Schmalblatt-Doppelrauke

Diplotaxis tenuifolia


Gattung (genus)

Doppelrauke / Diplotaxis

Familie (familia)

Kreuzblütler / Brassicaceae


Synonyme: „Rukola“ (des Lebensmittelhandels), Falsche Rukola, Ästige(r) Doppelrauke, „Wilde Rauke“,„Stinkkraut“, „Schweinsbratenpflanze“; „Rucola selvatica“

Pflanze (fast) kahl (Stängelhaare 0,5–1 mm lang, waagrecht-abstehend bis etwas abwärts gerichtet); Stängel ca. 3–6-blättrig, meist aufsteigend, am Grund etwas verholzend; keine deutliche Grundrosette; Laubblätter unregelmäßig 1–2×-fiederlappig bis -schnittig, die Abschnitte schmal, fast linealisch, mehr als 4× so lang wie breit; Laubblattzähne ohne Knorpelspitze; Blüten nach Honig duftend; Blütenstiel meist 2–3× so lang wie die Blüten; Kelchblätter 4–7 mm lang; Krone gelb, sich während der Anthese nicht verfärbend, Kronblätter 7–12(15) mm lang; die beiden längeren Blütennektarien ca. 1 mm lang; Anthere 1,7–3 mm lang; Frucht oberhalb des Blütenbodens (des Kelch) mit (0,5)1–3(6) mm langem Stiel (Karpophor); Fruchtstiele ⅓× bis fast so lang wie die reife Frucht. Höhe: 30–80 cm. Hemikryptophyt–Chamaephyt. V–X(XI). Trockene Ruderalstellen: Wegränder, Bahndämme, Mauerfüße, Pflasterritzen; gern über Löss; collin(–montan); häufig. Archaeophyt? Wildgemüse und statt Eruca sativa / Gartenrauke als Salatpflanze „Rukola“ kultiviert (Laubblätter gleich wie die der Eruca sativa schmeckend). 

Anmerkung: Als (falscher) „Rukola-Salat“ (Rosettenblätter erstjähriger Pflanze) kultiviert und im Handel. Vergleiche Eruca sativa.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

  • Ureinheimisch = indigen
  • Adventive= Eingebürgerte = Synanthrope (Archaeo-, Palaeo-, und Neophyten)

Archäophyt?

Wildgemüse u. statt Erucasativa / Gartenrauke als Salatpflanze „Rukola“ kultiviert (Laubblätter gleich wie die der Eruca sativa schmeckend).

Als (falscher) „Rukola-Salat“ kultiviert u. im Handel

 

Lebensform:

Wuchsform:

kurzlebig

Stängel meist aufsteigend, am Grund etwas verholzend

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Höhe: 30–80 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • selbstbestäubt (autogam)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Typ: Traube
  • Beblätterung: Nackter Blütenstand (keine Hochblätter zwischen den Blüten)

Blütenstiel meist 2–3× so lang wie die Blüten

Blütenblätter:

  • Anzahl: 4
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: gelb
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten gross (mehr als 2 cm Durchmesser)
  • Blüte mit Nektarien/Nektarblättern/Diskus

Krone gelb

Kronblatt7–12(15) mm lang

die beiden längeren Blütennektarien ca. 1 mm lang

Blütenstiel meist 2–3× so lang wie die Blüten

Krone sich während der Anthese nicht verfärbend

Blütensymmetrie:

  • Blüte disymmetrisch (zwei Symmetrieachsen)

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 1

Frucht oberhalb des Blütenbodens (des Kelchs) mit (0,5)1–3(6) mm langem Stiel (Karpophor)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 6 Staubblätter (meist zwei Kreise aus drei Staubblättern)
  • Staubblätter frei

Anthere 1,7–3 mm lang

Blütenkelch:

Frucht oberhalb des Blütenbodens (des Kelchs) mit (0,5)1–3(6) mm langem Stiel (Karpophor)

Kelchblatt 4–7 mm lang

Blütenduft:

Blütenduft: Honig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Pfahlwurzel

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze kahl
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend

Pflanze (fast) kahl (Stängelhaare 0,5–1 mm lang, waagrecht-abstehend bis etwas abwärts gerichtet)

Stängel ca. 3–6-blättrig, meist aufsteigend

am Grund etwas verholzend

keine deutliche Grundrosette

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
  • Blattform: geteilt, geschnitten
  • Blattform: geteilt, gelappt (z.B. Eichenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Spreite linealisch
  • Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)

Laubblatt unregelmäßig 1–2×-fiederlappig bis -schnittig, die Abschnitte schmal, fast linealisch, mehr als 4× so lang wie breit

Stängel ca. 3–6-blättrig

keine deutliche Grundrosette

Wildgemüse u. statt Eruca sativa / Gartenrauke als Salatpflanze „Rukola“ kultiviert (Laubblätter gleich wie die der Eruca sativa schmeckend).

Als (falscher) „Rukola-Salat“ (Rosettenblätter erstjähriger Pflanzen) kultiviert u. im Handel

 

Rosette:

keine deutliche Grundrosette

Fruchtstand:

Fruchtstiele ⅓× bis fast so lang wie die reife Frucht

Frucht:

  • Schote/Schötchen (aufrecht stehend und sich i.d.R. mit zwei Klappen öffnend)
  • Schote/Schötchen: Schote (Frucht mehr als dreimal so lang wie breit)

Frucht oberhalb des Blütenbodens (des Kelchs) mit (0,5)1–3(6) mm langem Stiel (Karpophor)

Fruchtstiele ⅓× bis fast so lang wie die reife Frucht

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Ruderalstandorte

Trockene Ruderalstellen: Wegränder, Bahndämme, Mauerfüße, Pflasterritzen

gern über Löss

Wildgemüse u. statt Eruca sativa / Gartenrauke als Salatpflanze „Rukola“ kultiviert

 

Ökologie:

Trockene Ruderalstellen: Wegränder, Bahndämme, Mauerfüße, Pflasterritzen

gern über Löss

 

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin(–montan)

 

Geologie/Boden:

Trockene Ruderalstellen: Wegränder, Bahndämme, Mauerfüße, Pflasterritzen

gern über Löss

 

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 05 - Mai
  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober
  • 11 - November

V–X(XI)