Wild-Engelwurz

Angelica sylvestris


Gattung (genus)

Engelwurz / Angelica

Familie (familia)

Doldenblütler / Apiaceae


Stängel zumindest in der unteren Hälfte stielrund, höchstens feingerillt bis gefurcht; Laubblatt an den Abzweigungen der Fiedern und Fiederchen oft mit auffallenden dunkelvio­letten Streifen (nur im frischen, lebenden Zustand zu sehen!); Blättchengrund verschmälert; Blättchen unterseits kahl; Laubblattstiele unterseits nicht gekielt, oberseits rinnenförmig; Doppeldolden oft fast kugelig; Stiele der Doppeldolden in ganzer Länge flaumig; Krone weiß oder rötlich, Kronblätter nicht genagelt; Kelchblatt fehlend oder undeutlich ausgebildet. Höhe: 50–150(200) cm. Hemikryptopht. VII–IX. Volksarzneipflanze; Wildgemüse.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Volksarzneipflanze

Wildgemüse

Lebensform:

Wuchsform:

Wuchshöhe:

  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig
  • Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig

Höhe: 50–150(200) cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz vielblütig
  • Typ: Doppeldolde

Stiele der Doppeldolden in ganzer Länge flaumig

Doppeldolden oft fast kugelig

Subsp. sylvestris: meist weniger als 10 Hüllchenblätter

Subsp. bernardae: meist mehr als 10 Hüllchenblätter

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blüte mit Nektarien/Nektarblättern/Diskus
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle gleichförmig (homochlamydeisch = alle Blütenhüllblätter gleich, entweder alle kelch- oder alle kronblattförmig)
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: rot
  • Farbe: weiß oder cremefarben

Kelchblatt fehlend od. undeutlich ausgebildet

Kronblätter nicht genagelt

Krone weiß od. rötlich

 

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtknoten unterständig
  • Fruchtblätter verwachsen
  • Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig
  • nicht vorhanden oder hinfällig

Kelchblatt fehlend od. undeutlich ausgebildet

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Stängel zumindest in der unteren Hälfte stielrund, höchstens feingerillt bis gefurcht

oft blau bereift

Laubblatt an den Abzweigungen der Fiedern u. Fiederchen oft mit auffallenden dunkelvioletten Streifen (nur im frischen, lebenden Zustand zu sehen!)

Volksarzneipflanze; Wildgemüse

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
  • Blattform: zusammengesetzt, unpaarig (mit Endblättchen)
  • Blattform: zusammengesetzt: zweifach (doppelt) oder mehrfach
  • Blattrand: gezähnt
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Blattstellung: Wechselständig
  • mit Blattscheide
  • Spreite eiförmig
  • Spreite lanzettlich
  • Querschnitt: Spreite rinnenförmig
  • Oberfläche: gefleckt (mit hellen oder dunklen Flecken) oder drüsig punktiert

Blättchengrund verschmälert

Blättchen unterseits kahl

Laubblattstiele unterseits nicht gekielt

Laubblattstiel oberseits rinnenförmig

Laubblatt an den Abzweigungen der Fiedern u. Fiederchen oft mit auffallenden dunkelvioletten Streifen (nur im frischen, lebenden Zustand zu sehen!)

Subsp. sylvestris:

Laubblattzipfel (Blättchen) eiförmig bis länglich, die meisten weniger als 2,5× so lang wie breit, nicht od. nur sehr kurz an der Rhachis herablaufend

Subsp. bernardae:

Laubblattzipfel (Blättchen) länglich-lanzettlich bis lanzettlich, die meisten mehr als 2,5× so lang wie breit, die oberen an der Rhachis herablaufend u. die seitlichen oft paarweise verschmelzend

Blattstiel:

Blättchengrund verschmälert

Laubblattstiele unterseits nicht gekielt, oberseits rinnenförmig

Laubblatt an den Abzweigungen der Fiedern u. Fiederchen oft mit auffallenden dunkelvioletten Streifen (nur im frischen, lebenden Zustand zu sehen!)

Subsp. sylvestris: Laubblattzipfel (Blättchen) nicht od. nur sehr kurz an der Rhachis herablaufend

Subsp. bernardae: die Blättchen oberen an der Rhachis herablaufend u. die seitlichen oft paarweise verschmelzend

Rosette:

Frucht:

  • Achäne /Karyopse
  • Spaltfrucht (z.B. Ahorn)

Doppelachäne

 

Subsp. sylvestris:

Frucht 4–5,5 mm lang u. 3–4(5) mm breit u. 1,3–1,8 mm dick

Subsp. bernardae:

Frucht 6–8 mm lang u. (4,5)5–6 mm breit u. 1,7–2,1 mm dick

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Frucht zwei- bis wenigsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Teilfrucht einsamig

Lebensraum:

  • Auwälder
  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
  • Gebüsche und Hochstaudenfluren
  • Ufer und Röhrichte
  • Wälder und Forste

Subsp. sylvestris: Feuchte, lichte Wälder, Auen, Feuchtwiesen, Niedermoore, Ufer; collin–montan

Subsp. bernardae: Berg- u. Schluchtwälder, Hochstaudenfluren, Bachufer; montan–subalpin

 

Ökologie:

  • Staunässezeiger/Vernässungszeiger

Subsp. sylvestris: Feuchte, lichte Wälder, Auen, Feuchtwiesen, Niedermoore, Ufer; collin–montan

Subsp. bernardae: Berg- u. Schluchtwälder, Hochstaudenfluren, Bachufer; montan–subalpin

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Subsp. sylvestris: collin–montan

Subsp. bernardae: montan–subalpin

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Flugfrucht (Anemochorie)
  • Tierverbreitung (Zoochorie) – Verbreitung außen am Tierkörper (Epizoochorie)

Blütezeit:

  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September

VII–IX