Weißwurz

Polygonatum

Familie (familia)

Spargelgewächse / Asparagaceae


Die Gattung umfasst weltweit 57 Arten, von denen 5 in Europa heimisch sind.

Sie gehört laut aktueller Lehrmeinung in die Unterfamilie Nolinoideae / Mäusedornähnliche innerhalb der Asparagacae (ehemalige Ruscaceae und Convallariaceae).

Diese Unterfamilie umfasst weltweit 20 Gattungen und 140 Arten.

Holarktisch. Gemeinsame Merkmale: Meist sommergrüner Rhizom-Geophyt, selten immergrüner Strauch oder strauchförmige Staude; Rhizom meist kriechend; Laubblätter grund- oder wechselstdg, normal ausgebildet oder auf kleine, häutige Schuppen reduziert, wobei dann Phyllokladien (laubblattartig verbreiterte Kurz­sprosse) die Funktion der Laubblätter übernehmen; Blüten zwittrig oder 1-geschlechtig, radiär; Perigonblätter 4-6, frei oder miteinander verwachsen, weiß oder weißlich, selten grün; Staubblätter 4 oder 6; Fruchtknoten oberständig, meist 2- oder 3-fächrig (selten 1-fächrig); Frucht: Beere.

Gattung Polygonatum:

Rhizom dick, weißlich; Stängel unverzweigt; Laubblätter normal entwickelt (nicht durch schuppenförmige Niederblätter ersetzt), Phyllokladien fehlend; Laubblätter mehr als 3, stängelständig, nicht stängelumfassend; Blüten zwittrig, zu 1–4 in den Laubblattachseln; Perigonblätter 6, verwachsenblättrig (zu mehr als ⅔ ihrer Länge miteinander verwachsen; Perigonröhre weiß, Perigonzipfel hellgrün, abstehend; Staubblätter 6.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

  • Geophyt (Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen)

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blüten zwittrig

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Infloreszenz wenigblütig
  • Beblätterung: Frondoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Laubblätter, Blütenstand daher nicht deutlich abgesetzt)
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten in Laubblattachseln
  • Typ: Traube
  • Nur Einzelblüten

Blüten zwittrig, zu 1–4 in den Laubblattachseln

Blütenblätter:

  • Anzahl: 6 (meist in zwei Kreisen mit je drei Blütenblättern)
  • Blüten zylindrisch oder glockenförmig
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Blütenhülle gleichförmig (homochlamydeisch = alle Blütenhüllblätter gleich, entweder alle kelch- oder alle kronblattförmig)
  • Farbe: grünlich
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

Perigonblätter 6, verwachsenblättrig (zu mehr als ⅔ ihrer Länge miteinander verwachsen; Perigonröhre weiß, Perigonzipfel hellgrün, abstehend

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 6 Staubblätter (meist zwei Kreise aus drei Staubblättern)

Staubblätter 6

Blütenkelch:

  • nicht vorhanden oder hinfällig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)

Rhizom dick, weißlich

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Stängel unverzweigt

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite zugespitzt
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Blattstellung: Quirlständig
  • Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
  • Grösse: gross (länger als 10 cm)
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite lanzettlich

Laubblätter normal entwickelt (nicht durch schuppenförmige Niederblätter ersetzt), Phyllokladien fehlend; Laubblätter mehr als 3, stängelständig, nicht stängelumfassend

Blattstiel:

Laubblätter nicht stängelumfassend

Frucht:

  • Beere
  • Farbe: rot
  • Farbe: blau oder schwarz

Samen:

  • Frucht zwei- bis wenigsamig
  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Auwälder
  • Wälder und Forste
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
  • Gebüsche und Hochstaudenfluren
  • Trockenrasen

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 05 - Mai
  • 06 - Juni