Molinion
Pfeifengras-Streuwiesen
Namengebende Arten:
- Molinia caerulea
Nährstoffarme, wechselfeuchte Wiesen auf kalkreichen bis kalkarmen, humosen bis torfigen Böden.
Das meist dominante Pfeifengras ist an die Nährstoffarmut der Standorte gut angepasst, indem es am Ende der Vegetationsperiode die Nährstoffe in die zwiebelförmig verdickten Blattscheiden verlagert. Deshalb dürfen Streuwiesen erst im Herbst gemäht werden. Das Mahdgut diente früher als Einstreu in Stallungen (daher der Name „Streuwiesen”). Heute ist diese Form der Landnutzung obsolet und die Pflege der letzten verbliebenen Streuwiesen eine Aufgabe des Naturschutzes.
Pfeifengras-Streuwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas, da sich in ihnen Arten aus unterschiedlichsten natürlichen Lebensräumen zusammenfinden (Moore, kontinentale Überschwemmungswiesen, alpische Lawinenrinnen, Trockenrasen, Eichenwälder).
Höhenstufen: planar-collin bis submontan (bis montan)
Charakterarten
- Achillea aspleniifolia
- Adenophora liliifolia
- Carex tomentosa
- Dianthus superbus subsp. superbus
- Euphrasia kerneri
- Galium boreale
- Gentiana pneumonanthe
- Gladiolus palustris
- Inula salicina
- Iris sibirica
- Laserpitium prutenicum
- Molinia arundinacea
- Molinia caerulea
- Ophioglossum vulgatum
- Scorzonera humilis
- Selinum carvifolia
- Serratula tinctoria
- Succisa pratensis
Natura 2000 / FFH-Lebensraumtyp
6410 „Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)“
UBA-Biotoptyp
BT Basenreiche Pfeifengras-Streuwiese
BT Basenarme Pfeifengras-Streuwiese
BT Basenreiche feuchte bis nasse Magerweide
BT Basenarme feuchte bis nasse Magerweide
BT Basenreiche Pfeifengras-Streuwiesenbrache
BT Basenarme Pfeifengras-Streuwiesenbrache
Für das Burgenland nachgewiesene Assoziationen
Succiso-Molinietum
Gentiano pneumonanthes-Molinietum
Junco-Molinietum
Syntaxonomische Anm.:
Die Assoziationen Silaetum pratensis und Serratulo-Festucetum commutatae stellen wir in das Deschampsion.