Apiaceae
Diese Familie beinhaltet 435 Gattungen mit ca. 3140 Arten.
Kosmopolitisch, besonders holarktisch und tropisch-montan; meist Krautige, selten verholzt. „Schierlings-, Kümmel- und Fenchelgewächse“. Gemeinsame Merkmale: Krautige, meist reich an ätherischen Ölen; Laubblätter wechselständig, meist mit ± deutlicher Scheide, Spreite meist 1- bis mehrfach-gefiedert oder fiederteilig, selten ungeteilt; Blütenstand (in der Unterfamilie Apioideae) Doppeldolden [= Doppeldolden] (oft bloß „Dolden“ genannt), d.h. aus sogenannten Döldchen (= Dolden 2. Ordnung) zusammengesetzt. Die Döldchenstiele = Doldenstrahlen [= Doldenstrahlen] (so bedeutet z.B. „Doppeldolde 12-strahlig“: Doppeldolde aus 12 Döldchen bestehend); die Deckblätter heißen Hüllchenblätter (deren Gesamtheit: „Hüllchen“ = Involucellum), die Tragblätter der Döldchen heißen Hüllblätter (deren Gesamtheit: „Hülle“ = Involucrum); (die Blütenstiele werden so und nicht „Döldchenstrahlen“ genannt!); Blüten zwittrig oder 1-geschlechtig, radiärsymmetrisch oder (die randständigen) oft ± zygomorph; oft ± zahlreiche 1-geschlechtig-♂ Blüten vorhanden; Kelch (4)5-zählig, oft verkümmert bis fehlend; Krone freiblättrig, 5-zählig; Staubblätter 5; Fruchtknoten unterständig; Griffel 2, einem meist scheibenförmigen, glänzenden (Nektar aus Nektardrüsen) Griffelpolster (= Stylopodium, Diskus) aufsitzend; Frucht): sich bei der Reife meist in 2 Teilfrüchte zerspaltend, die an einem meist gegabelten Fruchtträger (= Fruchthalter = Karpophor) hängen bleiben; Teilfrucht meist mit Längsrippen: meist 5 Hauptrippen, zwischen ihnen Tälchen (valleculae), und/oder 4 Nebenrippen zwischen den Hauptrippen; zwischen den Hauptrippen liegen Ölstriemen (Ölgänge, vittae); Ränder und/oder Rippen manchmal als Hautsäume = Flügel ausgebildet.
Detailbeschreibung- AegopodiumGeißfuß
- AethusaHundspetersilie
- AmmiKnorpelmöhre
- AnethumDill
- AngelicaEngelwurz
- AnthriscusKerbel
- ApiumSellerie
- AstrantiaSterndolde
- BerulaBerle
- BiforaStinkkoriander
- BupleurumHasenohr
- CarumKümmel
- CaucalisHaftdolde
- CervariaHirschwurz
- ChaerophyllumKälberkropf
- CicutaWasserschierling
- ConiumFleckenschierling
- CoriandrumKoriander
- DaucusMöhre
- EryngiumMannstreu
- FalcariaSicheldolde
- FoeniculumFenchel
- HelosciadiumSumpfschirm
- HeracleumBärenklau
- LaserRosskümmel
- LaserpitiumLaserkraut
- LevisticumLiebstöckel
- OenantheRebendolde, Wasserfenchel
- OrlayaStrahldolde
- PastinacaPastinak
- PetroselinumPetersilie
- PeucedanumHaarstrang
- PimpinellaBibernelle
- PleurospermumRippendolde
- SaniculaSanikel
- ScandixVenuskamm
- Selinum s.lat.Kümmelsilge, Brenndolde
- SeseliSesel
- SilaumWiesensilge
- SiumMerk
- SmyrniumGelbdolde
- TordyliumZirmet
- TorilisBorstendolde
- TriniaFaserschirm
- TurgeniaKlettendolde
Lebensform:
- Hemikryptophyt (Stauden)
- Therophyt (Einjährige)
- Geophyt (Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen)
meist Krautige, selten verholzt (in Österreich nur Krautige)
meist ausdauernd, selten einjährig
Wuchsform:
- ausdauernd
- annuell
- bienn (zweijährig)
- krautig
Wuchshöhe:
- 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
- Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- Blüten eingeschlechtich (rein weiblich oder rein männlich)
- Pflanze zweihäusig
- Pflanze einhäusig
- selbstbestäubt (autogam)
- tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
Bestäubung oft durch Käfer und Fliegen
Blüten zwittrig od. 1-geschlechtig, radiär od. (die randständigen) oft ± zygomorph
oft ± zahlreiche 1-geschlechtig-♂ Blüten vorhanden
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Typ: Dolde
- Typ: Doppeldolde
Blütenstand (in der Unterfamilie Apioideae) Doppeldolden (oft bloß „Dolden“ genannt), d.h. aus sogenannten Döldchen (= Dolden 2. Ordnung) zusammengesetzt
Die Döldchenstiele heißen auch Doldenstrahlen (so bedeutet zB „Doppeldolde 12-strahlig“: Doppeldolde aus 12 Döldchen bestehend); die Deckblätter heißen Hüllchenblätter (deren Gesamtheit: „Hüllchen“ = Involucellum), die Tragblätter der Döldchen heißen Hüllblätter (deren Gesamtheit: „Hülle“ = Involucrum) (die Blütenstiele werden so u. nicht „Döldchenstrahlen“ genannt!)
