhalb eines Bruchweidenbestandes liegt ein natürlicher Weiher, der von Großseggen umgeben ist.

Pflanzenarten

Einige Besonderheiten des Gebietes sind

Nur an ganz wenigen offenen Sandflächen gibt es noch die Sand-Strohblume / Helichrysum arenarium und den Sand-Wegerich / Plantago arenaria.

Besonders auf den nordseits gelegenen Hängen ergeben

zu unterschiedlichen Jahreszeiten schöne Blühaspekte.

Einige bemerkenswerte Raritäten der Salzsumpfwiesen sind

(Weinzettl 2010).

Lage

Bezirk Eisenstadt Umgebung; KG Siegendorf; die Gebiete befinden sich drei Kilometer östlich von Siegendorf in der Nähe des Sommerhofs, am Südrand der Sulzbreiten; Schutzgebietsgröße: 37 ha; Seehöhe: 150–190 m.

Wegroute

Start und Endpunkt ist am Parkplatz drei Kilometer östlich von Siegendorf, gleich nach den Hügelgräbern.

Unmittelbar nördlich des Parkplatzes bei einem unter Naturschutz stehenden alten Zürgelbaum / Celtis (gepflanzt!; nicht heimisch!) liegt die berühmte Sandpuszta.

Zur „Heide“, die längst keine mehr ist, führt vom Parkplatz rund einen Kilometer ein Schotterweg nach Osten. Danach biegt man in den Güterweg nach links (Norden) am Waldrand entlang. Am Waldende nach rechts (Osten) zu liegt die ehemalige „Siegendorfer Heide“.

Die Gesamtgehzeit beträgt zirka 1,5 Stunden (rund 5 Kilometer).