Mistel

Viscum

Familie (familia)

Sandelholzgewächse / Santalaceae


Die Gattung war lange Zeit die Nominatgattung der Familie der Viscaceae, die laut APG besser in die Familie der Santalaceae integriert wird. 

Santalaceae-Visceae ss APG: Weltweit sieben Gattungen mit 385 Arten. Kosmopolitisch, aber besonders tropisch bis warm-temperat; 1- oder 2-häusiger Hemiparasit.

Die Gattung umfast weltweit 100 Arten, von denen (je nach Auffassung) ein bis drei in Europa heimisch sind.

Pflanze auf Bäumen (oder Sträuchern) epiphytisch schmarotzend, fast nie auf Eichen oder Edelkasta­nien schmarotzend, scheingabelig (dichasial) verzweigt, eingeschlechtig (Arten zweihäusig); zur Blütezeit mit ± entfaltetenLaubblättern oder Laubblätter und Blüten sich gleichzeitig entfalten; alle Äste (bleibend) grün; Laubblätter ledrig, dicklich, nicht schuppenförmig und nicht schmallinealisch, immergrün, mindestens 5 mm lang, gegenständig oder quirlständig oder rosettig gehäuft, einfach ganzrandig, ungeteilt; Blütenstand sitzend, zymös (Knäuel), 3–5-zählig; Perigonblätter 4, (zu­mindest der ♂ Blüten) am Grund miteinander verwachsen; Staubblätter ohne Staubfäden, jedes rückseitig mit einem Perigonzipfel verwachsen; Fruchtknoten unterständig, Griffel kaum 1 mm lang;  Frucht: einsamige Beere mit stark klebrigem Fleisch, 6–10 mm lang; Samenschale fehlend, weiß, grünlich-weiß oder gelblich-weiß, nach der Reife im Dezember den Winter über erhalten blei­bend.

Anmerkung: Die taxonomische Bewertung der drei Sippen schwankt zwischen Artengruppe Viscum album agg. mit drei Arten oder mit zwei Arten (mit einer bzw. zwei Unterarten) und einer Art mit drei Unterarten. Genetischen Befunden zufolge ist subsp. laxum von den beiden anderen etwas weiter entfernt, phänetisch ähneln alle einander und die Unterschiede sind z.T. unklar.

 

Detailbeschreibung
Arten (species)
Details

Flora status:

Lebensform:

  • Chamaephyt (Zwerg-, Teppich- und Halbsträucher, Polsterstauden)

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • verholzt
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Pflanze auf Bäumen (oder Sträuchern) epiphytisch schmarotzend, fast nie auf Eichen oder Edelkasta­nien schmarotzend, scheingabelig (dichasial) verzweigt

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Blütenbiologie:

  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • Blüten eingeschlechtich (rein weiblich oder rein männlich)
  • Pflanze zweihäusig

Pflanze eingeschlechtig (Arten zweihäusig)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz dichtblütig
  • Infloreszenz wenigblütig
  • Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..

Blütenstand sitzend, zymös (Knäuel), 3–5-zählig

Blütenblätter:

  • Anzahl: 4
  • Apex: Blütenblätter (oder Kronzipfel) stumpf
  • Blüten trichter- oder radförmig
  • Blütenhülle gleichförmig (homochlamydeisch = alle Blütenhüllblätter gleich, entweder alle kelch- oder alle kronblattförmig)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: gelb
  • Farbe: grünlich
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)

Perigonblätter 4, (zu­mindest der ♂ Blüten) am Grund miteinander verwachsen

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtknoten unterständig
  • Griffel: 1
  • Narbe kopfig oder sitzend

Fruchtknoten unterständig, Griffel kaum 1 mm lang

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 4 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen
  • Staubbeutel gelb

Staubblätter ohne Staubfäden, jedes rückseitig mit einem Perigonzipfel verwachsen

Blütenkelch:

  • nicht vorhanden oder hinfällig
  • Kelch verwachsenblättrig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Haustorien

Pflanze auf Bäumen (oder Sträuchern) epiphytisch schmarotzend, fast nie auf Eichen oder Edelkasta­nien schmarotzend

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Pflanze auf Bäumen (oder Sträuchern) epiphytisch schmarotzend, fast nie auf Eichen oder Edelkasta­nien schmarotzend, scheingabelig (dichasial) verzweigt, eingeschlechtig (Arten zweihäusig); zur Blütezeit mit ± entfalteten Laubblättern oder Laubblätter und Blüten sich gleichzeitig entfalten; alle Äste (bleibend) grün

Laubblätter ledrig, immergrün

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Farbe: dunkelgrün
  • Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite lanzettlich

zur Blütezeit mit ± entfalteten Laubblättern oder Laubblätter und Blüten sich gleichzeitig entfalten

Laubblätter ledrig, dicklich, nicht schuppenförmig und nicht schmallinealisch, immergrün, mindestens 5 mm lang, gegenständig oder quirlständig oder rosettig gehäuft, einfach ganzrandig, ungeteilt

 

Blattstiel:

Frucht:

  • Beere
  • Farbe: hell - weiss, gelb oder orange
  • Farbe: grün

Frucht: einsamige Beere mit stark klebrigem Fleisch, 6–10 mm lang; Samenschale fehlend, weiß, grünlich-weiß oder gelblich-weiß, nach der Reife im Dezember den Winter über erhalten blei­bend

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Frucht: einsamige Beere

Lebensraum:

  • Auwälder
  • Wälder und Forste
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften

Pflanze auf Bäumen (oder Sträuchern) epiphytisch schmarotzend, fast nie auf Eichen oder Edelkasta­nien schmarotzend

Ökologie:

  • Parasiten (Hemi- und Holoparasiten)

Pflanze auf Bäumen (oder Sträuchern) epiphytisch schmarotzend, fast nie auf Eichen oder Edelkasta­nien schmarotzend

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Tierverbreitung (Zoochorie) – Verbreitung im Tierkörper durch Nahrungsaufnahme (Endozoochorie)

Blütezeit:

  • 02 - Februar
  • 03 - März
  • 04 - April
  • 05 - Mai