Blasen-Leimkraut

Silene vulgaris


Gattung (genus)

Leimkraut ivS / Silene emend.

Familie (familia)

Nelkengewächse / Caryophyllaceae


Synonyme: Aufgeblasenes Leimkraut, Gewöhnliches Leimkraut, Taubenkropf-Leimkraut, Klatschnelke, „Taubenkropf“, Silene cucubalus, Silene inflata

Pflanze höher als 3 cm, nicht dicht polsterförmig, basal meist verzweigt, meist kahl, nicht auffallend glauk, aber etwas bläulich bereift; mittlere und obere Laubblätter am Rand kahl oder bewimpert; Internodium unter dem Blütenstand (0,8)1–3(3,7)× so lang wie das Internodium zwischen den obersten Laubblättern; Blütenstand (1)3–21-blütig, dessen Hauptzweige 1,5–5× so lang wie die Endblüte (inklusive deren Blütenstiel); Blütenträger kahl; alle Blüten zwittrig (daher alle Blüten mit Griffel); Kelch aller Blüten gleich gestaltet, (9)10–17(19) mm lang und (4,5)6–10(15) mm breit, 20-nervig, deutlich aufgeblasen, deutlich netzadrig, vor der Anthese und im Fruchtzustand an der Basis gestutzt und eingedellt, die Frucht um 1,5–8 mm überragend; Kronblätter 2-spaltig, weiß; Griffel 3; Frucht: Kapsel, 6(8)-zähnig, nicht glänzend schwarz. Chamaephyt. Blütezeit: VI–IX(X). Nachtblüher; Pionierpflanze; Wildgemüse; Volksarzneipflanze.

Im Burgenland kommen Unterarten Silene vulgaris subsp. vulgaris und die taxonimisch unklare Silene vulgaris subsp. antelopum vor. Weitere Informationen siehe dort. 

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

  • Chamaephyt (Zwerg-, Teppich- und Halbsträucher, Polsterstauden)

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • verholzt
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Pflanze basal meist verzweigt, meist kahl, nicht auffallend glauk, aber etwas bläulich bereift

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

alle Blüten zwittrig (daher alle Blüten mit Griffel)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz wenigblütig
  • Infloreszenz vielblütig
  • Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..

Blütenstand (1)3–21-blütig, dessen Hauptzweige 1,5–5× so lang wie die Endblüte (inklusive deren Blütenstiel)

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Apex: Blütenblätter (oder Kronzipfel) lappig, spaltig oder schnittig
  • Blüten stieltellerförmig
  • Blüten zylindrisch oder glockenförmig
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Verwachsenblättrig mit Nebenkrone

Blütenträger kahl

Kronblätter 2-spaltig, weiß

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 3 (bzw. Narben (bei Seggen))

Griffel 3

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 10 Staubblätter (meist zwei Kreise zu je fünf Staubblättern)
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch verwachsenblättrig

Kelch aller Blüten gleich gestaltet, (9)10–17(19) mm lang und (4,5)6–10(15) mm breit, 20-nervig, deutlich aufgeblasen, deutlich netzadrig, vor der Anthese und im Fruchtzustand an der Basis gestutzt und eingedellt, die Frucht um 1,5–8 mm überragend

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze kahl
  • Pflanze behaart
  • Pflanze glauk/bereift
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Farbe: glauk (blaugrün)
  • Behaarung: am Rand bewimpert
  • Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
  • Spreite lanzettlich

Pflanze meist kahl, nicht auffallend glauk, aber etwas bläulich bereift; mittlere und obere Laubblätter am Rand kahl oder bewimpert

Blattstiel:

Frucht:

Kelch im Fruchtzustand an der Basis gestutzt und eingedellt, die Frucht um 1,5–8 mm überragend

Frucht: Kapsel, 6(8)-zähnig, nicht glänzend schwarz

Samen:

  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Felsstandorte
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
  • Ruderalstandorte

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober

VI–IX(X)