Betonie
Betonica
Familie (familia)
Die Gattung umfasst 5 Arten in Europa.
Pflanze nicht auffallend riechend; Stängel nur mit 1–3 Laubblattpaaren; Laubblätter länglich bis elliptisch oder eiförmig, deutlich gekerbt, meist breiter als 5 mm, Laubblattspreite am Grund nicht herzförmig oder, wenn Laubblattspreite mit herzförmigen Grund, dann Stielbucht spitz; zur Blütezeit sterile Laubblattrosetten vorhanden; Zymen (Knäuel) mindestens 5-blütig, wenn wenigerblütig, dann sind ihre Tragblätter Hochblätter, Knäuel (auf der Blütenstands-Hauptachse) sitzend, Scheinquirle zu dichten allseitigen Scheinähren vereinigt. Blüten kleiner als 4 × 3 cm; Kelch 5-zipfelig mit untereinander beinahe gleichen Zipfeln (Kelch radiär oder undeutlich 2-lippig), Krone 10–20 mm lang, den Kelch deutlich überragend, deutlich zygomorph, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend), Kronunterlippe 3- bis 4-lappig, die Seitenlappen zwar kleiner als der Mittellappen, aber nicht fadenförmig, Seitenlappen der Kronunterlippe abgerundet. Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“), nicht nach allen Richtungen aus dem Kronschlund heraustretend, sondern in ein oder zwei Ebenen angeordnet, unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken), kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend, keine fädlichen Anhängsel der Staubfäden in der Kronröhre, Antherenhälften in spitzem Winkel zueinander stehend; die beiden längeren (äußeren) Staubfäden zuletzt nicht nach außen gekrümmt; Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend). Frucht (Klausenfrucht) in vier Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend.
Detailbeschreibung
Flora status:
- Ureinheimisch = indigen
Lebensform:
- Hemikryptophyt (Stauden)
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Wuchshöhe:
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
- Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
- Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..
Zymen (Knäuel) mindestens 5-blütig, wenn wenigerblütig, dann sind ihre Tragblätter Hochblätter
Knäuel (auf der Blütenstands-Hauptachse) sitzend
zur Blütezeit sterile Laubblattrosetten vorhanden
Scheinquirle zu dichten allseitigen Scheinähren vereinigt
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blüten zylindrisch oder glockenförmig
- Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
- Farbe: weiß oder cremefarben
- Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
- Lippenkrone („Lippenblüte“)
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
Krone deutlich zygomorph
Kronoberlippe deutlich vorhanden, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend)
Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)
Staubblätter nicht nach allen Richtungen aus dem Kronschlund heraustretend, sondern in ein oder zwei Ebenen angeordnet
Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)
Kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend
Kronunterlippe 3- bis 4-lappig, die Seitenlappen zwar kleiner als der Mittellappen, aber nicht fadenförmig
Seitenlappen der Kronunterlippe abgerundet
keine fädlichen Anhängsel der Staubfäden in der Kronröhre
Krone 10–20 mm lang, den Kelch deutlich überragend
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten oberständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 4 Staubblätter
- Staubblätter frei
Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“)
Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)
Staubblätter nicht nach allen Richtungen aus dem Kronschlund heraustretend, sondern in ein oder zwei Ebenen angeordnet
Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)
Kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend
keine fädlichen Anhängsel der Staubfäden in der Kronröhre
Antherenhälften in spitzem Winkel zueinander stehend; die beiden längeren (äußeren) Staubfäden zuletzt nicht nach außen gekrümmt
Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):
- Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
- Pflanze behaart
- Stängel kantig
- Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
Stängel nur mit 1–3 Laubblattpaaren
zur Blütezeit sterile Laubblattrosetten vorhanden
Pflanze nicht auffallend riechend
Scheinquirle zu dichten allseitigen Scheinähren vereinigt
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
- Behaarung: am Rand bewimpert
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Behaarung: Blattoberseite behaart
- Behaarung: Blattunterseite behaart
- Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
- Blattrand: gekerbt
- Blattstellung: Gegenständig
- Farbe: dunkelgrün
- Nervatur fieder-/netznervig
- Blattstellung: Grundständig (Rosette)
Laubblätter länglich bis elliptisch oder eiförmig, meist nicht ganzrandig: ± gesägt oder gekerbt oder handförmig gespalten, meist breiter als 5 mm
Laubblattspreite am Grund nicht herzförmig oder, wenn Laubblattspreite mit herzförmigen Grund, dann Stielbucht spitz
Stängel nur mit 1–3 Laubblattpaaren; zur Blütezeit sterile Laubblattrosetten vorhanden
Pflanze nicht auffallend riechend
Laubblätter deutlich gekerbt
Blattstiel:
- Blattstiel fehlend (sitzendes Blatt)
- Blattstiel kurz (undeutlich)
- Blattstiel lang (deutlich)
Grundblätter gestielt, Stängelblätter sitzend
Rosette:
- Halbrosettenpflanze (Rosette und Stängelblätter vorhanden)
Frucht:
- Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)
Samen:
- Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
- Frucht zwei- bis wenigsamig
Lebensraum:
- Wälder und Forste
- Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Blütezeit:
- 06 - Juni
- 07 - Juli
- 08 - August