Blüten zwittrig od. 1-geschlechtig, radiär od. (die randständigen) oft ± zygomorph; oft ± zahlreiche 1-geschlechtig-♂ Blüten vorhanden
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blüten trichter- oder radförmig
- Blütenhülle freiblättrig
- Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
- Farbe: gelb
- Farbe: grünlich
- Farbe: weiß oder cremefarben
- Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
- Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
- Blüte mit Nektarien/Nektarblättern/Diskus
Kelch (4)5-zählig, oft verkümmert bis fehlend
Krone freiblättrig, 5-zählig
Fruchtknoten unterständig; Griffel 2, einem meist scheibenförmigen, glänzenden (Nektar aus Nektardrüsen) Griffelpolster (= Stylopodium, Diskus) aufsitzend
Blütensymmetrie:
Blüten radiär od. (die randständigen) oft ± zygomorph
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtknoten unterständig
- Fruchtblätter verwachsen
- Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))
Fruchtknoten unterständig; Griffel 2, einem meist scheibenförmigen, glänzenden (Nektar aus Nektardrüsen) Griffelpolster (= Stylopodium, Diskus) aufsitzend
Frucht: sich bei der Reife meist in zwei Teilfrüchte zerspaltend, die an einem meist gegabelten Fruchtträger (= Fruchthalter = Karpophor) hängen bleiben
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 5 Staubblätter
- Staubblätter frei
Staubblätter 5
Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):
- Pfahlwurzel
- Speicherwurzel(n) – Rüben und Wurzelknollen
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
- Hochblätter vorhanden
- Mit Faserschopf (= Tunika) am Grund der Pflanze
- Pflanze behaart
- Pflanze kahl
- Seitentriebe abstehend/ ausladend
- Stängel röhrig/hohl
- Stängel kantig
- Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
- Wuchs: Pflanze kriechend/dem Boden anliegend
- Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend
Krautige, meist reich an ätherischen Ölen
Stängel meist hohl, manchmal knotig
manchmal mit Faserschopf (Tunica) am Stängelgrund
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
- Blattform: geteilt, geschnitten
- Blattform: leierförmig (vergrößerter Endabschnitt oder Endblättchen)
- Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
- Blattform: zusammengesetzt, dreizählig
- Blattform: zusammengesetzt, unpaarig (mit Endblättchen)
- Blattform: zusammengesetzt: zweifach (doppelt) oder mehrfach
- Blattrand: ganzrandig
- Blattrand: gezähnt
- Blattstellung: Grundständig (Rosette)
- Blattstellung: Wechselständig
- Fiederblätter: ein oder wenige (bis drei) Fiederpaare
- Fiederblätter: viele (vier oder mehr) Fiederpaare
- Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
- Grösse: gross (länger als 10 cm)
- mit Blattscheide
- Nervatur fieder-/netznervig
- Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)
meist reich an ätherischen Ölen
Laubblatt wechselständig, meist mit ± deutlicher Scheide, Spreite meist 1- bis mehrfach-gefiedert od. fiederteilig, selten ungeteilt
die Deckblätter heißen Hüllchenblätter (deren Gesamtheit: „Hüllchen“ = Involucellum), die Tragblätter der Döldchen heißen Hüllblätter (deren Gesamtheit: „Hülle“ = Involucrum)
Blattstiel:
- Blattstiel fehlend (sitzendes Blatt)
- Blattstiel kurz (undeutlich)
- Blattstiel lang (deutlich)
- Durchwachsenes Blatt / (scheidig) verwachsene Blätter
Rosette:
- Halbrosettenpflanze (Rosette und Stängelblätter vorhanden)
Fruchtstand:
zentrale Achse (Karpophor) an pflanze zurückbleibend
Frucht:
- Spaltfrucht (z.B. Ahorn)
- mit Fruchtschnabel
meist reich an ätherischen Ölen
Fruchtknoten unterständig
Frucht: sich bei der Reife meist in zwei Teilfrüchte zerspaltend, die an einem meist gegabelten Fruchtträger (= Fruchthalter = Karpophor) hängen bleiben
Teilfrucht meist mit Längsrippen: meist 5 Hauptrippen, zw. ihnen Tälchen (valleculae), u./od. 4 Nebenrippen zw. den Hauptrippen; zwischen den Hauptrippen liegen Ölstriemen (Ölgänge, vittae)
Ränder u./od. Rippen manchmal als Hautsäume = Flügel ausgebildet
Teilfrüchte: Fruchtschale und Samenschale verwachsen - analog einer Achäne
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Verbreitunsstrategien:
- Tierverbreitung (Zoochorie) – Verbreitung außen am Tierkörper (Epizoochorie)
- Selbstausbreitung (Autochorie)
- Flugfrucht (Anemochorie)
Streuausbreitung