Breitblatt-Fingerwurz
Dactylorhiza majalis
Gattung (genus)
Familie (familia)
Synonyme: Orchis latifolia, Dactylorhiza latifolia, Dactylorhiza fistulosa
Stängel dick, mehr oder weniger schlaff; Laubblätter seitlich abstehend, 3–4(6)× so lang wie breit, breit-lanzettlich bis eiförmig, kaum gekielt, Spitze nicht kapuzenförmig, trübgrün, meist gefleckt; Blütenstand anfangs gedrungen, kegelförmig bis walzlich, 10–50-blütig; Deckblätter die Blüten überragend, gefleckt; Blütenhülle hell- bis dunkelpurpurn; Lippe sattelförmig, zum Grund hin heller werdend, mit Schleifenmuster; Sporn leicht abwärts gebogen. Höhe: 10–40(60) cm. Geophyt. Blütezeit: IV–VI. Feuchte bis nasse Magerwiesen, Nieder- und Quellmoore; collin–subalpin; häufig bis zerstreut; im gesamten Burgenland gefährdet.
Detailbeschreibung
Flora status:
- Ureinheimisch = indigen
(Allotetraploid: 2n = 80, entstanden aus D. fuchsii × D. incarnata) Hybridisiert mit D. incarnata
Lebensform:
- Geophyt (Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen)
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Wuchshöhe:
- 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
Höhe: 10–40(60) cm
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
- Typ: Traube
- Infloreszenz vielblütig
- Infloreszenz dichtblütig
Die Spitze des obersten Stängelblattes den Blütenstand meist erreichend oder fast erreichend
Blüten meist dicht gedrängt
Blütenstand 10–50-blütig; Deckblätter die Blüten überragend
Deckblätter ± gefleckt
Blütenstand anfangs gedrungen, kegelförmig bis walzlich
Blütenblätter:
- Anzahl: 6 (meist in zwei Kreisen mit je drei Blütenblättern)
- Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
- Blütenhülle freiblättrig
- Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
- Farbe: mehrfarbig oder gemustert
- Blüten gespornt
- Lippenkrone („Lippenblüte“)
Blütenhüllblätter rosa bis dunkelpurpurn, selten weiß, am Grund niemals gelb
Deckblätter die Blüten überragend
Blütenhülle hell- bis dunkelpurpurn; Lippe sattelförmig, zum Grund hin heller werdend, mit Schleifenmuster
Sporn leicht abwärts gebogen
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten unterständig
- Narbe kopfig oder sitzend
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 1-2 Staubblätter
- Staubblätter verwachsen
Blütenkelch:
- Anzahl: 3 Kelchblätter
- Kelch freiblättrig
Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):
- Speicherwurzel(n) – Rüben und Wurzelknollen
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
- Pflanze kahl
- Stängel röhrig/hohl
- Stängel stielrund
- Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
- Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend
Stängel zumindest etwas hohl (± zusammendrückbar)
Die Spitze des obersten Stängelblattes den Blütenstand meist erreichend oder fast erreichend. — Laubblätter 1–7
Laubblätter seitlich abstehend, trübgrün
Stängel dick, ± schlaff
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattrand: ganzrandig
- Blattstellung: Grundständig (Rosette)
- Blattstellung: Wechselständig
- Nervatur parallel-/bogennervig
- Oberfläche: gefleckt (mit hellen oder dunklen Flecken) oder drüsig punktiert
- Spreite eiförmig
- Spreite lanzettlich
Die Spitze des obersten Stängelblattes den Blütenstand meist erreichend oder fast erreichend. — Laubblätter 1–7
Laubblätter nur auf der Oberseite gefleckt oder ungefleckt
Laubblätter seitlich abstehend, trübgrün, breit-lanzettlich bis eiförmig, 3–4(6)× so lang wie breit, kaum gekielt, Spitze nicht kapuzenförmig
Laubblätter meist gefleckt
Blattstiel:
- Blattstiel fehlend (sitzendes Blatt)
- Blattstiel kurz (undeutlich)
Rosette:
- Halbrosettenpflanze (Rosette und Stängelblätter vorhanden)
Lebensraum:
- Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
- Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
Feuchte bis nasse Magerwiesen, Nieder- und Quellmoore
Ökologie:
- Staunässezeiger/Vernässungszeiger
- Magerkeitszeiger (Ausgelaugte, nährstoffarme Böden)
Feuchte bis nasse Magerwiesen, Nieder- und Quellmoore
Höhenstufen:
- Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
- Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
- montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder
collin–subalpin
Geologie/Boden:
Feuchte bis nasse Magerwiesen, Nieder- und Quellmoore
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Verbreitunsstrategien:
- Selbstausbreitung (Autochorie)
Streuausbreitung
Blütezeit:
- 04 - April
- 05 - Mai
- 06 - Juni
- 07 - Juli