Bürstling

Nardus stricta

Gattung (genus)

Borstgras / Nardus

Familie (familia)

Süßgräser / Poaceae


Synonyme: deutschländisch und schweizerisch: Borstgras, Hirschhaar, (oberösterreichisch:) „Heanboat" [Herrenbart], (vorarlbergisch:) „Borscht“ und „Soppa“

Pflanze dichte, graugrüne Horste bildend; Laubblattspreiten borstlich, steif; Ährchen einblütig, 7–15 mm lang, purpurn oder bläulich, ohne Hüllspelze; Deckspelze meist sehr dunkel. Höhe: 10–30 cm. Hemikryptophyt. V–VI. Bodensaure Magerrasen, besonders Weiderasen (in Wäldern Beweidungsrelikt); (na­men­ge­ben­de Charakterart der Bürstlingsrasen = Nardion); karbonatmeidend (in Kalkge­bieten auf karbonatfreien, sauren Böden); (collin–)montan–unteralpin; häufig bis selten. Fehlt im Pannonikum. (Eurasiatisch). Agamospermisch [triploid].

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Verbreitung:

Eurasiatisch

Gebiet:

Fehlt im Pannonikum

Lebensform:

Wuchsform:

Pflanze dichte, graugrüne Horste bildend

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 10–30 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • windbestäubt (anemophil)

Ährchen 1-blütig

agamospermisch

Blütenstand:

  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Spelzen = (meist) trockenhäutige Hochblätter im Ährchen vorhanden (Süß- und Sauergräser)
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)

Ährchen 1-blütig, 7–15 mm lang, purpurn od. bläulich, ohne Hüllspelze; Deckspelze meist sehr dunkel

Blütenblätter:

  • Farbe: braun/schwärzlich
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: blau
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")

Ährchen 1-blütig, 7–15 mm lang, purpurn od. bläulich, ohne Hüllspelze; Deckspelze meist sehr dunkel

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
  • Fruchtblätter verwachsen

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 3 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • nicht vorhanden oder hinfällig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Knoten deutlich erkennbar (Poaceae)
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
  • Mit Faserschopf (= Tunika) am Grund der Pflanze

Pflanze dichte, graugrüne Horste bildend

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite zugespitzt
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • mit Blatthäutchen (Ligula)
  • mit Blattscheide
  • Spreite nadel-/borstenförmig/fädlich

Pflanze dichte, graugrüne Horste bildend; Laubblattspreiten borstlich, steif

Blattstiel:

Phänologie:

Kältekeimer

Frucht:

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
  • Wälder und Forste

Bodensaure Magerrasen, besonders Weiderasen (in Wäldern Beweidungsrelikt); (namengebende Charakterart der Bürstlingsrasen = Nardion); karbonatmeidend (in Kalkgebieten auf karbonatfreien, sauren Böden)

Fehlt im Pannonikum

Ökologie:

  • Beweidungszeiger (wird von Vieh nicht oder kaum gefressen)
  • Magerkeitszeiger (Ausgelaugte, nährstoffarme Böden)

Bodensaure Magerrasen, besonders Weiderasen (in Wäldern Beweidungsrelikt); (namengebende Charakterart der Bürstlingsrasen = Nardion); karbonatmeidend (in Kalkgebieten auf karbonatfreien, sauren Böden)

 

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

(collin–) montan–unteralpin

Geologie/Boden:

Bodensaure Magerrasen, besonders Weiderasen (in Wäldern Beweidungsrelikt); (namengebende Charakterart der Bürstlingsrasen = Nardion); karbonatmeidend (in Kalkgebieten auf karbonatfreien, sauren Böden)

 

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 05 - Mai
  • 06 - Juni

V–VI