Sektion Wiesen-Löwenzahn, Echt-Löwenzahn

Taraxacum sect. Ruderalia


Gattung (genus)

Löwenzahn / Taraxacum

Familie (familia)

Korbblütler / Asteraceae


Umfangreichste Sektion der Gattung mit mehr als 1000 beschriebenen Arten weltweit. Im Gebiet sind ≈ 80 Arten nachgewiesen, was nur einem sehr kleinen Teil der real existierenden Arten entspricht. Viele Arten sind noch nicht identifiziert bzw. beschrieben.

 

Stängel oberwärts kahl oder spinnwebig behaart, aber nie wollig

Rostrum(6)7–12 mm lang

Äußere Hüllblätter unterhalb der Spitze ohne Höcker

Äußere Hüllblätter ohne oder nur mit sehr schmalem, 0,1—0,3 mm breitem oder undeutlichen Hautrand. — Laubblattspreite im Umriss schmal-verkehrt-eiförmig bis lanzettlich

Frucht 3–4 mm lang; an frischen bis feuchten Standorten — Collin bis alpin

Äußere Hüllblätter mehr als 10 mm lang; Zungen gelb

Äußere Hüllblätter grün bis schwarzgrün, ohne dunklen Mittelstreifen auf der Außen­seite

Äußere Hüllblätter ± waagrecht abstehend bis zurückgebogen, zurückgeschlagen oder unregel­mäßig abstehend, — berandet oder unberandet,bereift oder unbereift. Korb meist 30–70 mm im Durchmesser; Frucht mit kegeliger, 0,3–0,6 mm langer Pyramide, sehr selten mit fast zylindrischer, mehr als 0,6 mm langer Pyramide. Höhe: 10–50(80) cm. Hemikryptophyt. (III)IV–V(–X). Fettwiesen, -weiden, Wegränder, Rude­ralgesellschaften; meist tiefgründige Ton- und Lehmböden; Tiefwurzler, Pio­nier­pflanze; collin–subalpin; sehr häufig. Alle TG. Wildsalat- und Volksarzneipflanze, Zichorienwurzelersatz (Wurzel), Bienen­weidepflanze. (T. sect. Vulgaria, T. officinale agg., T. sect. Ruderalia)Sekt. Wiesen-L., Echter L., Gewöhnlicher L., Ruderal-L., „Wiesen-Kuhblumen-Grp“,Gewöhnl. L.,Röhrlsalat, „Maiblume“, „Maistock“, (nö.:) „Mairöhrl“, (oö.:) „Heni­bleamö“ [= Honigblümchen], „Saubleame“, „Milibleame“, (wien.:)„Ziguri“ /T. sect. Taraxacum[1]

 


[1] Für die Anfängerin und den Anfänger seien hier die auffallendsten Unterschiede zwischen den beiden häufigen Arten Wiesen-Löwenzahn / Taraxacum officinale (T.) uund Wiesen-Leuen­zahn / Leontodon hispidus (L.) einander gegenübergestellt: T. ist kahl oder nur schwach zart spinnwebhaarig (L. meist behaart – mit Gabelhaaren [Lupe!], ohne Spinnwebhaare), T. führt reichlich Milchsaft (L. nur sehr wenig), T. hat hohlen Schaft (L.: nicht), bei T. sind die Laubblätter meist tief fiederschnittig (bei L. meist nur fiederlappig), T. hat zurückgeschlagene äußere Korbhüllblätter (bei L. alle Korbhüllblätter aufrecht), bei T. ist der Pappus lang gestielt (bei L. auf der Frucht sitzend), die Pappushaare sind bei T. unverzweigt und rein weiß [„Pusteblume“] (bei L. fiedrig verzweigt [Lupe!] und schmutzig-grau-gelblich). Also Augen auf: wirklich keine Ähnlichkeit!

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Wildsalat- und Volksarzneipflanze

Lebensform:

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Höhe: 10–50(80) cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Bienen­weidepflanze

Blütenstand:

  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Typ: Korb/ Körbchen
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf unbeblättertem Stängel (Schaft)

Äußere Hüllblätter unterhalb der Spitze ohne Höcker

Äußere Hüllblätter ohne oder nur mit sehr schmalem, 0,1—0,3 mm breitem oder undeutlichen Hautrand

Äußere Hüllblätter mehr als 10 mm lang; Zungen gelb

Äußere Hüllblätter grün bis schwarzgrün, ohne dunklen Mittelstreifen auf der Außen­seite

Äußere Hüllblätter ± waagrecht abstehend bis zurückgebogen, zurückgeschlagen oder unregel­mäßig abstehend, — berandet oder unberandet, bereift oder unbereift

Korb meist 30–70 mm im Durchmesser

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blüten zungenförmig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: gelb
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

Zungen gelb

Blütensymmetrie:

nur Zungenblüten

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten unterständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Blütenkelch:

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Pfahlwurzel

Tiefwurzler

Zichorienwurzelersatz (Wurzel)

 

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Stängel oberwärts kahl oder spinnwebig behaart, aber nie wollig

Wildsalat- und Volksarzneipflanze, Zichorienwurzelersatz (Wurzel), Bienenweidepflanze

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
  • Blattform: geteilt, gelappt (z.B. Eichenblatt)
  • Blattform: geteilt, geschnitten
  • Blattform: geteilt, gespalten
  • Blattform: leierförmig (vergrößerter Endabschnitt oder Endblättchen)
  • Blattrand: gezähnt
  • Blattstellung: Grundständig (Rosette)
  • Pflanze mit Milchsaft
  • Spreite eiförmig
  • Spreite lanzettlich

Laubblattspreite im Umriss schmal-verkehrt-eiförmig bis lanzettlich

Wildsalat- und Volksarzneipflanze

Blattstiel:

Rosette:

  • Vollrosettenpflanze (alle Laubblätter in der Grundrosette)

Frucht:

Rostrum (6)7–12 mm lang

Frucht mit kegeliger, 0,3–0,6 mm langer Pyramide, sehr selten mit fast zylindrischer, mehr als 0,6 mm langer Pyramide

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
  • Ruderalstandorte

Fettwiesen, -weiden, Wegränder, Rude­ralgesellschaften; meist tiefgründige Ton- und Lehmböden; Tiefwurzler, Pio­nier­pflanze

Ökologie:

  • Störungszeiger

Fettwiesen, -weiden, Wegränder, Rude­ralgesellschaften; meist tiefgründige Ton- und Lehmböden; Tiefwurzler, Pio­nier­pflanze

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–subalpin

Geologie/Boden:

  • Dichte Böden (lehmig, tonig)

Fettwiesen, -weiden, Wegränder, Rude­ralgesellschaften; meist tiefgründige Ton- und Lehmböden; Tiefwurzler, Pio­nier­pflanze

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Flugfrucht (Anemochorie)

Blütezeit:

  • 03 - März
  • 04 - April
  • 05 - Mai
  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober

(III)IV–V(–X)