

Eigentliche Echt-Schafgarbe
Achillea millefolium s.str.
Gattung (genus)
Gattung (genus)
Familie (familia)
Grundblätter und untere Stängelblätter ± länglich; Laubblattfiedern höchstens 2× so lang wie breit; Laubblattrhachis ganzrandig (höchstens im vorderen Abschnitt gezähnelt), nie mit Zwischenfiedern; Hauptschirm weniger dicht (nur ganz breite Hauptschirme schlecht pressbar), nie von seitlichen Schirmkorbrispen übergipfelt; Internodien in der Stängelmitte höchstens ausnahmsweise verkürzt. — Fiedern der Grundblätter und unteren Stängelblätter dicht bis entfernt stehend; Hauptschirm ca. 4–15 cm im Durchmesser (kleiner nur bei subalpinen Pflanzen mit breit-dunkelbraun berandeten Hüllblättern); Hemikryptophyt. Besonders Rasengesellschaften. Arzneipflanze (Kraut: „Herba Millefolii“)[1]; Gewürzpflanze; proazulen-frei; Zauberpflanze – Sehr variabel. (Hexaploid: 2n = 54) Eigentliche Echt-Sch., Gewöhnliche W.-Sch., Gewöhnliche Sch., „Mausleiterl“, „Grillengras“, „Gachel“[2] / A. millefolium (s. str.)
Schlüssel zu den Unterarten (im Burgenland nur die Unterart A.m. subsp. millefolium):
a HüllB meist d’braun berandet; Zungenlänge × Zungenbreite meist mehr als 7 mm2; ÷÷. — Stg zieml. dick: » (0,03)0,08(0,35)× so br wie die PfHöhe, öfters behaart, meist unverzweigt; Hülle (4)4,5(6,5) mm lg u. (3)3,5(5) mm br; Zungen oft (d’)rosa, (1,5)2,6(5) mm lg u. (1,6)2,8(5) mm br, meist so br bis breiter als lg, 0,5–1,0× so lg wie die Hülle; KroRöhre kürzer als die Zunge; PDS: (35,5)37(38) µm; FrknLänge: (1,65)1,9(2,1) mm. H: 8–40(60) cm. VII–X. Rasenges.; (o’mont–)suba–alp; hfg bis zstr. Ö ohne B u. W; – FL; GR; BG†, BS, SüdT, VI, TV, BL, Fri. – (A. sudetica0) Gebirgs-Echt-Sch.,Sudeten-Echt-Sch. / A. m. subsp. „sudetica3,6“
– Hüllblätter meist grünlich- bis hellbraun, selten dunkelbraun berandet; Zungenlänge × Zungenbreite oft weniger als 7 mm2 — Stängel kräftig bis zart » (0,026)0,065(0,12)× so breit wie die Pflanzenhöhe, unverzweigt, seltener verzweigt; Fiedern von unterschiedlicher Gestalt; Hüllen (3)4,3(6) mm lang und (2)2,8(4,5) mm breit; Hüllenlänge × Hüllenbreite oft kleiner als 14 mm2; Zungen (1,3)2,3(3,3) mm lang und (1,5)2,5(3,7) mm breit, weiß bis rosa, selten dunkelrosa, 0,34–0,80× so lang wie die Hülle; Pollenkorndurchmesser: (35)36,5(37) µm; Fruchtknotenlänge: (1,63) 1,78(1,9) mm. Sehr vielgestaltig! Höhe: (20)40–70(100) cm. Hemikryptophyt. (VI)VII–X. Fettwiesen, Waldschläge; sehr anpassungsfähig; collin–montan(–subalpin); häufig bis lokal selten. Alle TG. Gewöhnliche Echt-Sch. / A. m. „subsp. millefolium3,6“
Anmerkung: Diese uneinheitliche Unterart ist tatsächlich wohl eine aus mehreren Kleinstsippen bestehende Verwandtschaftsgruppe. Ihre Zusammensetzung ist noch ungeklärt. Ein Teil der Variabilität beruht auf reichlicher Hybridisierung v. a. mit A. pratensis und A. collina. Solche Hybriden sind oft pentaploid (bis zu 30% aller Individuen einer Population) und entsprechen folgender Beschreibung: Stängel kräftig (bis zu 1 cm dick) und gedrungen, unverzweigt bis verzweigt, mit wenigen Stängelblättern, diese oft ausgesprochen plump (an A. pratensis erinnernd) und waagrecht abstehend, mit wenigen und entfernt stehenden, flächig entwickelten und plan ansetzenden Fiedern; Laubblattrhachis öfters