Korbblütler

Asteraceae


Die Familie ist mit weltweit rund 1.570 Gattungen und rund 25.000 Arten die größte Familie der Bedecktsamigen.

Gemeinsame Merkmale: Fast stets krautig, selten holzig (Zwergstrauch, Strauch, Baum); Stipeln fehlend; Laubblätter meist wechselständig, seltener gegenständig, die Blütenstandsachse heißt Korbboden; Blütenstand: Korb (der Korb ähnelt in der Regel einer einzelnen Blüte und verhält sich bestäubungsbiologisch als Einheit: Pseudanthium); die Korbhülle (Involucrum) = Hülle; die Hüllblätter (= Hüllschuppen) und Blüten sind in dichten Spiralen (gestauchten Schrauben) angeordnet und werden hier Reihen genannt (z.B. „Hüllblätter in mehreren Reihen“); die meist deutlich kleineren, manchmal auch abwei­chend gestalteten äußeren Hüllblätter (= Außenhüllblätter) werden in ihrer Gesamtheit Außenhülle genannt; die Deckblätter sind meist fehlend, wenn vorhanden, dann meist unscheinbar und trockenhäutig (= Spreublätter), manchmal auch als kräftige, meist steifere Haare ausgebildet (= Spreu­borsten); die randständigen Blüten = Randblüten (= Strahlblüten) sind oft eingeschlechtig weiblich oder steril, die übrigen Blüten (= Scheiben­blüten) sind zwittrig oder funktionell männlich (das heißt mit verkümmertem Gynözeum) oder rein männlich; der Kelch (= Pappus) ist meist als Haarkranz ausgebildet (= Haarpappus: Haare einfach oder gefiedert: „Pappus fiedrig = plumos“, zur Fruchtreife als Fallschirm wirkend: Windausbreitung), selten aus Borsten, Schuppen oder einem häutigen Saum (= Krönchen) bestehend oder gänzlich fehlend; die Krone ist meist 5-zählig, verwachsenblättrig, radiär und röhrig (= Röhren­blüten, aus Kronröhre und Kronzipfel bestehend) oder stark zygomorph mit zungenförmig aus­gebildetem Saum (= Zungenblüten); der meist stark vergrößerte und verlängerte, linealische, „zungenförmige“ Abschnitt des Kronsaums wird Zunge (= Ligula, Lingua) genannt; sehr engröhrige Röhrenblüten ohne erkennbaren Kronsaum werden als Fadenblüten bezeichnet; Staubblätter 5; Staubfäden untereinander frei, nur am Grund mit der Krone verwachsen; Antheren miteinander zu einer Antherenröhre verbunden (nur bei den Gattungen Spitzklette / Xanthium und Traubenkraut /Ambrosia ausnahmsweise frei), sich nach innen öffnend; Fruchtknoten unterständig mit 1 Samenanlage; Griffel 1, mittels „Fegehaaren“ wird der Pollen aus der Antherenröhre nach oben hinausgebürstet, wobei sich zu diesem Zweck bei manchen Gattungen die Staubfäden nach Berührung kontrahieren: sekundäre Pollenpräsentation! (bei einigen Arten sind die Blüten nur scheinbar zwittrig: sie sind funktionell männlich, und der Griffel dient lediglich zum Hinausbürsten des Pollens); Narben 2; Frucht: 1-samige Nuss (= Achäne), manchmal geschnä­belt, Pappus daher gestielt; die Frucht ohne den Schnabel heißt Fruchtkörper; Bildung von Inulin statt Stärke; Kosmopoliten (exklusive der Antarktis).

 

Anmerkungen:

  • Der Korbdurchmesser, die Breite der Hülle usw. sind stets am größten Korb (in der Regel dem „Endkorb“ = Korb am Ende des Stängels bzw. an der Spitze eventuell vorhandener Zweige) zu ermitteln. Die Abmessungen des Korbes verstehen sich stets einschließlich der randlichen Strahlblüten im voll erblühten und geöffneten Zustand.
  • Die Länge der Früchte ergibt sich aus dem Fruchtkörper (bei der Gattung Löwenzahn / Taraxacum ist noch die Pyramide zu berücksichtigen); der Pappus (inklusive seines Stieles) bleibt hingegen unberücksichtigt.
  • Die Hülle kann einreihig oder mehrreihig sein, was oft nicht leicht festzustellen ist.
  • Das Vorhandensein oder Fehlen von Spreublättern auf dem Korbboden stellt man fest, indem man den Korb der Länge nach durchschneidet und überprüft, ob am Grund zwischen den Blüten, also zwischen deren Fruchtknoten, kleine Schüppchen = Spreublätter stehen.

