Echt-Kamille

Matricaria chamomilla


Gattung (genus)

Kamille / Matricaria

Familie (familia)

Korbblütler / Asteraceae


Korbstiel 30–100 mm lang; Körbe samt Zungenblüten meist 10–25 mm im Durchmesser; Krone der Röhrenblüten 5-zipfelig, gelb. — Laubblattzipfel stachelspitzig; Blütenduft: stark, Typusduft: Kamille; Zungen waagrecht abstehend bis (v. a. zuletzt) ± zurückgeschlagen; Pappus fehlend oder sehr unscheinbar. Höhe: 15–50 cm. Therophyt. V–IX. Ruderalfluren, Brachen, meist karbonat­arme,leicht bodensau­re, lehmreiche Äcker, (var. bayeri:) leicht salzi­ge Weide­rasen; collin–submontan; zerstreut. Alle TG. Archäophyt, Kul­turbegleiter; var. bayeri in den lückigen Salz­wermut­steppen im Burgenland (im Seewinkel) und Niederösterreich (Weinviertel: bei Zwingendorf im Pulkautal[1] und Baumgarten an der March[2]) vielleicht ur­sprünglich; auch kultiviert und verwld. (Urheimat: Süd- und Osteuropa, Vorderasien) Arzneipflanze (Körbe). – (Chamomilla recutita, M. recutita, inkl. var. bayeri = subsp. bayeri  = var. salina6) Echt-K., Kleine K., (wien.:) „Gamü(l)n“ / M. chamomilla

 


[1]Melzer (1961)

[2]Wendelberger (1958)

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Archäophyt, Kul­turbegleiter

vielleicht ur­sprünglich; auch kultiviert und verwildernd

Arzneipflanze (Körbe)

Verbreitung:

Urheimat: Süd- und Osteuropa, Vorderasien

Gebiet:

  • Nordburgenland

var. bayeri in den lückigen Salz­wermut­steppen im Burgenland (im Seewinkel)

Lebensform:

Wuchsform:

  • annuell
  • hapaxanth (nur einmal blühend, danach absterbend)
  • krautig

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 15–50 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Typ: Korb/ Körbchen

Korbstiel 30–100 mm lang

Körbe samt Zungenblüten meist 10–25 mm im Durchmesser

Zungen waagrecht abstehend bis (v. a. zuletzt) ± zurückgeschlagen

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blüten zungenförmig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: gelb
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)

Körbe samt Zungenblüten meist 10–25 mm im Durchmesser

Krone der Röhrenblüten 5-zipfelig, gelb

Zungen waagrecht abstehend bis (v. a. zuletzt) ± zurückgeschlagen

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten unterständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Blütenkelch:

Pappus fehlend oder sehr unscheinbar

Blütenduft:

  • mit deutlichem Blütenduft (kräftig bzw. stark lt. EF 4)

Blütenduft: stark, Typusduft: Kamille

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze kahl
  • Stängel stielrund
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend

Arzneipflanze (Körbe)

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite zugespitzt
  • Apex: Blattspreite mit Grannenspitze
  • Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
  • Blattform: geteilt, geschnitten
  • Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
  • Blattform: zusammengesetzt: zweifach (doppelt) oder mehrfach
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)
  • Spreite linealisch

Laubblattzipfel stachelspitzig

Arzneipflanze (Körbe)

Fruchtstand:

Arzneipflanze (Körbe)

Frucht:

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Äcker und Ackerrandstreifen
  • Ruderalstandorte
  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)

Ruderalfluren, Brachen, meist karbonat­arme,leicht bodensau­re, lehmreiche Äcker, (var. bayeri:) leicht salzi­ge Weide­rasen

auch kultiviert und verwildernd

Ökologie:

  • Salzpflanze (Halophyt) oder salztolerant

Ruderalfluren, Brachen, meist karbonat­arme,leicht bodensau­re, lehmreiche Äcker, (var. bayeri:) leicht salzi­ge Weide­rasen

auch kultiviert und verwildernd

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder

collin–submontan

Geologie/Boden:

  • Dichte Böden (lehmig, tonig)
  • Säureliebend (=acidophil)

Ruderalfluren, Brachen, meist karbonat­arme,leicht bodensau­re, lehmreiche Äcker, (var. bayeri:) leicht salzi­ge Weide­rasen

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 05 - Mai
  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September

V–IX