Horst-Rasenschmiele

Deschampsia cespitosa


Gattung (genus)

Deschampsia cespitosa agg.

Gattung (genus)

Rasenschmiele / Deschampsia

Familie (familia)

Süßgräser / Poaceae


Synonyme: Gewöhnliche Rasenschmiele, Horstschmiele, Sumpfschmiele 

Pflanze stets horst­bildend; Laubblattspreite 10–60 cm lang, flach bis ± zusammengefaltet, am Rand und auf den 7 Rippen der Oberseite auffallend scharf rau (lässt sich nicht von der Spitze gegen den Grund zwischen den Fingern durchziehen!) bis schnei­dend (Vorsicht!), im Durchlicht mit auf­fallen­den hellen Längsstreifen (gutes vegetatives Erken­nungs­merkmal!); Ligula 6–8 mm (selten 1,5–3 mm lang?); Rispen locker ausgebreitet bis dicht zusammengezogen, Rispenäste stets rau; Ährchen nie pseudovivipar, 1–2(3)-blütig; Deckspelzengranne (1,5)3–4 mm lang, die Deckspelze meist nicht überragend. Höhe: 30–150 cm. Hemikryptophyt. Frische bis feuchte Fett­wei­den, Niedermoore, Ufer, schattige Wälder; (subalpin–alpin: Nährstoffzeige­rin); etwas kar­bo­­nat­­mei­dend; collin–subalpin(–alpin); sehr häufig.

Anmerkung: Die äußere Gestalt der Rispe (dicht oder locker) ist sehr variabel.

Im Burgenland kommt die Unterart Deschampsia cespitosa subsp. cespitosa vor: Laubblattspreite der Erneuerungs­sprosse 2–7 mm breit, flach ausgebreitet oder zusammengerollt, dunkelgrün bis ± violett, nicht bis in den Blütenstand reichend; Ährchen 2(3)-blütig, (3,5)4–5,5(6) mm lang; Anthere 1,2–1,6 mm lang; Haare am Grund der Ährchenachse länger als diese. Meist an sonnigen Standorten. VI–VIII.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

Pflanze stets horstbildend

Anmerkung: Die äußere Gestalt der Rispe (dicht oder locker) ist sehr variabel, „subsp. gaudinii“ ist daher wohl nicht verschieden von subsp. cespitosa und kaum haltbar

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig
  • Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig

Höhe: 30–150 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • windbestäubt (anemophil)

Ährchen nie pseudovivipar

Ährchen 1–2(3)-blütig

(subsp. cespitosa:) Ährchen 2(3)-blütig

Blütenstand:

  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Spelzen = (meist) trockenhäutige Hochblätter im Ährchen vorhanden (Süß- und Sauergräser)
  • Typ: Rispe/Schirmrispe

Rispen locker ausgebreitet bis dicht zusammengezogen, Rispenäste stets rau

Ährchen nie pseudovivipar

Deckspelzengranne (1,5)3–4 mm lang, die Deckspelze meist nicht überragend

Ährchen 1–2(3)-blütig

Anmerkung: Die äußere Gestalt der Rispe (dicht oder locker) ist sehr variabel, „subsp. gaudinii“ ist daher wohl nicht verschieden von subsp. cespitosa und kaum haltbar.

(subsp. cespitosa: )Ährchen (3,5)4–5,5(6) mm lang, Haare am Grund der Ährchenachse länger als diese. Ährchen 2(3)-blütig.

Blütenblätter:

  • Farbe: grünlich
  • Farbe: violett
  • Farbe: braun/schwärzlich
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")

Ährchen nie pseudovivipar

Deckspelzengranne (1,5)3–4 mm lang, die Deckspelze meist nicht überragend

Ährchen 1–2(3)-blütig

(subsp. cespitosa: )Ährchen (3,5)4–5,5(6) mm lang, 2(3)-blütig.

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 3 Staubblätter
  • Staubblätter frei

(subsp. cespitosa: ) Anthere 1,2–1,6 mm lang

Blütenkelch:

  • nicht vorhanden oder hinfällig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

Horste bildend

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Knoten deutlich erkennbar (Poaceae)
  • Pflanze kahl
  • Pflanze immergrün oder wintergrün
  • Pflanze rauh
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Rispenäste stets rau, Ährchen nie pseudovivipar

Pflanze stets horstbildend

Laubblattspreite 10–60 cm lang, flach bis ± zusammengefaltet, am Rand und auf den 7 Rippen der Oberseite auffallend scharf rau (lässt sich nicht von der Spitze gegen den Grund zwischen den Fingern durchziehen!) bis schneidend (Vorsicht!), im Durchlicht mit auffallenden hellen Längsstreifen (gutes vegetatives Erkennungsmerkmal!)

(subsp. cespitosa:) Laubblattspreite der Erneuerungssprosse dunkelgrün bis ± violett, nicht bis in den Blütenstand reichend

 

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Farbe: dunkelgrün
  • mit Blatthäutchen (Ligula)
  • mit Blattscheide
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite linealisch
  • Querschnitt: Spreite gefalten
  • Querschnitt: Spreite röhrig (hohl) oder eingerollt

Ligula 6–8 mm (selten 1,5–3 mm lang?)

Pflanze stets horstbildend

Laubblattspreite 10–60 cm lang, flach bis ± zusammengefaltet, am Rand und auf den 7 Rippen der Oberseite auffallend scharf rau (lässt sich nicht von der Spitze gegen den Grund zwischen den Fingern durchziehen!) bis schneidend (Vorsicht!), im Durchlicht mit auffallenden hellen Längsstreifen (gutes vegetatives Erkennungsmerkmal!)

Laubblattspreite der Erneuerungssprosse 2–7 mm breit, flach ausgebreitet oder zusammengerollt, dunkelgrün bis ± violett, nicht bis in den Blütenstand reichend

Blattstiel:

Knospen:

(subsp. cespitosa: ) Laubblattspreite der Erneuerungssprosse 2–7 mm breit, flach ausgebreitet oder zusammengerollt, dunkelgrün bis ± violett, nicht bis in den Blütenstand reichend

Phänologie:

Lichtkeimer

Frucht:

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
  • Ufer und Röhrichte
  • Wälder und Forste
  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)

Frische bis feuchte Fettweiden, Niedermoore, Ufer, schattige Wälder; (subalpin–alpin: Nährstoffzeigerin); etwas karbonatmeidend; collin–subalpin(–alpin)

(subsp. cespitosa:) Meist an sonnigen Standorten

 

Ökologie:

Frische bis feuchte Fettweiden, Niedermoore, Ufer, schattige Wälder; (subalpin–alpin: Nährstoffzeigerin); etwas karbonatmeidend

(subsp. cespitosa:) Meist an sonnigen Standorten

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–subalpin(–alpin)

Geologie/Boden:

Frische bis feuchte Fettweiden, Niedermoore, Ufer, schattige Wälder; (subalpin–alpin: Nährstoffzeigerin); etwas karbonatmeidend

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Tierverbreitung (Zoochorie) – Verbreitung im Tierkörper durch Nahrungsaufnahme (Endozoochorie)
  • Wasserverbreitung (Hydrochorie)

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August

(subsp. cespitosa:) VI–VIII