Gift-Wasserschierling

Cicuta virosa


Gattung (genus)

Wasserschierling / Cicuta

Familie (familia)

Doldenblütler / Apiaceae


Synonym: Giftwüterich

Rhizom dick, durch Querwände fächrig, mit gelbem Milchsaft; Pflanze kahl; Laubblatt 2×-gefiedert, Blättchen schmallanzettlich, scharf gesägt; Doldenstrahlen 10–20. Höhe: 60–120 cm. Hemikryptophyt. VII–IX. Im Seichtwasser an den Ufern stehender und langsam fließender Gewässer, in Sümpfen und Niedermooren; karbonatmeidend; collin–montan; selten bis sehr selten. Volksarzneipflanze (historisch). 

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

Oft im Wasser stehend

meist (buschig) verzweigt

Wuchshöhe:

  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig
  • Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig

Höhe: 60–120 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Proterandrie

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz vielblütig
  • Typ: Doppeldolde

Hüllchenblätter mind. 3, bleibend, ± allseitig ausgebildet, meist nicht bewimpert

Hüllblätter fehlend od. 1–3, hinfällig

Doldenstrahlen 10–20

 

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blüte mit Nektarien/Nektarblättern/Diskus
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: weiß oder cremefarben

Kelchblatt deutlich

Krone weiß

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten unterständig
  • Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Kelchblatt deutlich

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)

Rhizom durch Querwände gefächert

Rhizom dick, durch Querwände fächrig, mit gelbem Milchsaft

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze kahl
  • Pflanze behaart
  • Stängel röhrig/hohl
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Laubblattzipfel nicht haarfein, breiter als 0,5 mm (meist mindestens 1 mm breit) oder (untergetauchte Laublätter einer) Wasserpflanze

Stängel meist kahl, selten dicht u. kurz feinflaumig

Stängel nicht geflügelt

Rhizom durch Querwände gefächert

Pflanze kahl

Stark giftig, Volksarzneipflanze (historisch)

 

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
  • Blattform: zusammengesetzt: zweifach (doppelt) oder mehrfach
  • Blattform: zusammengesetzt, unpaarig (mit Endblättchen)
  • Blattrand: gesägt
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Blattstellung: Wechselständig
  • mit Blattscheide
  • Spreite lanzettlich
  • Spreite linealisch

Zumindest untere Laubblätter 2–3×-fiederschnittig od. 2–3(5)×-gefiedert

Laubblattzipfel nicht haarfein, breiter als 0,5 mm (meist mindestens 1 mm breit) oder (untergetauchte Laublätter einer) Wasserpflanze

Letzte Laubblattabschnitte (= Zipfel) lanzettlich bis linealisch

Laubblattzipfel scharf gesägt

Laubblatt 2×-gefiedert, Blättchen schmallanzettlich, scharf gesägt

 

Stark giftig, Volksarzneipflanze (historisch)

 

Blattstiel:

obere Laubblätter oft nur aus Blattscheide und -spreite bestehend

Rosette:

Fruchtstand:

Hüllchenblätter mind. 3, bleibend, ± allseitig ausgebildet

Hüllblätter fehlend od. 1–3, hinfällig

Hüllchenblätter meist nicht bewimpert

Doldenstrahlen 10–20

Frucht:

  • Achäne /Karyopse
  • Spaltfrucht (z.B. Ahorn)

Doppelachäne

Frucht kahl

Frucht ungeflügelt, ± gerippt

Frucht breiter als lang

Frucht 1,5 mm lang u. 2 mm breit

 

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Frucht zwei- bis wenigsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Teilfrucht einsamig

Lebensraum:

  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
  • Ufer und Röhrichte

Im Seichtwasser an den Ufern stehender u. langsam fließender Gewässer, in Sümpfen u. Niedermooren; karbonatmeidend

Ökologie:

  • Staunässezeiger/Vernässungszeiger

Im Seichtwasser an den Ufern stehender u. langsam fließender Gewässer, in Sümpfen u. Niedermooren; karbonatmeidend

Überschwemmungszeiger

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–montan

Geologie/Boden:

Im Seichtwasser an den Ufern stehender u. langsam fließender Gewässer, in Sümpfen u. Niedermooren; karbonatmeidend

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Wasserverbreitung (Hydrochorie)

Blütezeit:

  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September

VII–IX