Acker-Gauchheil

Anagallis arvensis


Gattung (genus)

Gauchheil / Anagallis

Familie (familia)

Primelgewächse / Primulaceae


Stängel aufrecht, scharf 4-kantig, kahl, ± stark verzweigt; Laubblätter gegenständig, grasgrün;; Deckblatt gleich den Laubblättern, breit-eiförmig, sitzend, unterseits bräunlich punktiert. Blütenstiele länger als 2 mm, (1)1¼–2× so lang wie ihr Deckblatt; ; Kelchblätter, Kronzipfel und Staubblätter je 5; Kelch länger als 3 mm; ≈ so lang wie die Krone (?); Kelchblatt ganzrandig, im Knos­penzustand die Krone oft (?) nicht voll deckend; Krone 10-14 mm im Durchmesser, rot oder blau, radförmig, ≈ 1–1½× so lang wie der Kelch; Krone meist rot (forma arvensis); Drüsenwimpern am Rand der Kronzipfel (30)50–70 (Lupe!), meist 3-zellig, mit rundlicher Endzelle (Mikroskop!), Kronzipfel einander randlich überdeckend, vorn nicht oder nur wenig gezähnelt; Drüsenhaare an den Staubfäden 5–8-zellig; Fruchtstiel meist 20–30 mm lang, Frucht meist mit 20–22 Samen; Samen 1,3 × 1 mm. Höhe: 5–(15)20 cm. Therophyt. VI–X. Ä­cker, Gärten, Weingärten, Ruderalstellen; collin–montan; Schwach giftig; Volksarzneipflanze (Kraut).

 Anmerkung: Blaublühende Populationen (forma azurea) treten nur sehr selten auf (oft mit Anagallis foemina verwechselt!), z.B. (nur einst?) auch im Burgenland.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

  • annuell
  • hapaxanth (nur einmal blühend, danach absterbend)
  • krautig

Stängel aufrecht, scharf 4-kantig, kahl, ± stark verzweigt

 

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 5–(15)20 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • selbstbestäubt (autogam)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

insektenbestäubt?

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten in Laubblattachseln
  • Nur Einzelblüten
  • Beblätterung: Frondoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Laubblätter, Blütenstand daher nicht deutlich abgesetzt)

Blütenstiel länger als 2 mm

Deckblatt gleich den Laubblättern

Blütenstiele (1)1¼–2× so lang wie ihr Deckblatt

Deckblatt breit-eiförmig

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blüten trichter- oder radförmig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: blau
  • Farbe: rot
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Krone behaart oder am Rand bewimpert

Kelchblätter, Kronzipfel und Staubblätter je 5

Blütenstiel länger als 2 mm

Krone 8–14(15) mm im Durchmesser, rot oder blau

Krone radförmig, ≈ 1–1½× so lang wie der Kelch

Krone meist rot (f. arvensis)

Drüsenwimpern am Rand der Kronzipfel (30)50–70 (Lupe!), meist 3-zellig, mit rundlicher Endzelle (Mikroskop!)

Blütenstiele (1)1¼–2× so lang wie ihr Deckblatt

Kelch ≈ so lang wie die Krone (?)

Kelchblatt ganzrandig, im Knospenzustand die Krone oft (?) nicht voll deckend

Krone 10–14 mm im Durchmesser, Kronzipfel einander randlich überdeckend, vorn nicht oder nur wenig gezähnelt

 

Anmerkung: Blaublühende Populationen (f. azurea) treten nur sehr selten auf (oft mit A. foemina verwechselt!), z.B. (nur einst?) auch im Burgenland.

 

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter

Kelchblätter, Kronzipfel und Staubblätter je 5

Drüsenhaare an den Staubfäden 5–8-zellig

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelchzähne deutlich: zugespitzt

Kelchblätter, Kronzipfel und Staubblätter je 5

Kelch länger als 3 mm

Kelch ≈ so lang wie die Krone (?)

Kelchblatt ganzrandig, im Knospenzustand die Krone oft (?) nicht voll deckend

 

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Stängel aufrecht, scharf 4-kantig, kahl, ± stark verzweigt

Laubblatt grasgrün

 

Schwach giftig

Volksarzneipflanze (Kraut)

 

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite zugespitzt
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Laubblätter alle gleich gestaltet
  • Oberfläche: gefleckt (mit hellen oder dunklen Flecken) oder drüsig punktiert
  • Spreite eiförmig

Laubblätter gegenständig

Deckblatt gleich den Laubblättern, eiförmig, sitzend, unterseits bräunlich punktiert

Laubblatt grasgrün

Volksarzneipflanze (Kraut)

 

Blattstiel:

Knospen:

(Blütenknospen) Kelchblatt ganzrandig, im Knospenzustand die Krone oft (?) nicht voll deckend

Fruchtstand:

Deckblatt gleich den Laubblättern, eiförmig, sitzend, unterseits bräunlich punktiert

Fruchtstiel meist 20–30 mm lang

Frucht:

Frucht meist mit 20–22 Samen

Samen langlebig

Samen:

  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Frucht meist mit 20–22 Samen

Samen 1,3 × 1 mm

Lebensraum:

  • Äcker und Ackerrandstreifen
  • Ruderalstandorte

Äcker, Gärten, Weingärten, Ruderalstellen

Ökologie:

  • Störungszeiger

Äcker, Gärten, Weingärten, Ruderalstellen

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–montan

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

durch den Menschen ausgebreitet

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober

VI–X