Grau-Andorn
Marrubium peregrinum
Gattung (genus)
Familie (familia)
Synonyme: Pannonien-Andorn; Ungarischer Andorn, Wander-Andorn, Kreta-Andorn, Grauer Andorn, „Fremder“ Andorn; Marrubium creticum
Pflanze vom Grund an sparrig verzweigt, Habitus kugelig (Steppenroller!); Stängel (wie die ganze Pflanze) anliegend grauweiß-filzig; Spreite der Jungpflanzen und der unteren Laubblätter rundlich-breit eiförmig bis elliptisch, gekerbt (gleich wie bei Marrubium vulgare), die der oberen lanzettlich bis schmallanzettlich, kerbsägig; Kelchzipfel 5(6), aufrecht, nicht hakig; Scheinquirl ≈ 6–14-blütig. Höhe: (30)50–80 cm. Chamaephyt. VI–VIII. ± ruderalisierte Trockenrasen, Hühner- und Pferdeweiden, trockene Ruderalstellen, besonders über Löss; basenhold; collin; zerstreut bis selten. Im Pannonikum. (Südost-Europa, Kleinasien). Volksarzneipflanze.
Detailbeschreibung
Verbreitung:
Südost-Europa, Kleinasien
Gebiet:
Im Pannonikum
Lebensform:
- Chamaephyt (Zwerg-, Teppich- und Halbsträucher, Polsterstauden)
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Pflanze vom Grund an sparrig verzweigt
Habitus kugelig (Steppenroller!)
Wuchshöhe:
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
Höhe: (30)50–80 cm
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
- Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..
Scheinquirl ≈ 6–14-blütig
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blüten zylindrisch oder glockenförmig
- Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: weiß oder cremefarben
- Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
- Lippenkrone („Lippenblüte“)
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten oberständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 4 Staubblätter
- Staubblätter frei
Blütenkelch:
- Anzahl: 5 Kelchblätter
- Kelch verwachsenblättrig
- Kelchzähne deutlich
- Kelchzähne deutlich: zugespitzt
Kelchzipfel 5(6), aufrecht, nicht hakig
Blütenduft:
Blütenduft: [?]
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
- Pflanze behaart
- Stängel kantig
- Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
Pflanze vom Grund an sparrig verzweigt, Habitus kugelig (Steppenroller!)
Stängel (wie die ganze Pflanze) anliegend grauweiß-filzig
Volksarzneipflanze
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Behaarung: Blattoberseite behaart
- Behaarung: Blattunterseite behaart
- Behaarung: Haartyp: Sternhaare
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattrand: gekerbt
- Blattrand: gesägt
- Blattrand: wellig/kraus (dreidimensonal)
- Blattstellung: Gegenständig
- Nervatur fieder-/netznervig
- Spreite eiförmig
- Spreite elliptisch
- Spreite lanzettlich
Stängel (wie die ganze Pflanze) anliegend grauweiß-filzig
Spreite der Jungpflanzen und der unteren Laubblätter rundlich-breit-eiförmig bis elliptisch, gekerbt (gleich wie bei M. vulgare), die der oberen lanzettlich bis schmallanzettlich, kerbsägig
Blattstiel:
- Blattstiel kurz (undeutlich)
- Blattstiel lang (deutlich)
Frucht:
- Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)
Samen:
- Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
- Frucht zwei- bis wenigsamig
Lebensraum:
- Ruderalstandorte
- Trockenrasen
- Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
± ruderalisierte Trockenrasen, Hühner- und Pferdeweiden, trockene Ruderalstellen, besonders über Löss; basenhold
Im Pannonikum
Ökologie:
- Störungszeiger
± ruderalisierte Trockenrasen, Hühner- und Pferdeweiden, trockene Ruderalstellen, besonders über Löss; basenhold
Höhenstufen:
- Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
collin
Geologie/Boden:
- Lockere Böden (kiesig, sandig)
- Kalkliebend (=basiphil) bzw. karbonatliebend
± ruderalisierte Trockenrasen, Hühner- und Pferdeweiden, trockene Ruderalstellen, besonders über Löss; basenhold
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Blütezeit:
- 06 - Juni
- 07 - Juli
- 08 - August
VI–VIII