Nick-Ringdistel

Carduus nutans


Gattung (genus)

Ringdistel / Carduus

Familie (familia)

Korbblütler / Asteraceae


Synonyme: Nickende Ringdistel, Nickende Distel

Pflanze sehr variabel, sehr stechend; Stängel einfach oder verzweigt, meist 1–3-körbig, etwa 5–10 cm unterhalb des Korbes nackt, weiter unten durch die herablaufenden Laubblätter lappig geflügelt; Laubblätter fiederteilig, die Abschnitte meist mit 3–7 mm langen Enddornen; Körbe einzeln, endständig, 30–80 mm im Durchmesser; mittlere Hüllblätter meist 2–3 mm breit, über einem eiförmigen Grund ± nach außen geknickt („eingeschnürt“), über der Knickstelle eilanzettlich, in eine kräftige, stechend-dornige Spitze verschmälert; Pappus 13–24 mm lang; Blüten duftend (ihren Duft wechselnd); Früchte 4–5 mm lang, mit Elaio­som (Basis des Griffels). Höhe: 30–100 cm. Hemikryptophyt (Therophyt). Blütezeit: VI–IX. Trockene Ruderalplätze, Forst­straßen­ränder, Geilstellen in Trocken­weide­rasen, Brachen; wärmeliebend; Stick­stoff­zeiger, Pionierpflanze; collin–montan.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

  • Ureinheimisch = indigen
  • Adventive= Eingebürgerte = Synanthrope (Archaeo-, Palaeo-, und Neophyten)

Im Pannonikum heimisch und zerstreut, sonst etabliert und selten

 

Gebiet:

Im Pannonikum heimisch und zerstreut, sonst etabliert und selten

 

Lebensform:

Hemikryptophyt (Therophyt)

Wuchsform:

  • krautig
  • bienn (zweijährig)
  • annuell
  • hapaxanth (nur einmal blühend, danach absterbend)

Pflanze sehr stechend

Stängel einfach oder verzweigt

 

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Höhe: 30–100 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Typ: Korb/ Körbchen
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten nickend

Mittlere Hüllblätter über einem eiförmigem Grund ±nach außen geknickt („eingeschnürt“), über der Knickstelle eilanzettlich, in eine kräftige, stechend-dornige Spitze verschmälert

Stängel meist 1–3-körbig

Körbe einzeln am Ende des Stängels und der Zweige, 30–80 mm im Durchmesser

Hüllblätter über der Knickstelle waagrecht abstehend bis zurückgeschlagen, die mittleren meist 2–3 mm breit

(subsp. nutans): Hüllblätter (zumind. die äußeren) deutlich abstehend bis zurückgeschlagen; äußere Hüllblätter 2–4 mm breit

Hüllblätter deutlich(scharf) umgeknickt, darunter länglich-eiförmig, über der Knickstelle allmählich in einen mehr als 3 mm langen Dorn verschmälert

Körbe 30–50 mm im Durchmesser; Hüllblätter in den vorderen 2/3 mit deutlichem Mittelnerv, die äußeren über der Knickstelle zurückgeschlagen, die mittleren abstehend, 1,5–3(4) mm breit

Körbe stets nickend

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

Blütensymmetrie:

nur Röhrenblüten vorhanden

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten unterständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

Frucht mit Elaiosom (Basis des Griffels)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Blütenkelch:

Pappus 13–18 mm lang

Blütenduft:

Blütenduft: duftwechselnd: Anthesebüte: Kumarin, nach der Vollanthese: Kakao

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • mit Dornen/Stacheln
  • Pflanze kahl
  • Stängel geflügelt
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Pflanze sehr stechend

Stängel einfach oder verzweigt, meist 1–3-körbig, ≈ 5–10 cm unterhalb des Korbes nackt, weiter unten durch die herablaufenden Laubblätter lappig geflügelt

 

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite zugespitzt
  • Apex: Blattspreite mit Grannenspitze
  • Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
  • Blattrand: wellig/kraus (dreidimensonal)
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
  • Blattrand: gezähnt
  • Nervatur fieder-/netznervig
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)

Pflanze sehr stechend

Stängel ≈ 5–10 cm unterhalb des Korbes nackt, weiter unten durch die herablaufenden Laubblätter lappig geflügelt

Laubblätter fiederteilig, Abschnitte meist mit 3–7 mm lang Enddornen; Laubblätter beiderseits mit 6–8 Abschnitten (diese mit 4–8 mm langem Enddorn), unterseits mit deutlich hervortretenden Nerven

Blattstiel:

Stängel unten durch die herablaufenden Laubblätter lappig geflügelt

Rosette:

Frucht:

Frucht 4–5 mm lang, mit Elaiosom (Basis des Griffels)

Pappus 13–18 mm lang

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
  • Samen mit Elaiosomen (helle, fleischige Anhängsel)

Frucht mit Elaiosom (Basis des Griffels)

Lebensraum:

  • Ruderalstandorte
  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften

Trockene Ruderalplätze, Forststraßenränder, Geilstellen in Trockenweiderasen, Brachen; wärmeliebend; Stickstoffzeiger, Pionierpflanze

(subsp. nutans:) Im Pannonikum heimisch und zerstreut, sonst etabliert und selten

 

Ökologie:

  • An Trockenstandorte angepasst (Xerophyt)
  • Störungszeiger
  • wärmeliebend (thermophil)
  • Nährstoffzeiger (fette, nährstoffreiche Böden)

Trockene Ruderalplätze, Forststraßenränder, Geilstellen in Trockenweiderasen, Brachen; wärmeliebend; Stickstoffzeiger, Pionierpflanze

(subsp. nutans:) Im Pannonikum heimisch und zerstreut, sonst etabliert und selten

 

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–montan

Geologie/Boden:

Trockene Ruderalplätze, Forststraßenränder, Geilstellen in Trockenweiderasen, Brachen; wärmeliebend; Stickstoffzeiger, Pionierpflanze

 

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Flugfrucht (Anemochorie)

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September

VI–IX