Vogel-Nestwurz

Neottia nidus-avis


Gattung (genus)

Nestwurz / Neottia

Familie (familia)

Orchideen / Orchidaceae


Synonym: Vogelnest

Rhizom mit vogelnestförmig gedrängten Wurzeln; Blütenstand dicht- und vielblütig, unterwärts oft aufgelockert; Deckblätter halb so lang wie der Fruchtknoten; Blütenstiel kurz, gedreht; Kelchblätter und paarige Kronblätter helmförmig zusammenneigend; Lippe am Grund ausgehöhlt, an der Spitze in zwei nach außen stehende Lappen gespalten; gelegent­lich unterirdische kleistogame Blüten (dann Selbstbestäubung). Höhe: 20–40 cm. Geophyt. Blütezeit: (V)VI(VII). Schattige, hu­mose, nährstoff- und basenreiche Laub- und Nadelwälder; collin–obermontan; häufig bis zerstreut; im gesamten Burgenland vorkommend.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

  • Geophyt (Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen)

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Grüne Laubblätter fehlend

laubblattlos, holo­myko­troph

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 20–40 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • selbstbestäubt (autogam)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blüht gelegent­lich unterirdisch kleistogam (dann Selbstbestäubung)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz dichtblütig
  • Infloreszenz vielblütig
  • Infloreszenz lockerblütig
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
  • Typ: Traube

Blütenstand dicht- und vielblütig, unterwärts oft aufgelockert

Deckblätter halb so lang wie der Fruchtknoten

Blütenstiel kurz, gedreht

Blütenblätter:

  • Anzahl: 6 (meist in zwei Kreisen mit je drei Blütenblättern)
  • Apex: Blütenblätter (oder Kronzipfel) lappig, spaltig oder schnittig
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: braun/schwärzlich
  • Farbe: gelb
  • Farbe: orange
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)

Kelchblätter und paarige Kronblätter helmförmig zusammenneigend; Lippe am Grund ausgehöhlt, an der Spitze in zwei nach außen stehende Lappen gespalten

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

Deckblätter halb so lang wie der Fruchtknoten

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 1-2 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • Anzahl: 3 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Kelchblätter und paarige Kronblätter helmförmig zusammenneigend

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)

Rhizom mit vogelnestförmig gedrängten Wurzeln

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Hochblätter vorhanden
  • Pflanze kahl
  • Pflanze ohne Chlorophyll (nicht grün)
  • Stängel stielrund
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Grüne Laubblätter fehlend

Rhizom mit vogelnestförmig gedrängten Wurzeln

laubblattlos, holo­myko­troph

Blüht gelegent­lich unterirdisch kleistogam (dann Selbstbestäubung)

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • mit Blattscheide
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite schuppenförmig

Grüne Laubblätter fehlend.

laubblattlos, holo­myko­troph

Blattstiel:

Frucht:

Samen:

  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Wälder und Forste

Schattige, hu­mose, nährstoff- und basenreiche Laub- und Nadelwälder; Zeigerwerte: 2 5 3  5 7 5

Ökologie:

  • Schattenliebend (=sciadophil)

Schattige, hu­mose, nährstoff- und basenreiche Laub- und Nadelwälder; Zeigerwerte: 2 5 3  5 7 5

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–obermontan

Geologie/Boden:

  • Kalkliebend (=basiphil) bzw. karbonatliebend

Schattige, hu­mose, nährstoff- und basenreiche Laub- und Nadelwälder

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blüht gelegent­lich unterirdisch kleistogam (dann Selbstbestäubung)

Blütezeit:

  • 05 - Mai
  • 06 - Juni
  • 07 - Juli

(V)VI(VII)