Braunwurzgewächse

Scrophulariaceae


Synonym: Rachenblütler

Die Familie umfasst weltweit 53 Gattungen und ca. 1473 Arten. 

Subkosmopolitisch, tropisch bis temperat; Krautige oder Sträucher.

Gemeinsame Merkmale: Krautig, autotroph, sehr polymorph; Laubblätter wechsel- bis gegenständig, oft unangenehm riechend; Blütenstand endständig, Rispe, Thyrse oder Traube; Blüten zwittrig; Kelch 4–5, fast frei­blättrig; Krone 5–4-zählig, sympetal, ohne Einstülpungen, radiärsymmetrisch bis zygomorph, radförmig, stieltellerförmig oder lippig, Knospendeckung absteigend; Staubblätter 5–4; Theken an der Spitze oft miteinander verschmolzen; Fruchtknoten oberständig, 2-fächrig; Griffel 1, Narbe kopfig bis 2-lappig; Frucht: septizide, z.T. an der Spitze zusätzlich etwas lokulizide Kapsel; Samen zahlreich.

Anmerkung: Diese ehemals viel größere Familie wurde anlässlich molekularphylogenetischer Daten revidiert und verkleinert. Siehe dazu auch die Anmerkung bei Plantaginaceae.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Verbreitung:

Subkosmopolitisch, tropisch bis temperat

Lebensform:

Krautige oder Sträucher

Wuchsform:

  • annuell
  • ausdauernd
  • bienn (zweijährig)
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)
  • hapaxanth (nur einmal blühend, danach absterbend)
  • verholzt

Krautig, autotroph, sehr polymorph

Wuchshöhe:

  • Pflanze bis 5 cm hoch: niedrigwüchig bzw. dem Boden anliegend
  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig
  • Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
  • tierbestäubt: insektenbestäubt - Schmetterlinge
  • tierbestäubt: insektenbestäubt - Bienen/Hummeln
  • tierbestäubt: insektenbestäubt - Fliegen
  • selbstbestäubt (autogam)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz dichtblütig
  • Infloreszenz lockerblütig
  • Infloreszenz wenigblütig
  • Infloreszenz vielblütig
  • Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..
  • Typ: Rispe/Schirmrispe
  • Typ: Traube

Blütenstand endständig, Rispe, Thyrse oder Traube

Blütenblätter:

  • Anzahl: 4
  • Anzahl: 5
  • Blüten trichter- oder radförmig
  • Blüten stieltellerförmig
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: grünlich
  • Farbe: braun/schwärzlich
  • Farbe: gelb
  • Farbe: mehrfarbig oder gemustert
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten gross (mehr als 2 cm Durchmesser)
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

Krone 5–4-zählig, sympetal, ohne Einstülpungen, radiärsymmetrisch bis zygomorph, radförmig, stieltellerförmig oder lippig

Knospendeckung absteigend

Blütensymmetrie:

radiärsymmetrisch bis zygomorph

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
  • Narbe kopfig oder sitzend

Fruchtknoten oberständig, 2-fächrig; Griffel 1, Narbe kopfig bis 2-lappig

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 4 Staubblätter
  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen
  • Staubblätter frei

Staubblätter 5–4; Theken an der Spitze oft miteinander verschmolzen

Blütenkelch:

  • Anzahl: 4 Kelchblätter
  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig
  • Kelch verwachsenblättrig

Kelch 4–5-zählig, fast freiblättrig

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Autotroph, sehr polymorph

oft unangenehm riechend

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
  • Apex: Blattspreite mit kapuzenförmiger Spitze
  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Haartyp: Hakenhaare
  • Behaarung: Haartyp: Sternhaare
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
  • Blattform: geteilt, gelappt (z.B. Eichenblatt)
  • Blattform: geteilt, geschnitten
  • Blattform: geteilt, gespalten
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattrand: gekerbt
  • Blattrand: gesägt
  • Blattrand: wellig/kraus (dreidimensonal)
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
  • Grösse: gross (länger als 10 cm)
  • Spreite lanzettlich
  • Spreite spatelförmig
  • Spreitengrund herzförmig
  • Spreitengrund spießförmig

Laubblätter wechsel- bis gegenständig, oft unangenehm riechend

Blattstiel:

Rosette:

Knospen:

Büten: Knospendeckung absteigend

Frucht:

Frucht: septizide, zT an der Spitze zusätzlich etwas lokulizide Kapsel

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
  • Frucht mehr- bis vielsamig

Samen zahlreich

Lebensraum:

  • Auwälder
  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
  • Halbtrockenrasen
  • untergetaucht im oder auf dem Wasser
  • Ufer und Röhrichte
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Flugfrucht (Anemochorie)
  • Tierverbreitung (Zoochorie) – Verbreitung im Tierkörper durch Nahrungsaufnahme (Endozoochorie)
  • Wasserverbreitung (Hydrochorie)

Streufrüchte

Blütezeit:

  • 04 - April
  • 05 - Mai
  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober
  • 11 - November