Huflattich
Tussilago farfara
Gattung (genus)
Familie (familia)
Pflanze mit kräftigem, reich verzweigtem, weißlichem Rhizom; Blühtriebe meist büschelig dem Rhizom entspringend; Laubblätter grundständig, lang gestielt, Spreite ungeteilt, rundlich (in der Regel etwas länger als breit), meist 10–20 cm lang, am Grund tief herzförmig, seicht-buchtig gezähnt (Zähne an der Spitze dunkel-purpurbraun bis schwärzlich), unterseits weißlich-filzig, oberseits rasch verkahlend; Blattstiel seitlich zusammengedrückt, ohne Längsrinne,Gefäßbündel U-förmig angeordnet (Querschnitt anfertigen!); Körbe 20–30 mm im Durchmesser; Hülle 1-reihig, am Grund oft einige kleine Außenhüllblätter; Blütenduft: Holunder; Frucht länglich-walzlich, mit Haarpappus. Höhe: (blühend) (3)5–15 cm, (fruchtend) 20–30(40) cm. Geophyt (Hemikryptophyt). (I)II–IV. (Besonders feuchte bis nasse) Ruderalstellen: Wege, Straßenränder, Schuttplätze, Sandgruben; feuchte Äcker, Ufer, Felsschutt; oft Lehm- und Wasserzugzeiger, Rhizomkriechpionier, Bodenfestiger; collin–subalpin(–alpin); häufig. Alle TG. Volksarzneipflanze (Laubblätter); Wildgemüse (Laubblätter, Blühtriebe, Wurzel giftig)[1].– [2n = 60] Huflattich,„Huafpflutschn“, „Sauplotschen“,(oö.:) „Miaglbleame“ u. „Mödlbleamö“[2], (schw.:) „Zytröseli“ / T. farfara
Verwechslungsmöglichkeit: Sehr ähnlich sind die Laubblätter der Weiß-Pestwurz / Petasites albus, die sich durch folgende Merkmale unterscheiden: Laubblätter meist deutlich größer und weniger ledrig (daher leicht zerreißend), Blattstiel mit unregelmäßig (nicht U-förmig) angeordneten Gefäßbündeln (Querschnitt anfertigen!).
[1]Wegen des (geringen!) Gehalts an krebserregenden Pyrrolizidinalkaloiden ist diese alte ArzPf in Verruf geraten: Es wird daher davon abgeraten, sich lebenslang ausschließlich von den LB dieser Pf zu ernähren. Die Wu wirken wegen des höheren Alkaloidgehalts tatsächlich etwas giftig.
[2] – wuchs früher hfg in „Mödlgruabm“ = Schliergruben (nach Grims 2008)
DetailbeschreibungWuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Pflanze mit kräftigem, reich verzweigtem, weißlichem Rhizom; Blühtriebe meist büschelig dem Rhizom entspringend; Laubblätter grundständig
Wuchshöhe:
- Pflanze bis 5 cm hoch: niedrigwüchig bzw. dem Boden anliegend
- 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
Höhe: (blühend) (3)5–15 cm, (fruchtend) 20–30(40) cm
Blütenbiologie:
- Blüten eingeschlechtich (rein weiblich oder rein männlich)
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- Pflanze einhäusig
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Infloreszenz vielblütig
- Typ: Korb/ Körbchen
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf unbeblättertem Stängel (Schaft)
Blühtriebe meist büschelig dem Rhizom entspringend
Körbe 20–30 mm im Durchmesser
Hülle 1-reihig, am Grund oft einige kleine Außenhüllblätter
Stängel mit Hochblättern
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blüten zungenförmig
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: gelb
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten unterständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
Blüten im Zentrum des Korbes meist männlich
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 5 Staubblätter
- Staubblätter verwachsen
Blüten im Zentrum des Korbes meist männlich
Blütenduft:
Blütenduft: Holunder
Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):
- Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)
Pflanze mit kräftigem, reich verzweigtem, weißlichem Rhizom
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
- Pflanze kahl
- Pflanze behaart
- Pflanze sukkulent
- Stängel stielrund
- Hochblätter vorhanden
- Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
Pflanze mit kräftigem, reich verzweigtem, weißlichem Rhizom
Blühtriebe meist büschelig dem Rhizom entspringend
Laubblätter grundständig, lang gestielt, unterseits weißlich-filzig, oberseits rasch verkahlend
Verwechslungsmöglichkeit: Sehr ähnlich sind die Laubblätter der Weiß-Pestwurz / Petasites albus, die sich durch folgende Merkmale unterscheiden: Laubblätter meist deutlich größer und weniger ledrig (daher leicht zerreißend), Blattstiel mit unregelmäßig (nicht U-förmig) angeordneten Gefäßbündeln (Querschnitt anfertigen!).