 

Unterfamilien und Triben im Burgenland:

  • Strahlenkorbblütler / Asteroideae

      - Wasserdostförmige / Eupatorieae

      - Asterförmige / Astereae

      - Ruhrkrautförmige / Gnaphalieae

      - Alantförmige / Inuleae s.str.

      - Sonnenblumenförmige / Heliantheae s.lat.

      - Sonnenbrautförmige / Helenieae s.lat.

      - Kamillenförmige /Anthemideae

      - Greiskrautförmige / Senecioneae

      - Ringelblumenförmige / Calenduleae

 

  • Zungen- und Röhrenkorbblütler / Cichorioideae

      - Distelförmige / Cardueae (s.str.)

      - Lattichförmige, Zungenkorbblütler / Ci­chorieae

 

Detailbeschreibung
Gattungen (genus)
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

  • annuell
  • bienn (zweijährig)
  • ausdauernd
  • hapaxanth (nur einmal blühend, danach absterbend)
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig
  • Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • Blüten eingeschlechtich (rein weiblich oder rein männlich)
  • selbstbestäubt (autogam)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf unbeblättertem Stängel (Schaft)
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten nickend
  • Infloreszenz vielblütig
  • Infloreszenz wenigblütig
  • Infloreszenz dichtblütig
  • Mit Spreublättern/Spreuborsten
  • Mit Strahlblüten (randliche Blüten des Blütenstands vergrößert/auffällig)
  • Typ: Kopf/Köpfchen
  • Typ: Korb/ Körbchen

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blüten zungenförmig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: gelb
  • Farbe: mehrfarbig oder gemustert
  • Farbe: orange
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: rot
  • Farbe: violett
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten gross (mehr als 2 cm Durchmesser)
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten unterständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Antheren zu einer Röhre verwachsen

Blütenkelch:

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)
  • Speicherwurzel(n) – Rüben und Wurzelknollen
  • Pfahlwurzel

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • mit oberirdischen Ausläufern (bzw. Kriech- oder Legtrieben)
  • mit unterirdischen Ausläufern
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend
  • Stängel stielrund
  • Stängel kantig
  • Stängel röhrig/hohl

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
  • Apex: Blattspreite zugespitzt
  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Blattoberseite behaart
  • Behaarung: Blattunterseite behaart
  • Behaarung: Haartyp: Drüsenhaare
  • Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
  • Blattform: geteilt, gelappt (z.B. Eichenblatt)
  • Blattform: geteilt, geschnitten
  • Blattform: geteilt, gespalten
  • Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
  • Blattform: zusammengesetzt, unpaarig (mit Endblättchen)
  • Blattform: zusammengesetzt: zweifach (doppelt) oder mehrfach
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattrand: gekerbt
  • Blattrand: gesägt
  • Blattrand: gezähnt
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Grösse: klein (1 bis 2 cm)
  • Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
  • Grösse: gross (länger als 10 cm)
  • Nervatur fieder-/netznervig
  • Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)
  • Spreite eiförmig
  • Spreite elliptisch
  • Spreite lanzettlich
  • Spreite linealisch
  • Spreite spatelförmig

Blattstiel:

Rosette:

Frucht:

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
  • Frucht einsamig

Lebensraum:

  • Äcker und Ackerrandstreifen
  • Auwälder
  • Felsstandorte
  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
  • Gebüsche und Hochstaudenfluren
  • Halbtrockenrasen
  • Ruderalstandorte
  • Trockenrasen
  • Ufer und Röhrichte
  • Wälder und Forste
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 01- Januar
  • 02 - Februar
  • 03 - März
  • 04 - April
  • 05 - Mai
  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober
  • 11 - November
  • 12 - Dezember