Silberdistel

Carlina acaulis


Gattung (genus)

Silberdistel & Golddistel & Eberwurz / Carlina

Familie (familia)

Korbblütler / Asteraceae


Synonyme: Groß-Eberwurz, Wetterdistel, Stängellose Eberwurz, Erd-Eberwurz, „Jägerbrot“

Pflanze stets 1-körbig; Laubblätter fiederteilig (im Umriss meist länglich-elliptisch), die größten bis 30 cm lang und 4–8 cm breit, unterseits kahl bis etwas spinnwebig; Korb meist 50–110 mm im Durchmesser; innere Hüllblätter oberseits silbrig-weiß (selten etwas rötlich); Früchte 4–5 mm lang. Höhe: 3–5(20) cm (subsp. acaulis). Hemikryptophyt. Blütezeit: VI–IX. Magerweiden und -rasen, Wege und Böschungen, lichte Wälder; Tief­wurzler, basenhold; Volksarzneipflanze (Wurzel: „Schwedenbitter“), Wildgemüse (Korbboden: „Jägerbrot“); Zauberpflanze; auch für Trocken­gestecke; collin–subalpin; häufig.

 

Anmerkung:

  • Der deutsche Name „Wetterdistel“ bezieht sich auf die hygroskopische Eigenschaft der silbrigen Korbhüllblätter: Bei feuchter Luft krümmen sie sich ein, sodass sich der Korb schließt.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Volksarzneipflanze (Wurzel: „Schwedenbitter“), Wildgemüse (Korbboden); Zauberpflanze

 

Verbreitung:

(subsp. acaulis): Verbreitung noch unzureichend erforscht

 

Lebensform:

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Pflanze stets 1-körbig

Variabel

Wuchshöhe:

  • Pflanze bis 5 cm hoch: niedrigwüchig bzw. dem Boden anliegend
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 3–5(20) cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten in Laubblattachseln
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Mit Spreublättern/Spreuborsten
  • Typ: Korb/ Körbchen

Innere Hüllblätter oberseits silbrig-weiß (selten etwas rötlich)

Pflanze stets 1-körbig

Korb (inkl. ausgebreiteter Hüllblätter) meist 50–110 mm im Durchmesser

 

(subsp. acaulis) Stängelblätter gleichmäßig verteilt (var. alpina) oder unter dem Korb rosettig gehäuft (var. acaulis)

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: gelb
  • Farbe: braun/schwärzlich
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

Innere Hüllblätter oberseits silbrig-weiß (selten etwas rötlich)

Die scheinbaren "Zungen" sind Hüllblätter!

 

Blütensymmetrie:

nur Röhrenblüten vorhanden

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten unterständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Blütenkelch:

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Pfahlwurzel

Tiefwurzler

Volksarzneipflanze (Wurzel: „Schwedenbitter“)

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze kahl
  • Pflanze behaart
  • mit Dornen/Stacheln
  • Wuchs: Pflanze kriechend/dem Boden anliegend
  • Stängel fehlend oder sehr kurz

Innere Hüllblätter oberseits silbrig-weiß (selten etwas rötlich).

Pflanze stets 1-körbig

Wildgemüse (Korbboden)

Zauberpflanze; auch für Trockengestecke

Variabel

 

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite zugespitzt
  • Apex: Blattspreite mit Grannenspitze
  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Blattoberseite behaart
  • Blattform: geteilt, geschnitten
  • Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
  • Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
  • Blattrand: gezähnt
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Blattrand: wellig/kraus (dreidimensonal)
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Nervatur fieder-/netznervig
  • Spreite eiförmig
  • Spreite elliptisch

Laubblätter fiederteilig (im Umriss meist länglich-elliptisch), unterseits kahl bis etwas spinnwebig, die größten bis 30 cm lang und 4–8 cm breit; Wildgemüse (Korbboden); Zauberpflanze; auch für Trockengestecke. – Variabel

(subsp. acaulis): Laubblattspreite ±gewellt, Rhachis zumindest in der vorderen Hälfte deutlich geflügelt (Flügelung gezähnt); mittlere Laubblattabschnitte höchstens bis zur Mitte der Laubblatthälfte geteilt, mit breitem Grund der distal geflügelten Rhachis aufsitzend und dort meist 6–15 mm breit, Endzipfel ± länglich-eiförmig, am Grund 6–15 mm breit — Stängelblätter gleichmäßig verteilt (var. alpina)oder unter dem Korb rosettig gehäuft (var. acaulis); Dornen am Blattrand weniger kräftig als bei der zweiten Unterart

Rosette:

Frucht:

Frucht 4–5 mm lang

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
  • Ruderalstandorte
  • Wälder und Forste

Magerweiden und -rasen, Wege und Böschungen, lichte Wälder; Tiefwurzler, basenhold

Ökologie:

  • Magerkeitszeiger (Ausgelaugte, nährstoffarme Böden)
  • Lichtliebend (=heliophil)

Magerweiden und -rasen, Wege und Böschungen, lichte Wälder; Tiefwurzler, basenhold

Zeigerwerte: 9 4 5 4 3 2

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–subalpin

Geologie/Boden:

  • Kalkliebend (=basiphil) bzw. karbonatliebend

Magerweiden und -rasen, Wege und Böschungen, lichte Wälder; Tiefwurzler, basenhold

Zeigerwerte: 9 4 5 4 3 2

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September

VI–IX