Stink-Pippau i.w.S

Crepis foetida s.lat.


Gattung (genus)

Pippau / Crepis

Familie (familia)

Korbblütler / Asteraceae


Zungen gelb

Pflanze (Milchsaft, besonders Wurzel) starkriechend (phenolisch = karbol­ähnlich); meist einige Körbe vor dem Aufblühen (= im Knospenstadium) nickend. — Pflanze behaart; Stängel in der Regel mehr- bis vielkörbig; Laubblätter fiederschnittig bis weitbuchtig gezähnt; untere Laubblätter in den Blattstiel verschmälert, obere mit geöhrtem Grund sitzend (Öhrchen spitz, meist nach unten gerichtet); Körbe 30–35 mm im Durchmesser; Korbboden behaart (Haare sehr kurz, Lupe!); Griffel gelb; innere Früchte mit langem, gegen die Spitze zu etwas verbreitertem Schnabel, rand­liche Früchte deutlich kürzer, meist vom Hüllblatt etwas umhüllt; Pappus reinweiß. Höhe: (15)20–40(50) cm. –kurzlebig,Therophyt–Hemikryptophyt. VI–IX(X). Mäßig trockene Ruderalstellen: Erd­auf­risse, Schottergruben, Wegränder, Verladeplätze, Bahnschotter; karbonatliebend; collin. – (2n = 10)    Stink-P. / C. foetida s. lat.

 

Schlüssel zu den Unterarten (im Burgenland kommt nur die Unterart C. foetidasubsp. rhoeadifolia vor):

a    Die längsten äußeren Hüllblätter 1–1,5 mmbreit, (½)⅔–¾× so lang wie die inneren; Hülle überwiegend mit an der Basis verdickten borstigen, drüsenlosen Haaren zusammen mit zarten, weichen Haaren und nur vereinzelt eingestreuten Drüsenhaaren; Hülle 1–1,5× so lang wie breit, breit-glockenförmig. —Innere Früchte(samt Schnabel gemessen) 10–12(15) mm lang; randliche Früchte 5–7 mm lang; Fruchtschnabel länger als der Fruchtkörper. Im Pannonikum häufig, sonst zerstreut bis selten. UÖ;B, W, N, (O, St, K, S), (NordT†); – SüdT, TN, VR, BL, Fri; SLO (V). (Hauptverbreitung: Ost- und Südost-Europa) RL: Ö:nVL,söVL3. – (C. rhoeadifolia)  Klatschmohn-St.-P., Mohnblatt-P. / C. f. subsp. rhoeadifolia

–    Die längsten äußerenHüllblätter 0,5–0,8 mmbreit, höchstens halb so lang wie die inneren; Hülle überwiegend weichhaarig, mit reichlich Drüsenhaaren, borstige Haare fehlend; Hülle 1,5–1,8× so lang wie breit, schmal-walzlich-glockig,— Innere Früchte(samt Schnabel gemessen)12–17 mm lang; randliche Früchte 7–9 mm lang; Fruchtschnabel höchstens so lang wie der Fruchtkörper. In Österreich sehr selten und unbeständig, sonst zerstreut bis selten. (W?, N?, O, K[1]); – IT. Südlich außerhalb der Alpen verbreitet (Hauptverbreitung: West- und Südeuropa) RL: Ven 2.(C. foetida[s. str.]) Eigentlicher St.-P. / C. f. subsp. foetida

 


[1]® G. Pflugbeil& G. Kleesadlin Neilreichia11: 189 (2020)

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Verbreitung:

(subsp. rhoeadifolia: Hauptverbreitung: Ost- und Südost-Europa)

Gebiet:

(subsp. rhoeadifolia: Im Pannonikum häufig, sonst zerstreut bis selten)

Lebensform:

Therophyt–Hemikryptophyt

Wuchsform:

  • annuell
  • bienn (zweijährig)
  • hapaxanth (nur einmal blühend, danach absterbend)
  • krautig

☉–kurzlebig

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: (15)20–40(50) cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten nickend
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Typ: Korb/ Körbchen

meist einige Körbe vor dem Aufblühen (= im Knospenstadium) nickend

Stängel in der Regel mehr- bis vielkörbig

Körbe 30–35 mm im Durchmesser

Korbboden behaart (Haare sehr kurz, Lupe!)

