Moschuskraut

Adoxa moschatellina


Gattung (genus)

Moschuskraut / Adoxa

Familie (familia)

Moschuskrautgewächse / Adoxaceae


Synonym: Bisamkraut

Pflanze kahl, mit weit-kriechenden, unterirdischen Ausläufern; Ausläufer dünn, weiß, mit zahnartigen Niederblättern; Stängel aufrecht, unverzweigt; Laubblattspreite unterseits glänzend, Zipfel kurz (≈ 0,5 mm lang) bespitzt (Lupe!); Grundblätter lang gestielt, Spreite dop­pelt-3-zählig zusammengesetzt, (angeblich mit „Moschusduft“); Stängelblätter 2, gegenständig, kurz gestielt, 3-zählig zusammengesetzt, zumindest das mittlere Blättchen meist 3-zählig gespalten; Blütenstand kopfig, 6–8 mm breit; Blüten ≈ 3 mm im Durchmesser, gelblich-grün; Gipfelblüten mit zwei Kelchblättern, vier Kronblättern und vier Staubblättern (Staubblätter 2-spaltig, daher scheinbar 8), Seitenblüten (meist) mit drei Kelchblättern, fünf Kronblättern und fünf Staubblättern (Staubblätter 2-spaltig, daher scheinbar 10); Fruchtknoten halb­unter­ständig; Griffel 4 oder 5; Frucht: kugelige Steinfrucht (Aus­breitung durch Schnecken), jedoch selten entwickelt (?). Höhe: 5–15 cm. Geopht. III–V. Nährstoffreiche Edellaubwälder (collin nur Auwälder) und Gebüsche; collin–subalpin; zerstreut bis selten. 

Verwechslungsmöglichkeit: Ähnlich sind die Laubblätter von Corydalis spp., deren Zipfel haben jedoch keine Grannen­spitze (sondern eine knopfförmige Spitze), die Unterseite ist matt und die Abschnitte besitzen unterseits deutliche, parallele Längsnerven.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

  • Geophyt (Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen)

Pflanze mit Rhizom und weitkriechenden, unterirdischen Ausläufern

Wuchsform:

mit weit-kriechenden, unterirdischen Ausläufern

Stängel aufrecht, unverzweigt

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig

Höhe: 5–15 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
  • tierbestäubt: insektenbestäubt - Fliegen

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Infloreszenz wenigblütig
  • Typ: Kopf/Köpfchen

Blütenstand kopfig, 6–8 mm breit

Blüten ≈ 3 mm im Durchmesser

 

Blütenblätter:

  • Anzahl: 4
  • Anzahl: 5
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: gelb
  • Farbe: grünlich
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)

Blüten ≈ 3 mm im Durchmesser, gelblich-grün

Gipfelblüte mit 2 Kelchblättern, 4 Kronblättern u. 4 Staubblättern (Staubblatt 2-spaltig, daher scheinbar 8)

Seitenblüten (meist) mit 3 Kelchblättern, 5 Kronblättern u. 5 Staubblättern (Staubblatt 2-spaltig, daher scheinbar 10)

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtknoten mittelständig oder halbunterständig
  • Griffel: 4
  • Griffel: 5
  • Fruchtblätter verwachsen

Fruchtknoten halb-unterständig; Griffel 4 od. 5

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 4 Staubblätter
  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Anzahl: 7, 8 oder 9 Staubblätter
  • Anzahl: 10 Staubblätter (meist zwei Kreise zu je fünf Staubblättern)
  • Staubblätter frei

Gipfelblüte mit 4 Staubblättern (Staubblatt 2-spaltig, daher scheinbar 8)

Seitenblüten (meist) mit 5 Staubblättern (Staubblatt 2-spaltig, daher scheinbar 10)

Blütenkelch:

  • Anzahl: 2 Kelchblätter
  • Anzahl: 3 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Gipfelblüte mit 2 Kelchblättern

Seitenblüten (meist) mit 3 Kelchblättern

Blütenduft:

Blütenduft: wässrige Mandarine, manchmal +Hundefell

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)
  • unterirdische Ausläufer (dünne, mit Niederblättern besetzte Sprossachsen)

Pflanze mit weit-kriechenden, unterirdischen Ausläufern, Ausläufer dünn, weiß, mit zahnartigen Niederblättern

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze kahl
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
  • mit unterirdischen Ausläufern
  • Niederblätter vorhanden

Pflanze kahl, mit weit-kriechenden, unterirdischen Ausläufern

Ausläufer dünn, weiß, mit zahnartigen Niederblättern

Stängel aufrecht, unverzweigt

(angeblich mit „Moschusduft“)

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite mit Grannenspitze
  • Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
  • Blattform: zusammengesetzt, dreizählig
  • Blattform: zusammengesetzt: zweifach (doppelt) oder mehrfach
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Blattform: geteilt, gespalten
  • Laubblätter nicht alle gleich gestaltet (meist Rosetten- und Stängelblätter)

Laubblattspreite unterseits glänzend, Zipfel kurz (≈ 0,5 mm lang) bespitzt (Lupe!)

Grundblätter lang gestielt, Spreite doppelt-3-zählig zusammengesetzt, (angeblich mit „Moschusduft“)

Stängelblätter 2, gegenständig, kurz gestielt, 3-zählig zusammengesetzt, zumindest das mittlere Blättchen meist 3-zählig gespalten

 

Verwechslungsmöglichkeit: Ähnlich sind die Laubblätter von Corydalis spp, deren Zipfel haben jedoch keine Grannenspitze (sondern eine knopfförmige Spitze), die Unterseite ist matt u. die Abschnitte besitzen unterseits deutliche parallele Längsnerven.

 

Blattstiel:

Grundblätter lang gestielt

Stängelblätter 2, gegenständig, kurz gestielt

Frucht:

  • Steinfrucht

Frucht: kugelige Steinfrucht (Ausbreitung durch Schnecken), jedoch selten entwickelt (?)

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
  • Frucht zwei- bis wenigsamig

Lebensraum:

  • Auwälder
  • Gebüsche und Hochstaudenfluren
  • Wälder und Forste
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften

Nährstoffreiche Edellaubwälder (collin nur Auwälder) u. Gebüsche

Ökologie:

  • Nährstoffzeiger (fette, nährstoffreiche Böden)

Nährstoffreiche Edellaubwälder (collin nur Auwälder) u. Gebüsche

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

(collin nur Auwälder)

collin–subalpin;

 

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell
  • asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..

vegetativ über Ausläufer

Verbreitunsstrategien:

  • Tierverbreitung (Zoochorie) – Verbreitung im Tierkörper durch Nahrungsaufnahme (Endozoochorie)

(Ausbreitung durch Schnecken)

Blütezeit:

  • 03 - März
  • 04 - April
  • 05 - Mai

III–V