Knollen-Brandkraut
Phlomis tuberosa
Gattung (genus)
Familie (familia)
Die einzige mitteleuropäische Art der Verwandtschaftsgruppe muss laut aktueller Lehrmeinung in eine neue Gattung, Phlomoides ausgegliedert werden, und heißt damit laut EF4 Phlomoides tuberosa.
Stängel mit nur 1–3 Laubblattpaaren; Grundrosetten-Laubblätter lang gestielt, Spreite herzförmig, ≈ 20–30 cm lang, gekerbt, beidseitig kurzhaarig; Scheinquirle ≈ 30–40-blütig, deutlich voneinander entfernt; Krone purpurn; Kronoberlippe oberseits sternhaarig, unterseits (innen) dicht langhaarig. Höhe: 60–150 cm. Hemikryptophyt. VI–VII. Halbtrockenrasen, trocken-warme (Flaumeichen-)Waldsäume; collin; sehr selten. Im Pannonikum. N-B, (Hauptverbreitung: Mähren, Slowakei, Ungarn, Osteuropa, Westasien) Selten auch als Zierpflanze kultiviert.
Detailbeschreibung
Verbreitung:
Hauptverbreitung: Mähren, Slowakei, Ungarn, Osteuropa, Westasien
Lebensform:
- Hemikryptophyt (Stauden)
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Wuchshöhe:
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
- Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig
Höhe: 60–150 cm
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Infloreszenz vielblütig
- Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..
- Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
Scheinquirle ≈ 30–40-blütig, deutlich voneinander entfernt
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
- Farbe: violett
- Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
- Lippenkrone („Lippenblüte“)
- Krone behaart oder am Rand bewimpert
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
Krone purpurn
Kronoberlippe oberseits sternhaarig, unterseits (innen) dicht langhaarig
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten oberständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 4 Staubblätter
- Staubblätter frei
siehe Phlomis
Blütenkelch:
- Anzahl: 5 Kelchblätter
- Kelch verwachsenblättrig
- Kelchzähne deutlich
- Kelchzähne deutlich: zugespitzt
siehe Phlomis
Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):
- Speicherwurzel(n) – Rüben und Wurzelknollen
Wurzelknollen
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
- Pflanze behaart
- Stängel kantig
- Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
Laubblätter beidseitig kurzhaarig
Stängel mit nur 1–3 Laubblattpaaren
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Behaarung: Blattoberseite behaart
- Behaarung: Blattunterseite behaart
- Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattrand: gekerbt
- Blattrand: wellig/kraus (dreidimensonal)
- Blattstellung: Gegenständig
- Blattstellung: Grundständig (Rosette)
- Grösse: gross (länger als 10 cm)
- Nervatur fieder-/netznervig
- Spreite eiförmig
- Spreitengrund herzförmig
siehe Phlomis
Grundrosetten-Laubblätter lang gestielt, Spreite herzförmig, ≈ 20–30 cm lang, gekerbt, beidseitig kurzhaarig
Stängel mit nur 1–3 Laubblattpaaren
Rosette:
- Halbrosettenpflanze (Rosette und Stängelblätter vorhanden)
Stängel mit nur 1–3 Laubblattpaaren
Frucht:
- Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)
Samen:
- Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
- Frucht zwei- bis wenigsamig
Lebensraum:
- Halbtrockenrasen
- Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
Halbtrockenrasen, trocken-warme (Flaumeichen-)Waldsäume
Im Pannonikum
Ökologie:
- An Trockenstandorte angepasst (Xerophyt)
- wärmeliebend (thermophil)
Halbtrockenrasen, trocken-warme (Flaumeichen-)Waldsäume
Höhenstufen:
- Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
collin
Geologie/Boden:
Halbtrockenrasen, trocken-warme (Flaumeichen-)Waldsäume
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
- asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..
Blütezeit:
- 06 - Juni
- 07 - Juli
VI–VII