Wanzen-Hundswurz

Anacamptis coriophora


Gattung (genus)

Hundswurz / Anacamptis

Familie (familia)

Orchideen / Orchidaceae


Synonyme: Wanzen-Knabenkraut, Wanzenorchis, Orchis coriophora s. str., Anteriorchis coriophora, Herorchis coriophora subsp. coriophora

Blütenstand walzlich, dichtblütig, rund 20-blütig; Deckblätter lineal-lanzettlich, so lang wie die Blüten; Helm ge­schnäbelt, stets deutlich ausgebildet; Lippe deutlich 3-lappig, ohne gezackten Rand und ohne Längsleisten am Sporneingang; Lappen deutlich nach hinten gebogen; Mittellappen der Lippe vorspringend, deutlich länger als die beiden Seitenlappen, ungeteilt, weißlich, purpurn punktiert; Seitenlappen grünlich-braun­purpurn; Sporn 5–6 mm lang, abwärts gerichtet und leicht gekrümmt, oft mit Nektar; Fruchtknoten stark gekrümmt. Höhe: 15–30(40) cm. Hemikryptopyht, wintergrün. Blütezeit: V–VI. Feuchte Mager­rasen bis Halb­trocken­rasen; empfindlich gegen Stickstoff-Reichtum; salz­ertra­gend; collin–montan; sehr selten; im Nord-Burgenland vorkommend, im Mittel-Burgenland fehlend, im Süd-Burgenland ausgestorben; stark gefährdet.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Hemikryptopyht, wintergrün

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 15–30(40) cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz dichtblütig
  • Infloreszenz vielblütig
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
  • Typ: Traube

Blütenstand walzlich, ca. 20-blütig, dichtblütig

Deckblätter lineal-lanzettlich, so lang wie die Blüten

Blütenblätter:

  • Anzahl: 6 (meist in zwei Kreisen mit je drei Blütenblättern)
  • Blüten gespornt
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Farbe: mehrfarbig oder gemustert
  • Farbe: grünlich
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: braun/schwärzlich
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)
  • Apex: Blütenblätter (oder Kronzipfel) lappig, spaltig oder schnittig

Lippe ohne Längsleisten am Sporneingang

Sporn röhren-, walzen-, keulen- oder kegelförmig

Lippe ohne gezackten Rand, deutlich 3-lappig

Mittellappen der Lippe vorspringend und deutlich länger als die beiden Seitenlappen

Sporn 5–6 mm lang, abwärts gerichtet, leicht gekrümmt; Helm (= die helmförmig zusammenneigenden Kelchblätter und paarigen Kronblätter) geschnäbelt, stets deutlich ausgebildet

Lippe 3-lappig, Lappen deutlich nach hinten gebogen Mittellappen ungeteilt, weißlich, purpurn punktiert, Seitenlappen grünlich-braun­purpurn; Sporn oft mit Nektar

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

Fruchtknoten stark gekrümmt

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 1-2 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Blütenkelch:

  • Anzahl: 3 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Helm (= die helmförmig zusammenneigenden Kelchblätter und paarigen Kronblätter) ge­schnäbelt, stets deutlich ausgebildet

Blütenduft:

BlÜtenduft: Wanze

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Speicherwurzel(n) – Rüben und Wurzelknollen

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Hemikryptopyht, wintergrün

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Nervatur parallel-/bogennervig

Blattstiel:

Frucht:

Samen:

  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
  • Halbtrockenrasen

Feuchte Mager­rasen bis Halb­trocken­rasen; empfindlich gegen Stickstoff-Reichtum; salz­ertra­gend

Ökologie:

  • Magerkeitszeiger (Ausgelaugte, nährstoffarme Böden)
  • Salzpflanze (Halophyt) oder salztolerant

Feuchte Mager­rasen bis Halb­trocken­rasen; empfindlich gegen Stickstoff-Reichtum; salz­ertra­gend

Zeigerwerte: 8 7 4  7 4 2

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–montan

Geologie/Boden:

Feuchte Mager­rasen bis Halb­trocken­rasen; empfindlich gegen Stickstoff-Reichtum; salz­ertra­gend

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 05 - Mai
  • 06 - Juni

V–VI