Moor-Glanzständel
Liparis loeselii
Gattung (genus)
Familie (familia)
Synonyme: Torf-Glanzständel, Glanzwurz, „Zwiebelorchis“, Liparis loeselii subsp. loeselii
Laubblätter 2(3), grundständig, ungestielt, breitlanzettlich, aufrecht-abstehend, fettig glänzend; Blütenstand locker, 2–12-blütig; Deckblätter winzig, kürzer als der sehr kurze Blütenstiel; Blütenhüllblätter frei, aufrecht-abstehend bis waagrecht-spreizend; Kelchblätter länglich bis linealisch; paarige Kronblätter schmallinealisch, fast fädlich; Lippe 4–6 mm lang, über die ganze Länge rinnenförmig vertieft, an den Rändern feinkerbig, gegen die Spitze zu breiter werdend; häufig Selbstbestäubung. Höhe: 5–20 cm. Geophyt. Blütezeit: VI–VII. Offene Stellen in Niedermooren (Knopfriedmooren); karbonatliebend; collin–montan; im Burgenland ausgestorben.
Detailbeschreibung
Gebiet:
- Nordburgenland
Nord-Burgenland†?
Lebensform:
- Geophyt (Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen)
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Wuchshöhe:
- 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
Höhe: 5–20 cm
Blütenbiologie:
- selbstbestäubt (autogam)
- tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
Selbstbestäubung häufig
Blütenstand:
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Beblätterung: Nackter Blütenstand (keine Hochblätter zwischen den Blüten)
- Infloreszenz lockerblütig
- Infloreszenz wenigblütig
- Typ: Traube
- Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf unbeblättertem Stängel (Schaft)
Blütenstand locker, 2–12-blütig
Deckblätter winzig, kürzer als der sehr kurze Blütenstiel
Blütenblätter:
- Anzahl: 6 (meist in zwei Kreisen mit je drei Blütenblättern)
- Apex: Blütenblätter (oder Kronzipfel) lappig, spaltig oder schnittig
- Apex: Blütenblätter (oder Kronzipfel) stumpf
- Blüten gespornt
- Blütenhülle freiblättrig
- Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
- Farbe: grünlich
- Farbe: gelb
- Farbe: weiß oder cremefarben
- Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
- Lippenkrone („Lippenblüte“)
Lippe 4–6 mm lang, über die ganze Länge rinnenförmig vertieft, gegen die Spitze zu breiter werdend
Blütenhüllblätter frei, aufrecht-abstehend bis waagrecht-spreizend; Kelchblätter länglich bis linealisch, paarige Kronblätter schmallinealisch, fast fädlich; Lippe an den Rändern feinkerbig
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtknoten unterständig
- Narbe kopfig oder sitzend
- Griffel: 1
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 1-2 Staubblätter
- Staubblätter verwachsen
Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):
- Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattrand: ganzrandig
- Blattstellung: Grundständig (Rosette)
- Laubblätter alle gleich gestaltet
- Oberfläche: gefleckt (mit hellen oder dunklen Flecken) oder drüsig punktiert
- Spreite lanzettlich
Laubblätter 2(3), grundständig, ungestielt, breit-lanzettlich, aufrecht-abstehend, fettig glänzend
Blattstiel:
- Blattstiel kurz (undeutlich)
- Blattstiel fehlend (sitzendes Blatt)
Laubblätter 2(3), grundständig, ungestielt
Lebensraum:
- Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
Offene Stellen in Niedermooren (Knopfriedmooren)
Im Nord-Burgenland ausgestorben?
Ökologie:
- Magerkeitszeiger (Ausgelaugte, nährstoffarme Böden)
- Staunässezeiger/Vernässungszeiger
- Lichtliebend (=heliophil)
Offene Stellen in Niedermooren (Knopfriedmooren); karbonatliebend
Höhenstufen:
- Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
- Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
- montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder
collin–montan
Geologie/Boden:
- Kalkliebend (=basiphil) bzw. karbonatliebend
karbonatliebend
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Verbreitunsstrategien:
- Flugfrucht (Anemochorie)
Blütezeit:
- 06 - Juni
- 07 - Juli
Lippe 4–6 mm lang, über die ganze Länge rinnenförmig vertieft, gegen die Spitze zu breiter werdend; Laubblätter 2(3), grundständig, ungestielt, breit-lanzettlich, aufrecht-abstehend, fettig glänzend; Blütenstand locker, 2–12-blütig; Deckblätter winzig, kürzer als der sehr kurze Blütenstiel; Blütenhüllblätter frei, aufrecht-abstehend bis waagrecht-spreizend; Kelchblätter länglich bis linealisch, paarige Kronblätter schmallinealisch, fast fädlich; Lippe an den Rändern feinkerbig. Höhe: 5–20 cm. Selbstbestäubung häufig. ♃ Geophyt. VI–VII. Offene Stellen in Niedermooren (Knopfriedmooren); karbonatliebend; collin–montan; sehr selten. Nord-Burgenland†?