Arznei-Quendel

Thymus pulegioides


Gattung (genus)

Thymus chamaedrys agg.

Gattung (genus)

Thymian / Thymus

Familie (familia)

Lippenblütler / Lamiaceae


Diese Art kommt im Burgenland in zwei Unterarten (Thymus pulegioides subsp. pulegiodes und Thymus pulegioides subsp. montanus). Weitere Informationen siehe dort. 

Synonyme: Feld-Quendel, Echter Quendel, Eiblatt-Quendel; „Thymus ovatus“, Thymus chamaedrys

Stängel der Blühtriebe unter dem Blütenstand scharf 4-kantig, mit 2 schmäleren, deutlich eingesenkten (konkaven) Stängelseiten, entweder nur auf den Kanten behaart oder, wenn auch auf den schmalen Seitenflächen, dann Kantenhaare viel länger. — Pflanze stark aromatisch, meist „quendelartig“, manchmal zitronenartig; Zweige aufsteigend oder niederliegend und dann aufsteigend, spätestens im 2. Jahr mit einem endständigen, walzlichen Blütenstand abschließend; zur Blütezeit ohne liegende vegetative Triebe; Blühtriebe  end- und seitenständig; Laubblätter breit-eiförmig, elliptisch bis rhombisch, 0,5–2,5(4) mm lang, alle, ausgenommen die untersten, gleich groß; Blütenstand kopfig bis walzlich, oft unterbrochen; Kelch 2,5–4 mm lang, Kelchröhre ringsum oder unten zerstreut behaart; obere Kelchzipfel meist bewimpert. Chamaephyt. Volksarzneipflanze (Kraut: „Serpylli herba“) und Gewürzpflanze. Sehr variabel.

Anmerkung: Thymus pulegioides agg. wurde früher zusammen mit Thymus pannonicus agg., Thymus praecox agg. u. a. fälschlich und irreführend als Thymus serpyllum s. lat. bezeichnet; dieser Name ist daher als zweideutiges Homonym anzusehen!

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Volksarzneipflanze (Kraut: „Serpylli herba“) und Gewürzpflanze

Lebensform:

  • Chamaephyt (Zwerg-, Teppich- und Halbsträucher, Polsterstauden)

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • verholzt
  • pollakanth (mehrmals blühend)

siehe Thmynus chamaedrys agg.

Zweige aufsteigend oder niederliegend und dann aufsteigend, spätestens im 2. Jahr mit einem endständigen, walzlichen Blütenstand abschließend; zur Blütezeit ohne liegende vegetative Triebe

Sehr variabel.

Wuchshöhe:

  • Pflanze bis 5 cm hoch: niedrigwüchig bzw. dem Boden anliegend
  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

siehe Unterarten

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
  • Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
  • Typ: Kopf/Köpfchen

Zweige spätestens im 2. Jahr mit einem endständigen, walzlichen Blütenstand abschließend; zur Blütezeit ohne liegende vegetative Triebe; Blühtriebe end- und seitenständig

Blütenstand kopfig bis walzlich, oft unterbrochen

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blüten trichter- oder radförmig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: rot
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

siehe Thmynus chamaedrys agg.

 

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 4 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch behaart oder bewimpert
  • Kelch verwachsenblättrig
  • Kelchzähne deutlich
  • Kelchzähne deutlich: zugespitzt

Kelch 2,5–4 mm lang, Kelchröhre ringsum oder unten zerstreut behaart; obere Kelchzipfel meist bewimpert

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze behaart
  • Pflanze kahl
  • Stängel kantig
  • Wuchs: Pflanze kriechend/dem Boden anliegend
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend

siehe Thmynus chamaedrys agg.

Stängel der Blühtriebe unter dem Blütenstand scharf 4-kantig, mit 2 schmäleren, deutlich eingesenkten (konkaven) Stängelseiten, entweder nur auf den Kanten behaart oder, wenn auch auf den schmalen Seitenflächen, dann Kantenhaare viel länger

Pflanze stark aromatisch, meist „quendelartig“, manchmal zitronenartig; Zweige aufsteigend oder niederliegend und dann aufsteigend, spätestens im 2. Jahr mit einem endständigen, walzlichen Blütenstand abschließend; zur Blütezeit ohne liegende vegetative Triebe; Blühtriebe end- und seitenständig

Sehr variabel

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: am Rand bewimpert
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Laubblätter alle gleich gestaltet
  • Oberfläche: gefleckt (mit hellen oder dunklen Flecken) oder drüsig punktiert
  • Spreite eiförmig
  • Spreite elliptisch
  • Spreite rundlich
  • Grösse: sehr klein (nicht länger als 1 cm)
  • Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)

Pflanze stark aromatisch, meist „quendelartig“, manchmal zitronenartig; Laubblatt breit-eiförmig, elliptisch bis rhombisch, 0,5–2,5(4) mm lang, alle, ausgenommen die untersten, gleich groß

Blattstiel:

Frucht:

  • Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
  • Frucht zwei- bis wenigsamig

Lebensraum:

  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)

siehe Unterarten

Ökologie:

siehe Unterarten

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

siehe Unterarten

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Ameisenausbreitung (Myrmekochorie)

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober

siehe Unterarten