Voralpen-Aschenkraut
Tephroseris longifolia s.str.
Gattung (genus)
Gattung (genus)
Familie (familia)
Grundblätter ± aufrecht, zur Blütezeit oft verwelkt oder fehlend, ihr Blattstiel 1–2× so lang wie die Spreite. — Hüllblatt (5)8–15 mm lang
Körbe 25–40 mm im Durchmesser; ZungenBlü 15–21. – (T. longifolia agg. ss Skokanová& al. (2019[1])
Grundblattspreite nicht auffallend wellig (sondern ziemlich glatt). — Pflanze zumindest in der Jugend meist ± spinnwebig behaart; Peitschenhaare auf Stängel und Laubblatt 9–11-zellig, Zellen meist mindestens so lang wie breit; Korbstiele 2–9× so lang wie die Hülle; Hülle (5)8–10(12) mm lang – (Senecio ovirensis agg.) Voralpen-A. iwS /T. longifolia2 s. lat.[2]
Schlüsel zu den Unterarten (im Burgenland kommt nur die Unterart T. l. subsp. longifolia vor.):
Anmerkung: Die folgenden drei Unterarten sind sehr variabel und schlecht gegeneinander abgegrenzt[3].
a Grundblattspreite mit herzförmigem Grund; Pflanze mit kurzen Gliederhaaren ohne Haarsockel, die obersten 1–2 Glieder meist bräunlich und dadurch Drüsen vortäuschend; Grundblattstiel nicht oder nur sehr schmal geflügelt. —Laubblattspreite der unteren Laubblätter meist 4–10 cm lang und 2–6 cm breit, unterseits spärlich behaart bis kahl; Frucht dicht behaart; Pappus während der Anthese kaum ½× so lang wie die Kronröhre. Höhe: 30–70 cm. Hemikryptophyt. VI–VIII. Feuchte Wiesen, Hochstaudenfluren, Latschengebüsche; montan–subalpin; zerstreut bis selten. Ober-St[4], K;– Fri; SLO (J: Posočje). (Hauptverbreitung: Julische A.) – (Senecio pseudocrispus[5], S. rivularis subsp. pseudocrispus, T. crispa subsp. pseudocrispa, T. pseudocrispa4,14b,19)_ Südliches-V.-A., Cividale-A., Südalpen-G. / T.l. subsp. pseudocrispa2,15B
Anmerkung: Verbreitung wohl unzureichend bekannt. — Verwechslungsmöglichkeit: Habitus sehr ähnlich der T. crispa / Bach-A..
Grundblattspreite mit gestutztem bis keiligem Grund; Blattstiel geflügelt; Pflanze mit Gliederhaaren auf Haarsockeln (die früher irrtümlich für Drüsen gehalten wurden), — besonders auf Korbstielen und Hülle; Stängel und Hülle dicht spinnwebig bis fast kahl. — Laubblattspreite meist 5–13 cm lang und 1–4 cm breit, unterseits spinnwebig behaart bis schwach behaart..................................... b
Anmerkung: Unterschiede und Verbreitung der beiden folgenden Unterarten sind unklar, sie sind wahrscheinlich durch einen breiten Übergangsbereich in S- und West-K miteinander verbunden.
b Grundblattspreite eiförmig bis länglich-elliptisch, am Grund gestutzt bis ± abgerundet; Zungen 12–15 mm lang; Frucht kahl oder auf den Rippen anliegend behaart, in Hochlagen ± bleibend dicht behaart. — Stängel, Laubblatt (besonders Oberseite der Stängelblätter), Korbstiele locker, mit Gliederhaaren und ± reichlich mit Haarsockeln (= scheinbaren Drüsen), der der seitlichen Körbe 2,5–6,5(9) cm lang;endständiger Korb 2,5–4(4,5) cm im Durchmesser, seitliche Körbe 2,5–4 cm im Durchmesser: Hüllblätter manchmal mit dunkelpurpurner Spitze oder zur Gänze pupurbraun[6]. Höhe: 20–60 cm. Hemikryptophyt. V–VII. Kar- und Hochstaudenfluren, feuchte Wiesen, lichte Wälder; pH-indifferent; (collin–)montan–subalpin; zerstreut. UG; –B, N, O, St, K, S (Lungau); – Fri; SLO(J, K, S, P, D). RL: Ö:nVL u. söVL 3. –[2n = 48] – (Senecio ovirensis6s. str., S. o. subsp. ovirensis, T. longifolia14bs. str.) Gewöhnliches V.-A., Obir-A.,Obir-G., Alpenländisches G., Langblatt-A. / T. l. subsp. longifolia2,15B,19
– Pflanze ohne oder mit nur wenigen Grundblättern, deren Spreite länglich-eiförmig bis ei-lanzettlich, am Grund keilig; Gliederhaare mit Haarsockeln; Zungen 6–12 mm lang; Frucht dicht behaart. — Laubblatt buchtig gezähnt; endständig Korb 2–3(3,5) cm im Durchmesser, seitliche Körbe 2–3 cm im Durchmesser, deren Korbstiel 1,5–4,5(5) cm lang; Hüllblätter grün (selten mit rötlicher Spitze). Höhe: 30–80 cm. Hemikryptophyt. VI–VIII. Fettwiesen und -weiden, Viehläger, Karfluren, Bachufer, Säume; obermontan–subalpin; zerstreut; in den Zentralalpen selten. O, Ober-K, S, OstT;– öBAY†, GR; IT ohne Fri. RL: Ö:Alp 3;CH 2;SüdT 3. – (Cineraria tenuifolia, Senecio „brachychaetus“, S. ovirensis subsp. gaudinii,S. gaudinii6,11,T. tenuifolia14b) Schweizer V.-A.,Schweizer G., Läger-G., Gaudin-G. / T. l. subsp. gaudinii2,15B,25
[1]Olšavská &al. (2015), Janišovà& al. (2018). – Manche rechnen auch T. crispa zu dieser Gruppe.
