Frühlings-Hundswurz

Anacamptis morio


Gattung (genus)

Hundswurz / Anacamptis

Familie (familia)

Orchideen / Orchidaceae


Synonyme: Klein-Knabenkraut, Klein-Hundswurz, Wiesen-Knabenkraut, Frühes Knabenkraut, Salep-Knabenkraut

Stängel mit 3–4 angepressten scheiden­artigen Hochblättern; Laubblätter rosettig angeordnet; Blütenstand locker, 5–15(25)-blütig; helmförmig zusammenneigende Blütenhüllblätter nicht geschnäbelt oder undeutlich ausgebildet, hellrosa bis tief purpurviolett, selten weiß, (besonders innen) mehr oder weniger deutlich grün geadert; Lippe etwa so lang wie breit, deutlich 3-lappig, ohne gezackten Rand, ohne Längsleisten am Sporneingang; Mittellappen der Lippe nicht deutlich vorspringend, nicht deutlich länger als die Seitenlappen; Sporn 8–14 mm lang, waagrecht oder aufwärts gerichtet, walzen- oder keulenförmig, nektarlos; Blüten duftend. Höhe: 10–35 cm, sich nach der Anthese stark verlängernd. Hemikryptophyt, wintergrün. Blütezeit: IV–V. Trockene und wechsel­feuchte, meist ± bodensaure Mager­rasen, Halbtrockenrasen, lichte Wälder; salztole­rant; historische Arzneipflanze (Knolle: „Salep“); collin–untermontan; zerstreut bis selten; im gesamten Burgenland gefährdet.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Historische Arzneipflanze (Knolle: „Salep“)

Lebensform:

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Hemikryptophyt, wintergrün

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 10–35 cm, sich nach der Anthese stark verlängernd

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf unbeblättertem Stängel (Schaft)
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz lockerblütig
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
  • Typ: Traube
  • Infloreszenz wenigblütig
  • Infloreszenz vielblütig

3–4 scheiden­artige Hochblätter am Stängel

Blütenstand locker, 5–15(25)-blütig

Höhe: 10–35 cm, sich nach der Anthese stark verlängernd

Blütenblätter:

  • Anzahl: 6 (meist in zwei Kreisen mit je drei Blütenblättern)
  • Blüten gespornt
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Farbe: grünlich
  • Farbe: mehrfarbig oder gemustert
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)

Lippe ohne Längsleisten am Sporneingang; Sporn röhren-, walzen-, keulen- oder kegelförmig

Lippe ohne gezackten Rand, deutlich 3-lappig

Mittellappen der Lippe nicht deutlich vorspringend, nicht deutlich länger als die Seitenlappen; Sporn 8–14 mm lang, waagrecht oder aufwärts gerichtet, walzen- oder keulen­förmig; Helm nicht geschnäbelt oder undeutlich ausgebildet

Lippe ≈ so lang wie breit, Sporn nektarlos

Blütenhülle hellrosa bis tief purpurviolett, selten weiß

helmförmig zusammenneigende Blütenhüllblätter (besonders innen) ± deutlich grün geadert

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 1-2 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Blütenkelch:

  • Anzahl: 3 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Blütenduft:

Blütenduft: schwach, duft­poly­morph: Veilchen-Freesie, Goldlack (Veilchen-Kumarin), Vanille-Kakao, ohne Duft

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Speicherwurzel(n) – Rüben und Wurzelknollen

Historische Arzneipflanze (Knolle: „Salep“)

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

3–4 scheiden­artige Hochblätter am Stängel

Stängelblätter Hochblattartig, scheidig, angepresst

Höhe: 10–35 cm, sich nach der Anthese stark verlängernd

Hemikryptophyt, wintergrün

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Laubblätter nicht alle gleich gestaltet (meist Rosetten- und Stängelblätter)
  • mit Blattscheide
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite eiförmig

Laubblätter rosettig angeordnet; 3–4 scheiden­artige Hochblätter am Stängel

Laubblätter schmaleiförmig

Stängelblätter Hochblattartig, scheidig, angepresst

Hemikryptophyt, wintergrün

Blattstiel:

Rosette:

Laubblätter rosettig angeordnet; 3–4 scheiden­artige Hochblätter am Stängel

Frucht:

Samen:

  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

Trockene und wechsel­feuchte, meist ± bodensaure Mager­rasen, Halbtrockenrasen, lichte Wälder; salztole­rant

Ökologie:

  • Wechselfeuchtezeiger
  • Salzpflanze (Halophyt) oder salztolerant

Trockene und wechsel­feuchte, meist ± bodensaure Mager­rasen, Halbtrockenrasen, lichte Wälder; salztole­rant

Zeigerwerte: 7 5 3  4 7 3

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–untermontan

Geologie/Boden:

Trockene und wechsel­feuchte, meist ± bodensaure Mager­rasen, Halbtrockenrasen, lichte Wälder; salztole­rant

Zeigerwerte: 7 5 3  4 7 3

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 04 - April
  • 05 - Mai

IV–V