Brand-Neuknabenkraut

Neotinea ustulata


Gattung (genus)

Neuknabenkraut / Neotinea

Familie (familia)

Orchideen / Orchidaceae


Synonyme: Brand-Keuschständel, Brand-Knabenkraut, Brand-Zwergknabenkraut, Angebranntes Knabenkraut, Orchis variegata, Orchis ustulata, Odontorchis ustulata

Laubblätter länglich-eiförmig; Blütenstand kurz- bis lang-walzlich; Deckblätter rund ⅔–1× so lang wie der Fruchtknoten, schmal-3-eckig, spitz, purpurn; Kelchblätter 3–6 mm lang, in der Regel im Knospenzustand dunkel braunpurpurrot, fast schwarz, ohne Streifen; Lippe 5–8 mm lang, dunkelpurpurn punktiert. Hemikryptophyt. Höhe siehe Unterarten. Blütezeit siehe Unterarten.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

(subsp. ustulata: Hybridisiert nicht selten mit N. tridentata.)

 

Verbreitung:

(subsp. ustulata: Besonders im Pannonikum)

(subsp. aestivalis: Im Pannonikum oft (?) an frischeren, schatti­gen Standorten. (Verbreitung erst unzureichend bekannt.))

Gebiet:

(subsp. ustulata: Besonders im Pannonikum)

(subsp. aestivalis: Im Pannonikum oft (?) an frischeren, schatti­gen Standorten. (Verbreitung erst unzureichend bekannt.))

 

Lebensform:

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

(subsp. ustulata: Hemikryptophyt, wintergrün)

 

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

subsp. ustulata: Höhe: 10–25(35) cm

subsp. aestivalis: Höhe: 30–50(80) cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz vielblütig
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
  • Typ: Traube

Blütenstand kurz- bis lang-walzlich

Deckblätter ca. ⅔–1× so lang wie der Fruchtknoten, schmal-3-eckig, spitz, ± purpurn

(subsp. ustulata: Hochblätter 1(2); Blütenstand meist 2–7 cm lang, (10)15–45(55)-blütig, präfloral oben kopfig abgerundet)

(subsp. aestivalis: Hochblätter 2–3; Blütenstand meist 4–8 cm lang, (20)25–55(60)-blütig, oben präfloral schmalkegelig, ± spitz)

Blütenblätter:

  • Anzahl: 6 (meist in zwei Kreisen mit je drei Blütenblättern)
  • Blüten gespornt
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: mehrfarbig oder gemustert
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)
  • Farbe: braun/schwärzlich
  • Farbe: rot

Kelchblätter in der Regel im Knospenzustand dunkel braunpurpurrot, fast schwarz, ohne Streifen, 3–6 mm lang

Lippe dunkelpurpurn punktiert, 5–8 mm lang

(subsp. ustulata: Spitzen der paarigen Kelchblätter nicht nach außen umgebogen)

(subsp. aestivalis: Spitzen der paarigen Kelchblätter nach außen umgebogen)

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

Deckblätter ca. ⅔–1× so lang wie der Fruchtknoten

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 1-2 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Blütenkelch:

  • Anzahl: 3 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Kelchblätter in der Regel im Knospenzustand dunkel braunpurpurrot, fast schwarz, ohne Streifen, 3–6 mm lang

(subsp. ustulata: Spitzen der paarigen Kelchblätter nicht nach außen umgebogen)

(subsp. aestivalis: Spitzen der paarigen Kelchblätter nach außen umgebogen)

 

 

Blütenduft:

  • mit deutlichem Blütenduft (kräftig bzw. stark lt. EF 4)

(subsp. ustulata: Blütenduft: schwach: Schoko oder Honig (duftpolymorph?))

(subsp. aestivalis: Blütenduft: kräftig: Holunder+Grapefruit oder Weihrauch)

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Speicherwurzel(n) – Rüben und Wurzelknollen

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Blütenstand kurz- bis lang-walzlich

(subsp. ustulata: Laubblattgrundrosette vorhanden; unterste (2)3(4) Laubblätter ± waagrecht-abstehend, bläulich-grün, Hochblätter 1(2);

wintergrün, hybridisiert nicht selten mit N. tridentata.)

(subsp. aestivalis: unterste (2)3(4) Laubblätter nur eine ± un­deutliche Grundrosette bildend, meist ± aufrecht-abstehend und ± nach außen gebogen, gras­grün, Hochblätter 2–3)

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Farbe: glauk (blaugrün)
  • Farbe: hellgrün
  • Laubblätter nicht alle gleich gestaltet (meist Rosetten- und Stängelblätter)
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite gekielt (mit an Unterseite stark hervortretender Mittelrippe)
  • Spreite eiförmig

Laubblätter länglich-eiförmig

(subsp. ustulata: Laubblattgrundrosette vorhanden; unterste (2)3(4) Laubblätter ± waagrecht-abstehend, bläulich-grün, — unterseits nicht gekielt; Hochblätter 1(2); Hybridisiert nicht selten mit N. tridentata.)

(subsp. aestivalis: unterste (2)3(4) Laubblätter nur eine ± un­deutliche Grundrosette bildend, meist ± aufrecht-abstehend und ± nach außen gebogen, gras­grün, — unterseits meist gekielt; Hochblätter 2–3)

Blattstiel:

Rosette:

(subsp. ustulata: Laubblattgrundrosette vorhanden; unterste (2)3(4) Laubblätter ± waagrecht-abstehend, bläulich-grün)

(subsp. aestivalis: unterste (2)3(4) Laubblätter nur eine ± un­deutliche Grundrosette bildend, meist ± aufrecht-abstehend und ± nach außen gebogen, gras­grün)

Knospen:

Kelchblätter in der Regel im Knospenzustand dunkel braunpurpurrot, fast schwarz

Frucht:

Samen:

  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Halbtrockenrasen
  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)

(subsp. ustulata: Meist karbonatreiche Halbtrockenrasen, trockene bis wechselfeuchte Magerrasen; Besonders im Pannonikum)

(subsp. aestivalis: Wechselfeuchte bis mäßig trockene, karbonatreiche bis -arme Mager­rasen, Pfeifengras­wiesen; Im Pannonikum oft (?) an frischeren, schatti­gen Standorten)

Ökologie:

  • Wechselfeuchtezeiger

(subsp. ustulata: Meist karbonatreiche Halbtrockenrasen, trockene bis wechselfeuchte Magerrasen; Zeigerwerte: 7 5 5  4 x 3; Besonders im Pannonikum)

(subsp. aestivalis: Wechselfeuchte bis mäßig trockene, karbonatreiche bis -arme Mager­rasen, Pfeifengras­wiesen; Im Pannonikum oft (?) an frischeren, schatti­gen Standorten)

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

(subsp. ustulata: collin–obermontan)

 

(subsp. aestivalis: collin–untermontan)

Geologie/Boden:

  • Kalkliebend (=basiphil) bzw. karbonatliebend

(subsp. ustulata: Meist karbonatreiche Halbtrockenrasen, trockene bis wechselfeuchte Magerrasen; Besonders im Pannonikum)

(subsp. aestivalis: Wechselfeuchte bis mäßig trockene, karbonatreiche bis -arme Mager­rasen, Pfeifengras­wiesen; Im Pannonikum oft (?) an frischeren, schatti­gen Standorten)

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 04 - April
  • 05 - Mai
  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August

(subsp. ustulata: (IV)V–VI)

(subsp. aestivalis: (VI)VII–VIII)