[2] weitere UArten sind subsp. moravica in den W-Karp. u. subsp. brachychaeta (T. italica) im Apenn.
[3]Kadereit& al. (2021); den Artrang5halten wir nicht für berechtigt.
[4]Melzer (1984c: 254–255), Melzer & Ocepek (2009: 175–176)
[5] (Fiori) E. Mayer in Dela Razred Prir. Med. Vede Slov. Akad. Znan. Umetn. Ljubljani 5 (3): 317 (1952)
[6] Das Foto in Fl.4: 555, unten rechts („Tephroseris longifolia“) zeigt nicht diese Sippe!
DetailbeschreibungFlora status:
- Ureinheimisch = indigen
Lebensform:
- Hemikryptophyt (Stauden)
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Wuchshöhe:
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
Höhe: 20–60 cm
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Typ: Korb/ Körbchen
Hüllblatt (5)8–15 mm lang
Körbe 25–40 mm im Durchmesser; Zungenblüten 15–21
Korbstiele 2–9× so lang wie die Hülle
Hülle (5)8–10(12) mm lang
Korbstiele locker, mit Gliederhaaren und ± reichlich mit Haarsockeln (= scheinbaren Drüsen), der der seitlichen Körbe 2,5–6,5(9) cm lang
endständiger Korb 2,5–4(4,5) cm im Durchmesser, seitliche Körbe 2,5–4 cm im Durchmesser
Hüllblätter manchmal mit dunkelpurpurner Spitze oder zur Gänze pupurbraun
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blüten zungenförmig
- Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: gelb
- Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
Zungenblüten 15–21
Zungen 12–15 mm lang
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten unterständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 5 Staubblätter
- Staubblätter verwachsen
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
Grundblätter ± aufrecht, zur Blütezeit oft verwelkt oder fehlend
Pflanze zumindest in der Jugend meist ± spinnwebig behaart
Stängel, Laubblatt (besonders Oberseite der Stängelblätter), Korbstiele locker, mit Gliederhaaren und ± reichlich mit Haarsockeln (= scheinbaren Drüsen)
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
- Behaarung: Blattoberseite behaart
- Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
- Behaarung: Haartyp: Drüsenhaare
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattstellung: Grundständig (Rosette)
- Blattrand: gezähnt
- Blattrand: gesägt
- Blattrand: gekerbt
- Blattstellung: Wechselständig
- Nervatur fieder-/netznervig
- Spreite eiförmig
- Spreite elliptisch
Grundblätter ± aufrecht, zur Blütezeit oft verwelkt oder fehlend, ihr Blattstiel 1–2× so lang wie die Spreite
Grundblattspreite nicht auffallend wellig (sondern ziemlich glatt)
Pflanze zumindest in der Jugend meist ± spinnwebig behaart
Peitschenhaare auf Stängel und Laubblatt 9–11-zellig, Zellen meist mindestens so lang wie breit
Grundblattspreite eiförmig bis länglich-elliptisch, am Grund gestutzt bis ± abgerundet
Stängel, Laubblatt (besonders Oberseite der Stängelblätter), Korbstiele locker, mit Gliederhaaren und ± reichlich mit Haarsockeln (= scheinbaren Drüsen) behaart
Blattstiel:
- Blattstiel lang (deutlich)
Blattstiel der Grundblätter 1–2× so lang wie die Spreite
Grundblattspreite am Grund gestutzt bis ± abgerundet
Rosette:
- Halbrosettenpflanze (Rosette und Stängelblätter vorhanden)
- Rosette zur Blütezeit vertrocknet
Grundblätter ± aufrecht, zur Blütezeit oft verwelkt oder fehlend
Lebensraum:
- Gebüsche und Hochstaudenfluren
- Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
- Wälder und Forste
Kar- und Hochstaudenfluren, feuchte Wiesen, lichte Wälder; pH-indifferent
Ökologie:
Kar- und Hochstaudenfluren, feuchte Wiesen, lichte Wälder
pH-indifferent
Höhenstufen:
- Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
- Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
- montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder
(collin–)montan–subalpin
Geologie/Boden:
- pH-indifferent/auf intermediärem Gestein
Kar- und Hochstaudenfluren, feuchte Wiesen, lichte Wälder; pH-indifferent
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Blütezeit:
- 05 - Mai
- 06 - Juni
- 07 - Juli
V–VII