Holunder-Fingerwurz

Dactylorhiza sambucina


Gattung (genus)

Fingerwurz / Dactylorhiza

Familie (familia)

Orchideen / Orchidaceae


Synonyme: Holunder-Knabenkraut, Orchis sambucina, Dactylorhiza lati­folia

Laubblätter schmal- bis breit-lanzettlich, ungefleckt; Blütenstand dicht- und reichblütig; Deckblätter die Blüten oft überragend; Blütenhüllblätter (hell)gelb oder rot bis orangerot mit gelbem Grund (Blütenfarbendimorphismus); Lippe querelliptisch bis rundlich, leicht konvex, meist angedeutet 3-lappig, ± gepunktet; Sporn meist steil abwärts gebogen; Blüten duftend (nicht nach Holunder-Blüten!). Höhe: 10–30 cm. Geophyt. Blütezeit: (IV)V–VI. Frische bis mäßig trockene Magerrasen, fast stets gemeinsam mit gelb ­blühenden Exemplaren; collin–obermontan; zerstreut bis selten.

 

Verwechslungsmöglichkeit

  • Bleich-Knabenkraut / Orchis pallens, hier allerdings unter anderem der Sporn aufwärts gerichtet und die Blüten tatsächlich nach Holunder-Blüten duftend.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

  • Geophyt (Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen)

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 10–30 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blütenfarbendimorphismus: Blütenhüllblätter (hell)gelb oder rot bis orangerot mit gelbem Grund

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz dichtblütig
  • Infloreszenz vielblütig
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
  • Typ: Traube

Blütenstand dicht- und reichblütig

Deckblätter die Blüten oft überragend

Blütenblätter:

  • Anzahl: 6 (meist in zwei Kreisen mit je drei Blütenblättern)
  • Apex: Blütenblätter (oder Kronzipfel) lappig, spaltig oder schnittig
  • Blüten gespornt
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: gelb
  • Farbe: orange
  • Farbe: rot
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: mehrfarbig oder gemustert
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)

Blütenhüllblätter purpurn bis orangerot, Lippe am Grund gelb. (oder gesamte Blütenhülle (hell)gelb)

Blütenfarbendimorphismus: Blütenhüllblätter (hell)gelb oder rot bis orangerot mit gelbem Grund

Lippe querelliptisch bis rundlich, meist angedeutet 3-lappig, leicht konvex, ± gepunktet

Sporn meist steil abwärts gebogen

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 1-2 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Blütenkelch:

  • Anzahl: 3 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Blütenduft:

Blütenduft: ohne Duft oder schwach: Marille-Pfirsich, manchmal +Pfeffer (nicht Holunder!)

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Speicherwurzel(n) – Rüben und Wurzelknollen

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Blütenfarbendimorphismus: Blütenhüllblätter (hell)gelboder rot bis orangerot mit gelbem Grund

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite lanzettlich

Laubblätter schmal- bis breit-lanzettlich, ungefleckt

Blattstiel:

Frucht:

Samen:

  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)

Frische bis mäßig trockene Magerrasen, fast stets gemeinsam mit gelbblühenden Exemplaren

Ökologie:

  • Magerkeitszeiger (Ausgelaugte, nährstoffarme Böden)

Frische bis mäßig trockene Magerrasen, fast stets gemeinsam mit gelbblühenden Exemplaren

Zeigerwerte:7 5 4 4 5 2

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–obermontan

Geologie/Boden:

Frische bis mäßig trockene Magerrasen

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Selbstausbreitung (Autochorie)

Streuausbreitung

Blütezeit:

  • 04 - April
  • 05 - Mai
  • 06 - Juni

(IV)V–VI