Arznei-Kalmus

Acorus calamus


Gattung (genus)

Kalmus / Acorus

Familie (familia)

Kalmusgewächse / Acoraceae


Synonyme: Gewöhnlicher Kalmus,   (oberösterreichisch:) „Goimas“, „Koimaswuazn“ 

Rhizom kriechend; Sprosse abgeflacht; Laubblätter und Stängel am Grund purpurrosa; Laubblatt mit langer, reitender Scheide, unifaziale Spreite grasgrün, linealisch, lang spitz, am Rand oft etwas quer­wellig, beidseitig mit deutlichem Mittelnerv, um diesen schwammig (Aerenchym!) und zusammendrück­bar, stark aromatisch (zerreiben!); Stängel 3-kantig; Tragblätter der Ähre lang, scheinbar den Stängel fortsetzend, Ähre daher scheinbar seitenständig; Ähre 5–8 cm lang, dicht­blütig, walzlich, ≈ 5–10 cm lang, oft schwach gebogen; Höhe: 60–120 cm. Oft nicht blühend. Wasserpflanze. VI–VII. In Dorfteichen, Sümpfen, Röhricht, Ufer stehen­der und träg flie­ßender, eutropher Gewässer, auch im Wasser; in Kunstteichen ge­pflanzt, auch verwildernd und etabliert, karbonatmeidend; collin–untermontan; selten. Etabliert (seit dem 16. Jahrhundert.). (Heimat: Ostasien.) Triploide und daher samensterile Kultursippe, deshalb in Europa nicht fruchtend. Gewürz- („Deutscher Ingwer“, zB für Magenbitter-Likör) und Arzneipflanze (Rhizom: „Kalmuswurzel“, Kalmusöl: Giftig, vielleicht kanzerogen).                                 

                    

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

  • Adventive= Eingebürgerte = Synanthrope (Archaeo-, Palaeo-, und Neophyten)

Etabliert (seit 16. Jh.)

Lebensform:

Rhizom kriechend; Sprosse abgeflacht

Wasserpflanze

 

Wuchsform:

  • krautig

Wuchshöhe:

  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Höhe 60–120 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)

Oft nicht blühend.

In Mitteleuropa keine Fruchtbildung.

Blütenstand:

  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
  • Mit Spatha (Hochblatt, „Blütenscheide“)
  • Infloreszenz dichtblütig

Kolben - Blütenstandsachse verdickt

Tragblatt der Ähre lang, scheinbar den Stängel fortsetzend, Ähre daher scheinbar seitenständig; Ähre 5–8 cm lang, dichtblütig, walzlich, ≈ 5–10 cm lang, oft schwach gebogen

Oft nicht blühend.

 

Blütenblätter:

  • Anzahl: 3
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • Blütenhülle gleichförmig (homochlamydeisch = alle Blütenhüllblätter gleich, entweder alle kelch- oder alle kronblattförmig)
  • Farbe: braun/schwärzlich

weibliche Organe (Gynözeum):

Meist drei (zwei bis vier) Fruchtblätter

Fruchtknoten mit zwei bis vier (selten bis fünf) Samenanlagen je Fach

 

männliche Organe (Andrözeum):

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)

Rhizom kriechend

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Flutend (unter Wasser) wachsend
  • Pflanze kahl
  • Stängel kantig

Rhizom kriechend; Sprosse abgeflacht

Laubblatt und Stängel am Grund purpurrosa

Pflanze stark aromatisch (zerreiben!); Stängel dreikantig

TragB der Ähre lang, scheinbar den Stängel fortsetzend, Ähre daher scheinbar seitenständig

Oft nicht blühend

Rhizom: „KalmusWu“

 

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Laubblätter alle gleich gestaltet
  • Apex: Blattspreite zugespitzt
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Blattrand: wellig/kraus (dreidimensonal)
  • Spreite gekielt (mit an Unterseite stark hervortretender Mittelrippe)
  • mit Blatthäutchen (Ligula)
  • Nervatur parallel-/bogennervig

LB u. Stg am Grund purpurrosa; LB mit langer, reitender Scheide, unifaziale Spreite grasgrün, linealisch, lang spitz, am Rand oft etwas querwellig, beidseitig mit deutlichem Mittelnerv, um diesen schwammig (Aerenchym!) und zusammendrückbar, stark aromatisch (zerreiben!)

Tragblatt der Ähre (=Spatha) lang, scheinbar den Stängel fortsetzend

 

Blattstiel:

Fruchtstand:

Triploide u. daher samensterile Kultursippe, deshalb in Europa nicht fruchtend

 

Frucht:

In Europa nicht fruchtend

Früchte braun bis rötlich, werden als Kapselfrüchte oder Beeren gedeutet

 

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore

Wasser- und Uferpflanze

In Dorfteichen, Sümpfen, Röhricht, Ufer stehender u. träg fließender, eutropher Gewässer, auch im Wasser; in Kunstteichen gepflanzt, auch verwildernd und etabliert

Ökologie:

  • Nährstoffzeiger (fette, nährstoffreiche Böden)
  • Wasserpflanze (Hydrophyt)

Wa. VI–VII. In Dorfteichen, Sümpfen, Röhricht, Ufer stehender u. träg fließender, eutropher Gewässer, auch im Wasser; in Kunstteichen gepflanzt, auch verwld u. etabl., karbonatmeidend

Zeigerwerte 8 6 5 10 7 7

Triploide u. daher samensterile Kultursippe, deshalb in Eur nicht fruchtend.

 

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

coll–u’mont

Geologie/Boden:

karbonatmeidend

 

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Wasserverbreitung (Hydrochorie)

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli

VI–VII