Schilf-Reitgras

Calamagrostis epigejos


Gattung (genus)

Reitgras / Calamagrostis

Familie (familia)

Süßgräser / Poaceae


Synonyme: Landschilf-Reitgras, Landschilf, Gewöhnliches Reitgras, „Land-Reitgras“[1], Sand-Reitgras, (deutschländisch:) Sandrohr, Landrohr, Waldschilf

Lange, unterirdische Ausläufer vorhanden; Stängel meist mit 2–3(4) Knoten; Laubblätter (bläulich) graugrün, Spreite unterseits matt; Laubblattspreitengrund (Übergang zur Blattscheide) ohne Haarkranz; Ligula kahl, 4–8(12) mm lang. Herbstfärbung graubraun. Rispe 15–30 cm lang, aufrecht, dicht, knäuelig gelappt. Hüllspelzen eines Ährchens ≈ gleich lang; Deckspelze 3-nervig, Granne der Deckspelze 0,5–3 mm lang, aus dem Ährchen (d.h. Hüllspelze) nicht herausragend, ca. in der Mitte der Deckspelze entspringend (gleichfalls im Einschnitt zwischen den sehr großen „Zähnen“), die Spitze der Hüllspelze nicht er­reichend; Haare am Grund der Deckspelze mindestens so lang wie die Deckspelze (deren Spitze also meist ± überragend), 4–6 mm lang, ca (fast) so lang wie das Ährchen (Hüllspelze); Deckspelzen-­Granne die Deckspelze deutlich überragend. Höhe: (60)80–160 cm. Hemikryptophyt. (VI)VII–VIII. Nährstoffärmere Waldschläge (große Herden bildend), lichte Wälder, Wegränder, Forststraßen, Ruderalfluren, Flussufer; Tiefwurz­ler; collin–montan; sehr häufig.

[1]  – mit „epigejos“ (= „auf dem Land“) ist gemeint, dass diese im Habitus schilfähnliche Art i. U. zum Schilf im Trockenen wächst; der deutsche Büchername „Land-Reitgras“ ist deshalb unsinnig!

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • Dichtrasiger Wuchs
  • krautig
  • Lockerrasiger Wuchs

Lange, unterirdische Ausläufer vorhanden

Herbstfärbung graubraun

An ährstoffärmeren Waldschlägen große Herden bildend

Wuchshöhe:

  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig
  • Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig

Höhe: (60)80–160 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • windbestäubt (anemophil)

Ährchen einblütig

Blütenstand:

  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Spelzen = (meist) trockenhäutige Hochblätter im Ährchen vorhanden (Süß- und Sauergräser)
  • Typ: Rispe/Schirmrispe

Granne der Deckspelze 0,5–3 mm lang, aus dem Ährchen (dh Hüllspelze) nicht herausragend

Haare am Grund der Deckspelze 4–6 mm lang, ca. (fast) so lang wie das Ährchen (Hüllspelze)

Deckspelzengranne die Deckspelze deutlich überragend

Deckspelze 3-nervig

Hüllspelze eines Ährchens ≈ gleich lang

Granne der Deckspelze ca. in der Mitte der Deckspelze entspringend (gleichfalls im Einschnitt zwischen den sehr großen „Zähnen“), die Spitze der Hüllspelze nicht erreichend

Rispe 15–30 cm lang, aufrecht, dicht, knäuelig gelappt

Blütenblätter:

Granne der Deckspelze 0,5–3 mm lang, aus dem Ährchen (dh Hüllspelze) nicht herausragend

Haare am Grund der Deckspelze 4–6 mm lang, ca. (fast) so lang wie das Ährchen (Hüllspelze)

Deckspelzengranne die Deckspelze deutlich überragend, Deckspelze 3-nervig

Hüllspelze eines Ährchens ≈ gleich lang

Granne der Deckspelze ca. in der Mitte der Deckspelze entspringend (gleichfalls im Einschnitt zwischen den sehr großen „Zähnen“), die Spitze der Hüllspelze nicht erreichend

 

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 3 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • nicht vorhanden oder hinfällig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • unterirdische Ausläufer (dünne, mit Niederblättern besetzte Sprossachsen)

lange, unterirdische Ausläufer vorhanden

Tiefwurzler

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Knoten deutlich erkennbar (Poaceae)
  • Pflanze kahl
  • Pflanze rauh
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
  • Stängel stielrund
  • mit unterirdischen Ausläufern

lange, unterirdische Ausläufer vorhanden

Laubblätter (bläulich)graugrün

Stängel meist mit 2–3(4) Knoten

Herbstfärbung graubraun

an nährstoffärmeren Waldschlägen große Herden bildend

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • mit Blatthäutchen (Ligula)
  • mit Blattscheide
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite linealisch
  • Grösse: gross (länger als 10 cm)
  • Farbe: glauk (blaugrün)

Ligula kahl

Laubblätter (bläulich)graugrün, Spreite unterseits matt

Laubblattspreitengrund (Übergang zur Blattscheide) ohne Haarkranz; Ligula 4–8(12) mm lang

Herbstfärbung graubraun

Blattstiel:

Frucht:

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
  • Wälder und Forste
  • Ufer und Röhrichte
  • Ruderalstandorte

Nährstoffärmere Waldschläge (große Herden bildend), lichte Wälder, Wegränder, Forststraßen, Ruderalfluren, Flussufer

Ökologie:

Nährstoffärmere Waldschläge (große Herden bildend), lichte Wälder, Wegränder, Forststraßen, Ruderalfluren, Flussufer

Tiefwurzler

 

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–montan

 

Geologie/Boden:

Tiefwurzler

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell
  • asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..

vegetativ über unterirdische Ausläufer

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August

(VI)VII–VIII