Sumpf-Hundswurz

Anacamptis palustris


Gattung (genus)

Hundswurz / Anacamptis

Familie (familia)

Orchideen / Orchidaceae


Synonyme: Sumpf-Knabenkraut, Orchis palustris, Orchis laxiflora subsp. palustris, Herorchis palustris s. str.

In allen Merkmalen ziemlich variabel: Laubblätter keine deutliche Grundrosette bildend, sondern alle locker am Stängel verteilt, aufrecht bis aufrecht-ab­stehend, lineal-lanzettlich, mehr oder weniger gefaltet; Blütenhülle (hell)purpurn bis (dunkel)purpurrot; seitliche Kelchblätter abstehend (keinen Helm bildend); Lippe etwa so lang wie breit, 3-lappig, ohne gezackten Rand und ohne Längsleisten am Sporneingang; Mittellappen hervorstehend; Sporn 8–14 mm lang, waagrecht, nektarlos. Höhe: 30–60(80) cm. Geophyt. Blütezeit: V–VI(VII). Niedermoore und Niedermoorwiesen; salzresistent; collin; selten; nur im Nord-Burgenland, vor allem im Seewinkel, vorkommend; stark gefährdet.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Gebiet:

  • Nordburgenland

Im Pannonikum

Nord-Burgenland (v. a. Seewinkel)

Lebensform:

  • Geophyt (Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen)

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Höhe: 30–60(80) cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz lockerblütig
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
  • Typ: Traube

Blütenstand locker

Laubblätter alle locker am Stängel verteilt

Blütenblätter:

  • Anzahl: 6 (meist in zwei Kreisen mit je drei Blütenblättern)
  • Blüten gespornt
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: rot
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)

Lippe ohne Längsleisten am Sporneingang; Sporn röhren-, walzen-, keulen- oder kegelförmig

Lippe ohne gezackten Rand, deutlich 3-lappig

Mittellappen der Lippe nicht deutlich vorspringend, nicht deutlich länger als die Seitenlappen

Sporn 8–14 mm lang, waagrecht oder aufwärts gerichtet, walzen- oder keulen­förmig; Helm nicht geschnäbelt oder undeutlich ausgebildet

Lippe ≈ so lang wie breit, Sporn nektarlos

Lippe nicht gelappt bis undeutlich 2(3)-lappig

Blütenhülle (hell)purpurn bis (dunkel)purpurrot; seitliche Kelchblätter abstehend (keinen Helm bildend)

Lippe mit hervorstehendem Mittellappen, Sporn ± waagrecht

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 1-2 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Blütenkelch:

  • Anzahl: 3 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

seitliche Kelchblätter abstehend (keinen Helm bildend)

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Speicherwurzel(n) – Rüben und Wurzelknollen

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Laubblätter keine deutliche Grundrosette bildend, sondern alle locker am Stängel verteilt

Laubblätter aufrecht bis aufrecht-ab­stehend

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite lanzettlich
  • Spreite linealisch
  • Querschnitt: Spreite gefalten

Laubblätter keine deutliche Grundrosette bildend, sondern alle locker am Stängel verteilt

Laubblätter lineal-lanzettlich, aufrecht bis aufrecht-ab­stehend, ± gefaltet

 

Blattstiel:

Rosette:

Laubblätter keine deutliche Grundrosette bildend, sondern alle locker am Stängel verteilt

Frucht:

Samen:

  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore

Niedermoore und Niedermoorwiesen; salzresistent

Im Pannonikum. Nord-Burgenland (v. a. Seewinkel)

Ökologie:

  • Staunässezeiger/Vernässungszeiger
  • Salzpflanze (Halophyt) oder salztolerant

Niedermoore und Niedermoorwiesen; salzresistent

Zeigerwerte: 9 6 5  9 8 2

Im Pannonikum. Nord-Burgenland (v. a. Seewinkel)

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder

collin

Geologie/Boden:

Niedermoore und Niedermoorwiesen; salzresistent

Zeigerwerte: 9 6 5  9 8 2

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 05 - Mai
  • 06 - Juni
  • 07 - Juli

V–VI(VII)