Kriech-Schaumkresse

Arabidopsis halleri


Gattung (genus)

Schaumkresse, Schmalwand / Arabidopsis

Familie (familia)

Kreuzblütler / Brassicaceae


Synonyme: Hallersche Schaumkresse, Kriech-Schaumkresse, Wiesen-Schaumkresse; Carda­minopsis halleri

Pflanze kurzlebig oder ausdauernd. Ältere Pflanzen oft mit Ausläufern; Stängel oft verzweigt; Grundblatt deutlich gestielt, Grundrosettenblätter einfach, rundlich oder fiederschnittig; Stängelblätter eiförmig bis rundlich, ± entfernt grob gezähnt, dadurch oft fast 5-eckig, im Umriss meist ± rhombisch. Kronblätter weiß oder blasspurpurrosa, 4–6 mm lang; Frucht deutlich (parallel zur Scheidewand) zusammengedrückt, im Querschnitt bikonvex; Scheidewand daher ca. gleich breit wie die Fruchtwand. Höhe: 10–40 cm. Hemikryptophyt. IV–VI. Frische bis feuchte Wiesen und Weiderasen, Waldränder, feuchte Ruderalstellen; schwermetallresistent; montan–subalpin(–alpin); zerstreut (regional expansiv).

Anmerkung: Die vielfach übliche Gliederung in zwei Unterarten wird von Melzer (1988) und Maurer (1996) wegen zahlreicher Übergangs-Populationen zur Nominatrasse als problematisch gesehen und in LGM nicht anerkannt; ähnlich skeptisch sind Pignatti (1982) und Wilhalm& al. (2006). Vielleicht also nur Varietäten: Arabidospis halleri subsp. halleri / Gewöhnliche Haller-Schaumkraut: ± kriechend; Stängel einfach bis verzweigt; Grundblatt gefiedert; untere Stängelblätter mit keilförmiger Spreitenbasis; obere Stängelblätter meist grob gezähnt; Blütenstand reichblütig; Blütenstiele 6–12 mm lang; Krone weiß; Fruchtstiele bogig aufrecht-abstehend; Frucht mit Mittelnerv; Samen schmal hautrandig. — Arabidospis halleri subsp. ovirensis/ Karawanken-Haller-Schaumkraut, Karawanken-Schaumkraut: Mit langen unterirdischen Ausläufern; Stängel meist einfach; Grundblatt stets ungeteilt, höchstens mit 2 Zähnen; untere Stängelblätter mit gestutzter Spreitenbasis; obere Stängelblätter meist ganzrandig; Blütenstand wenigblütig; Blütenstiel 4–8 mm lang; Krone blass­purpurrosa  oder lila bis violett; Fruchtstiele fast waagrecht abstehend; Frucht nervenlos; Samen unberandet. (submontan–)montan–subalpin; zerstreut?. Hauptsächlich Südost-Alpen.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

(regional expansiv)

Lebensform:

Wuchsform:

Ältere Pflanzen oft mit Ausläufern; Stängel oft verzweigt

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 10–40 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Nackter Blütenstand (keine Hochblätter zwischen den Blüten)
  • Typ: Traube

bisweilen Brutsprosse in den Blütenständen

Blütenblätter:

  • Anzahl: 4
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)

Kronblätter weiß od. blasspurpurrosa, 4–6 mm lang

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 1

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 6 Staubblätter (meist zwei Kreise aus drei Staubblättern)
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • Anzahl: 4 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze behaart
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend
  • mit oberirdischen Ausläufern (bzw. Kriech- oder Legtrieben)

Ältere Pflanzen oft mit Ausläufern (Legtrieben)

Stängel oft verzweigt

Stängel unten durch verzweigte Haare rau, oben oft kahl

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: gezähnt
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
  • Fiederblätter: ein oder wenige (bis drei) Fiederpaare
  • Blattform: leierförmig (vergrößerter Endabschnitt oder Endblättchen)
  • Laubblätter nicht alle gleich gestaltet (meist Rosetten- und Stängelblätter)
  • Spreite eiförmig
  • Spreite rundlich
  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Blattoberseite behaart
  • Behaarung: Blattunterseite behaart
  • Behaarung: Haartyp: Gabelhaare/Kompassnadelhaare

Grundblatt deutlich gestielt, Spreite rundlich-herzförmig od. gefiedert mit höchstens 2 Paaren sehr kleiner Fiederabschnitte u. großem, rundlichen Endblättchen

Stängelblätter eiförmig bis rundlich, ±entfernt grob gezähnt, dadurch oft fast 5-eckig, im Umriss meist ± rhombisch

Blattstiel:

Grundblatt deutlich gestielt

Rosette:

Frucht:

  • Schote/Schötchen (aufrecht stehend und sich i.d.R. mit zwei Klappen öffnend)
  • Schote/Schötchen: Schote (Frucht mehr als dreimal so lang wie breit)

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Ruderalstandorte
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)

Frische bis feuchte Wiesen u. Weiderasen, Waldränder, feuchte Ruderalstellen

schwermetallresistent

(regional expansiv)

Ökologie:

Frische bis feuchte Wiesen u. Weiderasen, Waldränder, feuchte Ruderalstellen schwermetallresistent

(regional expansiv)

Höhenstufen:

  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

montan–subalpin(–alpin)

Geologie/Boden:

schwermetallresistent

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell
  • asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..

vegetativ über Ausläufer (Legtriebe)

Verbreitunsstrategien:

  • Flugfrucht (Anemochorie)

Blütezeit:

  • 04 - April
  • 05 - Mai
  • 06 - Juni

IV–VI