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Behaarung: Blattunterseite behaart
- Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattrand: gezähnt
- Blattrand: gebuchtet
- Blattstellung: Grundständig (Rosette)
- Farbe: dunkelgrün
- Grösse: gross (länger als 10 cm)
- Nervatur fieder-/netznervig
- Spreite rundlich
- Spreitengrund herzförmig
- Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
Laubblätter grundständig, lang gestielt, Spreite ungeteilt, rundlich (in der Regel etwas länger als breit), meist 10–20 cm lang, am Grund tief herzförmig, seicht-buchtig gezähnt (Zähne an der Spitze dunkel-purpurbraun bis schwärzlich), unterseits weißlich-filzig, oberseits rasch verkahlend
Blattstiel seitlich zusammengedrückt, ohne Längsrinne,Gefäßbündel U-förmig angeordnet (Querschnitt anfertigen!)
Volksarzneipflanze (Laubblätter)
Wildgemüse (Laubblätter, Blühtriebe, Wurzel giftig)
Verwechslungsmöglichkeit: Sehr ähnlich sind die Laubblätter der Weiß-Pestwurz / Petasites albus, die sich durch folgende Merkmale unterscheiden: Laubblätter meist deutlich größer und weniger ledrig (daher leicht zerreißend), Blattstiel mit unregelmäßig (nicht U-förmig) angeordneten Gefäßbündeln (Querschnitt anfertigen!).
Fruchtstand:
Stängel sich zur Fruchtreife deutlich verlängernd
zentrale Blüten oft männlich (daher keine Früchte bildend)
Frucht:
Frucht länglich-walzlich, mit Haarpappus
zentrale Blüten oft männlich (daher keine Früchte bildend)
Samen:
- Frucht einsamig
- Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
Lebensraum:
- Ruderalstandorte
- Äcker und Ackerrandstreifen
- Ufer und Röhrichte
(Besonders feuchte bis nasse) Ruderalstellen: Wege, Straßenränder, Schuttplätze, Sandgruben; feuchte Äcker, Ufer, Felsschutt; oft Lehm- und Wasserzugzeiger, Rhizomkriechpionier, Bodenfestiger
Ökologie:
- Staunässezeiger/Vernässungszeiger
- Störungszeiger
(Besonders feuchte bis nasse) Ruderalstellen: Wege, Straßenränder, Schuttplätze, Sandgruben; feuchte Äcker, Ufer, Felsschutt; oft Lehm- und Wasserzugzeiger, Rhizomkriechpionier, Bodenfestiger
Höhenstufen:
- Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
- Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
- montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder
collin–subalpin(–alpin)
Geologie/Boden:
- Dichte Böden (lehmig, tonig)
- Flachgründige Böden
- Lockere Böden (kiesig, sandig)
(Besonders feuchte bis nasse) Ruderalstellen: Wege, Straßenränder, Schuttplätze, Sandgruben; feuchte Äcker, Ufer, Felsschutt; oft Lehm- und Wasserzugzeiger, Rhizomkriechpionier, Bodenfestiger
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Verbreitunsstrategien:
- Flugfrucht (Anemochorie)
Blütezeit:
- 01- Januar
- 02 - Februar
- 03 - März
- 04 - April
(I)II–IV