Thymian

Thymus

Familie (familia)

Lippenblütler / Lamiaceae


Die Gattung umfasst weltweit ca. 220 Arten und in Europa 65 Arten.

Anmerkung: Taxonomisch sehr schwierig. Hybriden sind nicht selten. Die Zusammenfassung aller mittel-europäischen Arten (wie besonders früher üblich) unter der Bezeichnung „Thymus serpyllum s. lat.“ ist willkürlich und irreführend und deshalb entschieden abzulehnen. Die meisten Arten sind gynodiözisch; die Angaben über Blütengrößenmerkmale beziehen sich auf zwittrige Blüten (diese sind meist deutlich größer als die ♀). Die Zusammensetzung der ätherischen Öle (Duft!) variiert auch innerhalb der Thymus-Arten stark; nach dem Vorherrschen einzelner Komponenten kann man jeweils verschiedene Chemotypen (= Chemodeme) unterscheiden.

Pflanze stark aromatisch; Sprossachsen am Grund z.T. ± verholzt (daher auch als „Spalierzwergstrauch“ eingestuft); Laubblattspreite höchstens 2 cm lang. Laubblätter alle ungeteilt, nicht grundständig; Blüten kleiner als 4 × 3 cm, Kelch 2-lippig (Oberlippe 3-zipfelig, Unterlippe 2-zipfelig), Oberlippe des Kelches ohne hohlen Höcker. Krone deutlich zygomorph, purpurn, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend), Kronunterlippe ohne hohle Höcker. Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“), nicht nach allen Richtungen aus dem Kronschlund heraustretend, sondern in 1 oder 2 Ebenen angeordnet, unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken), wenigstens die zwei längeren Staubblätter die Kronoberlippe überragend, Staubblätter oben auseinanderspreizend; Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend). Frucht (Klausenfrucht) in 4 Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend. 

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

  • krautig
  • verholzt
  • pollakanth (mehrmals blühend)
  • ausdauernd

Meist krautig, selten Zwergstrauch

Sprossachsen am Grund zum Teil ± verholzt (daher auch als „Spalierzwergstrauch“ eingestuft)

Wuchshöhe:

  • Pflanze bis 5 cm hoch: niedrigwüchig bzw. dem Boden anliegend
  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
  • Typ: Kopf/Köpfchen
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
  • Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..

köpfchen- oder ährenartig

 

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blüten trichter- oder radförmig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: violett
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

Krone deutlich zygomorph

Kronoberlippe deutlich vorhanden, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend)

Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)

Staubblätter nicht nach allen Richtungen aus dem Kronschlund heraustretend, sondern in 1 oder 2 Ebenen angeordnet

Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)

Kronunterlippe ohne hohle Höcker

Wenigstens die zwei längeren Staubblätter die Kronoberlippe überragend

Krone purpurn

 

Blütensymmetrie:

Krone deutlich zygomorph

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
  • Fruchtknoten oberständig

Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)

männliche Organe (Andrözeum):

Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“)

Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)

Staubblätter nicht nach allen Richtungen aus dem Kronschlund heraustretend, sondern in 1 oder 2 Ebenen angeordnet

Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)

Wenigstens die zwei längeren Staubblätter die Kronoberlippe überragend

Staubblätter oben auseinanderspreizend

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch behaart oder bewimpert
  • Kelchzähne deutlich: zugespitzt
  • Kelch verwachsenblättrig
  • Kelchzähne deutlich

Oberlippe des Kelches ohne hohlen Höcker

Kelch 5-zipfelig, radiär oder 2-lippig

 

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze behaart
  • Pflanze kahl
  • Stängel kantig
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend
  • Wuchs: Pflanze kriechend/dem Boden anliegend
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Pflanze stark aromatisch

Sprossachsen am Grund zT ± verholzt (daher auch als „Spalierzwergstrauch“ eingestuft)

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: am Rand bewimpert
  • Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Grösse: klein (1 bis 2 cm)
  • Grösse: sehr klein (nicht länger als 1 cm)
  • Oberfläche: gefleckt (mit hellen oder dunklen Flecken) oder drüsig punktiert
  • Spreite eiförmig
  • Spreite elliptisch
  • Spreite rundlich
  • Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)

Laubblätter ungeteilt

Laubblätter nicht grundständig

Laubblattspreite höchstens 2 cm lang

 

Blattstiel:

Frucht:

  • Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
  • Frucht zwei- bis wenigsamig

Lebensraum:

  • Halbtrockenrasen
  • Felsstandorte
  • Trockenrasen
  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell
  • asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..

vegetativ über Ausläufer

Blütezeit:

  • 05 - Mai
  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober
  • 11 - November