gezähnelt; Hauptschirm (5)8–15 cm im Durchmesser; Pollendurchmesser mit Maximalwerten über 39 µm aufgrund unreduzierter Gameten. — Typische subsp. millefolium hingegen entspricht mehr der folgenden Beschreibung: Stängel schlank, oft unverzweigt, mit meist zahlreichen Stängelblättern, diese oft deutlich länglich-3-eckig bis linealisch, aufrecht-abstehend; Fiedern zahlreich, einander oft stark genähert und gedreht; Hauptschirm 5–10 cm im Durchmesser. — Da in polyploiden Organismen verschiedene Chromosomensätze kombiniert werden können (® Allopolyploidie), wird daraus die unterschiedliche Merkmalsausprägung diverser Kleinarten leicht verständlich. Auch das wiederholte Auftreten von z.B. ähnlichem bis sehr ähnlichem Laubblattschnitt (vgl. A. distans,A. „styriaca“ mit Tanacetum corymbosum) kann so erklärt werden. Bei der hexaploiden A. millefolium ist dies besonders ausgeprägt! Ein ökologischer Druck in eine bestimmte Richtung ist wohl nicht gegeben, sodass viele genetische Kombinationen möglich sind. Im Gegensatz dazu ist die oktoploide A. pannonica an die extremen Verhältnisse in trockenen Habitaten angepasst und daher nicht so vielgestaltig.
[1] pharmazeutisch werden od. wurden wohl alle Arten des Kleinarten-Aggregats verwendet
[2]Die Mundartnamen gelten wohl für das gesamte Kleinarten-Aggregat (ab Pkt 14).
DetailbeschreibungFlora status:
- Ureinheimisch = indigen
Arzneipflanze (Kraut: „Herba Millefolii“) ; Gewürzpflanze
Zauberpflanze
Lebensform:
- Hemikryptophyt (Stauden)
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Wuchshöhe:
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Typ: Korb/ Körbchen
Hauptschirm weniger dicht (nur ganz breite Hauptschirme schlecht pressbar), nie von seitlichen Schirmkorbrispen übergipfelt
Hauptschirm ca. 4–15 cm im Durchmesser (kleiner nur bei subalpinen Pflanzen mit breit-dunkelbraun berandeten Hüllblättern)
Blütenblätter:
- Blüten zungenförmig
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: weiß oder cremefarben
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten unterständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 5 Staubblätter
- Staubblätter verwachsen
Blütenkelch:
- nicht vorhanden oder hinfällig
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
Arzneipflanze (Kraut: „Herba Millefolii“) ; Gewürzpflanze
Zauberpflanze
Sehr variabel
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
- Blattform: geteilt, geschnitten
- Blattform: geteilt, gespalten
- Blattform: geteilt, gelappt (z.B. Eichenblatt)
- Blattrand: ganzrandig
- Blattrand: gezähnt
- Blattstellung: Grundständig (Rosette)
- Blattstellung: Wechselständig
Grundblätter und untere Stängelblätter ± länglich
Laubblattfiedern höchstens 2× so lang wie breit
Laubblattrhachis ganzrandig (höchstens im vorderen Abschnitt gezähnelt), nie mit Zwischenfiedern
Fiedern der Grundblätter und unteren Stängelblätter dicht bis entfernt stehend
Rosette:
- Halbrosettenpflanze (Rosette und Stängelblätter vorhanden)
Lebensraum:
- Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
Besonders Rasengesellschaften
Ökologie:
Besonders Rasengesellschaften
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Blütezeit:
- 06 - Juni
- 07 - Juli
- 08 - August
- 09 - September
- 10 - Oktober