Ruderal-Kresse

Lepidium ruderale


Gattung (genus)

Kresse, Krähenfuß / Lepidium s.lat.

Familie (familia)

Kreuzblütler / Brassicaceae


Synonym: Schutt-Kresse, Stink-Kresse

Pflanze ☉, stark riechend (ähnlich Kresse); Stängel mit kurzen, gerade abstehenden Haaren; untere Laubblätter 1–3-fach fiederschnittig, mit schmal-lanzettlichen Abschnitten, obere Laubblätter einfach, ganzrandig, 5–20× so lang wie breit; Kronblätter kürzer als der Kelch, meist aber fehlend; Staubblätter 2 oder 4; Fruchtstiele 1–1½× so lang wie die Frucht, Frucht elliptisch, 2–2,5 mm lang und 1,5–2 mm breit, oberwärts schmal geflügelt, deutlich ausgerandet; Griffel die Ausrandung nicht überragend; Samen nicht berandet. Höhe: 10–30 cm. ausdauernd, Therophyt–Hemikryptophyt. V–X. Trockene Ruderalstellen, Trittgesellschaften, Bahnanlagen, salztolerant; collin–montan; häufig bis zerstreut, expansiv; im Süden selten. Wildgemüse.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

expansiv

Lebensform:

Wuchsform:

kurzlebig

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 10–30 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • selbstbestäubt (autogam)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Nackter Blütenstand (keine Hochblätter zwischen den Blüten)
  • Typ: Traube

Blütenblätter:

  • reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")
  • Anzahl: 4
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)

Kronblätter kürzer als der Kelch od. (meistens) fehlend

 

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 1

Griffel die Ausrandung (der Frucht) nicht überragend

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 1-2 Staubblätter
  • Anzahl: 4 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Staubblätter 2 od. 4

Blütenkelch:

  • Anzahl: 4 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Kronblätter (falls vorhanden!) kürzer als der Kelch

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Pfahlwurzel

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze behaart
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend

Stängel mit kurzen, gerade abstehenden Haaren

Pflanze stark riechend (ähnlich Kresse)

Wildgemüse

 

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattform: geteilt, geschnitten
  • Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
  • Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
  • Blattform: zusammengesetzt, unpaarig (mit Endblättchen)
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Blattform: zusammengesetzt: zweifach (doppelt) oder mehrfach
  • Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)
  • Spreite lanzettlich
  • Blattrand: ganzrandig

Obere Laubblätter 5–20× so lang wie breit

untere Laubblätter 1–3-fach fiederschnittig, mit schmal-lanzettlichen Abschnitten

Pflanze stark riechend (ähnlich Kresse)

Obere Laubblätter einfach, ganzrandig

Wildgemüse

 

Blattstiel:

Rosette:

Fruchtstand:

Fruchtstiele 1–1½× so lang wie die Frucht

Frucht:

  • Schote/Schötchen (aufrecht stehend und sich i.d.R. mit zwei Klappen öffnend)
  • Schote/Schötchen: Schötchen (Frucht weniger als dreimal so lang wie breit)

Frucht oberwärts schmal geflügelt, deutlich ausgerandet

Griffel die Ausrandung nicht überragend

Fruchtstiele 1–1½× so lang wie die Frucht

Frucht 2–2,5 mm lang u. 1,5–2 mm breit

Frucht elliptisch

 

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Samen nicht berandet

Lebensraum:

  • Ruderalstandorte

Trockene Ruderalstellen, Trittgesellschaften, Bahnanlagen

salztolerant

expansiv

Ökologie:

  • Salzpflanze (Halophyt) oder salztolerant

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–montan

 

Geologie/Boden:

  • Flachgründige Böden

Trockene Ruderalstellen, Trittgesellschaften, Bahnanlagen

salztolerant

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Flugfrucht (Anemochorie)

Windausbreitung: Steppenläufer

Blütezeit:

  • 05 - Mai
  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober

V–X