Honig-Einknolle

Herminium monorchis

Gattung (genus)

Einknolle / Herminium

Familie (familia)

Orchideen / Orchidaceae


Synonyme: Kleine Einknolle, Einknollige Honigorchis, Gewöhnliche Honigorchis, Einorchis, Herminie, Elfenständel

Knolle kugelig; 10–20 cm lange, unterirdische Ausläufer, die an der Spitze neue Knollen tragen; Laubblätter 2(4) im unteren Stängelteil, 0–2 im restlichen Stängelteil, eiförmig bis lanzettlich; Blütenstand oft einseitswendig, 1,5–10(15) cm lang, schmal, mehr oder weniger dicht, 10–50(70)-blütig; Blüten 3–6 mm im Durchmesser, nickend; Blütenhüllblätter glockig zusammenneigend, hellgelb; die linealischen Enden der paarigen Kronblätter, der Lippe und des Mittellappens abgespreizt; Blüten duftend (Honig). Höhe: (6)10–20(30) cm. Geophyt. Blütezeit: (VI)VII. Feuchte und trockene Magerrasen, Niedermoore; karbonatliebend; collin–obermontan; im Burgenland ausgestorben.

 

Verwechslungsmöglichkeiten

  • Die im Habitus ähnliche Gattung Weichständel / Malaxis hat nur 1(2) Laubblätter am Stängelgrund und ihre Lippe ist nach oben gerichtet.
  • Die Gattung Glanzständel /Liparis  ist 2–12-blütig.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Im Burgenland ausgestorben

Lebensform:

  • Geophyt (Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen)

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

10–20 cm lange, unterirdische Ausläufer, die an der Spitze neue Knollen tragen

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: (6)10–20(30) cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf unbeblättertem Stängel (Schaft)
  • Beblätterung: Nackter Blütenstand (keine Hochblätter zwischen den Blüten)
  • Infloreszenz dichtblütig
  • Infloreszenz vielblütig
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
  • Typ: Traube
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten nickend

Stängelblätter 0–2

Blütenstand 1,5–10(15) cm lang, schmal, ± dicht, 10–50(70)-blütig, oft ± einseitswendig

Blüten nickend

 

 

Verwechslungsmöglichkeit: Liparis ist 2–12-blütig

Blütenblätter:

  • Anzahl: 6 (meist in zwei Kreisen mit je drei Blütenblättern)
  • Blüten zylindrisch oder glockenförmig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Farbe: gelb
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)

Blüten 3–6 mm im Durchmesser, nickend

Blütenhüllblätter hellgelb, glockig zusammenneigend, die linealischen Enden des Mittellappens der Lippe und der paarigen Kronblätter ± abgespreizt.

 

Verwechslungsmöglichkeit: Liparis ist 2–12-blütig; Malaxis und Hammar­bya haben ihre Lippe nach oben gerichtet.

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 1-2 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Blütenkelch:

  • Anzahl: 3 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Blütenduft:

Blütenduft: Honig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Speicherwurzel(n) – Rüben und Wurzelknollen
  • unterirdische Ausläufer (dünne, mit Niederblättern besetzte Sprossachsen)

Knolle kugelig

10–20 cm lange, unterirdische Ausläufer, die an der Spitze neue Knollen tragen

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Knolle kugelig

10–20 cm lange, unterirdische Ausläufer, die an der Spitze neue Knollen tragen

Laubblätter 2(4) im unteren Stängelteil

Stängelblätter 0–2

 

Verwechslungsmöglichkeit: Die im Habitus ähnliche Malaxis hat nur 1(2) Laubblätter am Stängelgrund

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite eiförmig
  • Spreite lanzettlich

Laubblätter 2(4) im unteren Stängelteil, eiförmig bis lanzettlich

Stängelblätter 0–2

 

Verwechslungsmöglichkeit: Die im Habitus ähnliche Malaxis hat nur 1(2) Laubblätter am Stängelgrund

Blattstiel:

Rosette:

Stängelblätter 0–2

Frucht:

Samen:

  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore

Feuchte und trockene Magerrasen, Niedermoore; karbonatliebend

 

Im Burgenland ausgestorben

Ökologie:

  • Magerkeitszeiger (Ausgelaugte, nährstoffarme Böden)

Feuchte und trockene Magerrasen, Niedermoore; karbonatliebend; Zeigerwerte: 7 5 7 5 8 2

 

Im Burgenland ausgestorben

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–obermontan

Geologie/Boden:

  • Kalkliebend (=basiphil) bzw. karbonatliebend

Feuchte und trockene Magerrasen, Niedermoore; karbonatliebend; Zeigerwerte: 7 5 7 5 8 2

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell
  • asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..

vegetativ über unterirdische Ausläufer

Verbreitunsstrategien:

  • Flugfrucht (Anemochorie)

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli

(VI)VII