Berle

Berula

Familie (familia)

Doldenblütler / Apiaceae


Die Gattung umfasst weltweit 5 und in Europa eine Art.

Pflanze colliner bis submontaner (selten montaner) Sümpfe und Gewässer(ränder). Pflanze nicht distelartig, mit unterirdischen Ausläufern. Stängel aufrecht oder aufsteigend, zart gerillt. Stängel und Grundblattstiele hohl; Laubblatt -fiederschnittig oder -gefiedert, Grundblatt mit 4–9 Blättchenpaaren. Doppeldolden wenigstens  zum Teil (scheinbar) den Laubblättern gegenüber stehend (weil von Zweig übergipfelt); Hüllblätter nicht oder nur sehr schmal weißberandet; Hülle (3)4- bis vielblättrig, bleibend. Mindestens 1 deutliches Kelchblatt, Krone weiß oder grünlich-weiß oder purpurrötlich, Frucht ohne Schnabel, kahl; Teilfrucht ungeflügelt; ohne Ölstriemen; Fruchtwand überall dick (auch unter den Tälchen), die Rippen daher nur als breite, wenig vorspringende, flache Kanten.

 

Detailbeschreibung
Arten (species)
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

Stängel aufrecht od. aufsteigend

Pflanze mit unterirdischen Ausläufern

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

nur selten blühend, meist vegetative Vermehrung über Ausläufer

 

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Typ: Doppeldolde
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten in Laubblattachseln

Hülle (3)4- bis vielblättrig, bleibend

Doppeldolden wenigstens zT (scheinbar) den Laubblättern gegenüber stehend (weil von Zweig übergipfelt)

Hüllblätter nicht od. nur sehr schmal weißberandet

 

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blüte mit Nektarien/Nektarblättern/Diskus
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)

Mindestens 1 deutliches Kelchblatt

 

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtknoten unterständig
  • Fruchtblätter verwachsen
  • Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig
  • Kelchzähne deutlich

Mindestens 1 deutliches Kelchblatt

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • unterirdische Ausläufer (dünne, mit Niederblättern besetzte Sprossachsen)

Pflanze mit unterirdischen Ausläufern

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • mit unterirdischen Ausläufern
  • Pflanze kahl
  • Stängel stielrund
  • Stängel röhrig/hohl
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend

Stängel aufrecht od. aufsteigend

Stängel u. Grundblattstiele hohl

Doppeldolden wenigstens zT (scheinbar) den Laubblättern gegenüber stehend (weil von Zweig übergipfelt)

Pflanze mit unterirdischen Ausläufern

Stängel zart gerillt

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
  • Blattform: zusammengesetzt, unpaarig (mit Endblättchen)
  • Blattrand: gesägt
  • Blattrand: gezähnt
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Fiederblätter: viele (vier oder mehr) Fiederpaare
  • Fiederblätter: ein oder wenige (bis drei) Fiederpaare
  • mit Blattscheide

Grundblattstiele hohl

Grundblätter mit 4–9 Blättchenpaaren

Doppeldolden wenigstens zT (scheinbar) den Laubblättern gegenüber stehend (weil von Zweig übergipfelt)

 

Pflanze mit unterirdischen Ausläufern

Blattstiel:

Frucht:

  • Achäne /Karyopse
  • Spaltfrucht (z.B. Ahorn)

Frucht ohne deutliche braune Ölstriemen

Fruchtwand überall dick (auch unter den Tälchen), die Rippen daher nur als breite, wenig vorspringende, flache Kanten

Doppelachäne

 

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Frucht zwei- bis wenigsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Teilfrucht einsamig

Lebensraum:

  • Ufer und Röhrichte
  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
  • Wälder und Forste

siehe Berula erecta

 

Ökologie:

  • Staunässezeiger/Vernässungszeiger

siehe Berula erecta

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

siehe Berula erecta

Geologie/Boden:

  • Kalkliebend (=basiphil) bzw. karbonatliebend

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell
  • asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..

vegetativ über unterirdische Ausläufer

meist nicht blühend, meist nur vegetative Vermehrung über Ausläufer

Verbreitunsstrategien:

  • Wasserverbreitung (Hydrochorie)

Blütezeit:

  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September