 

(subsp. rhoeadifolia: die längsten äußeren Hüllblätter 1–1,5 mmbreit, (½)⅔–¾× so lang wie die inneren; Hülle überwiegend mit an der Basis verdickten borstigen, drüsenlosen Haaren zusammen mit zarten, weichen Haaren und nur vereinzelt eingestreuten Drüsenhaaren; Hülle 1–1,5× so lang wie breit, breit-glockenförmig)

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blüten zungenförmig
  • Farbe: gelb
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig

Zungen gelb

 

Blütensymmetrie:

nur Zungenblüten

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtknoten mittelständig oder halbunterständig
  • Fruchtknoten unterständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

Griffel gelb

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Blütenkelch:

Pappus reinweiß

Blütenduft:

Pflanze (Milchsaft, besonders Wurzel) starkriechend (phenolisch = karbol­ähnlich)

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Pfahlwurzel

Pflanze (Milchsaft, besonders Wurzel) starkriechend (phenolisch = karbol­ähnlich)

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Pflanze (Milchsaft, besonders Wurzel) starkriechend (phenolisch = karbol­ähnlich); meist einige Körbe vor dem Aufblühen (= im Knospenstadium) nickend

Pflanze behaart

Stängel in der Regel mehr- bis vielkörbig

 

(subsp. rhoeadifolia: Hülle überwiegend mit an der Basis verdickten borstigen, drüsenlosen Haaren zusammen mit zarten, weichen Haaren und nur vereinzelt eingestreuten Drüsenhaaren)

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
  • Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
  • Blattform: geteilt, geschnitten
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattform: geteilt, gelappt (z.B. Eichenblatt)
  • Blattform: geteilt, gespalten
  • Blattrand: gebuchtet
  • Blattrand: gezähnt
  • Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)
  • Pflanze mit Milchsaft

Pflanze (Milchsaft, besonders Wurzel) starkriechend (phenolisch = karbol­ähnlich)

Pflanze behaart

Laubblätter fiederschnittig bis weitbuchtig gezähnt; untere Laubblätter in den Blattstiel verschmälert, obere mit geöhrtem Grund sitzend (Öhrchen spitz, meist nach unten gerichtet)

 

Blattstiel:

untere Laubblätter in den Blattstiel verschmälert, obere mit geöhrtem Grund sitzend (Öhrchen spitz, meist nach unten gerichtet)

Rosette:

Fruchtstand:

rand­liche Früchte deutlich kürzer, meist vom Hüllblatt etwas umhüllt

 

Frucht:

innere Früchte mit langem, gegen die Spitze zu etwas verbreitertem Schnabel, rand­liche Früchte deutlich kürzer, meist vom Hüllblatt etwas umhüllt; Pappus reinweiß

(subsp. rhoeadifolia: innere Früchte (samt Schnabel gemessen) 10–12(15) mm lang; randliche Früchte 5–7 mm lang; Fruchtschnabel länger als der Fruchtkörper)

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Ruderalstandorte

Mäßig trockene Ruderalstellen: Erd­auf­risse, Schottergruben, Wegränder, Verladeplätze, Bahnschotter; karbonatliebend

(subsp. rhoeadifolia: Im Pannonikum häufig, sonst zerstreut bis selten)

Ökologie:

Mäßig trockene Ruderalstellen: Erd­auf­risse, Schottergruben, Wegränder, Verladeplätze, Bahnschotter; karbonatliebend

(subsp. rhoeadifolia: Im Pannonikum häufig, sonst zerstreut bis selten)

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder

collin

 

Geologie/Boden:

  • Kalkliebend (=basiphil) bzw. karbonatliebend

Mäßig trockene Ruderalstellen: Erd­auf­risse, Schottergruben, Wegränder, Verladeplätze, Bahnschotter; karbonatliebend

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Flugfrucht (Anemochorie)

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober

VI–IX(X)